Musik ist ein gutes Beispiel dafür, dass durch das Zusammenarbeiten von Menschen etwas entsteht, was der einzelne alleine nicht kann. Ein Duo, Trio, Quartett bis hin zu Chor und Orchester klingt jeweils anders. Zwar können einzelne Menschen heute mittels IT-Technik alle Instrumente zusammen mischen, doch dann ersetzen Maschinen die anderen Menschen.
Obwohl Musizieren auch ein Beruf (mit relativ anormalen Essenszeiten), wird dabei in der Regel von Musik spielen gesprochen. Es ist ein ideal, dass das was man tut nicht als Pflicht und Bürde betrachtet wird, sondern als etwas Freies und Spielerisches. In der "klassischen" Musik gibt es recht strenge "Arbeitsplatzbeschreibungen". Einer hat die "Voschriften" erstellt, und im Notenblatt genau beschrieben; und ein Anderer kontrolliert und dirigiert das "Spiel".
Es gibt in der Musik eine Richtung die Jazz heisst, hier sind die Spielregel freier. In verschiedenen Gruppierungen kommen Personen zusammen, die verschiedene Instrumente (Disziplinen) beherrschen. Die Gruppe (Band, nicht Bande, genannt) einigt sich auf einige Regeln (Thema, Rhythmus, usw) und dann wird gespielt. Jeder muss zuhören und reagieren, d.h. man spürt die Regeln und fühlt sich doch frei.
So stelle ich mir interdisziplinäres Forschen vor; gemeinsam mit unterschiedlichen Könnern etwas zum Erklingen bringen, und bei der Arbeit Freude haben. "Jazzige" Ernährungsforschung gibt es leider zu selten; eben wie die Jazz-Musik, die nicht im "Mainstream" liegt.
Ähnliche Gedanken in Terry Eagleton: "Der Sinn des Lebens". Aus dem Englischen von Michael Bischoff. Ullstein Verlag, Berlin 2008, 160 Seiten, 18 Euro - http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=pb&dig=2008%2F11%2F29%2Fa0006&cHash=5223741f8f
"Eine Jazzband unterscheidet sich bei ihren Improvisationen offensichtlich von einem Symphonieorchester, da die einzelnen Mitglieder der Band in ihrem musikalischen Ausdruck frei sind." Aber sie nehmen auch auf die anderen Rücksicht.
Neu entdeckt (17.11.09) - obwohl schon aus 2004 -
August-Wilhelm Scheer: Was Innovatoren von Jazz-Musikern lernen können, in: Innovationen. Versprechen an die Zukunft, hrsg. von Thomas Gaswindt, Hoffmann und Campe 2004, ISBN 3-455-09451-1 (scan vorhanden)
www.de.wikipedia.org/wiki/August-Wilhelm_Scheer - dazu ein Zitat aus Interview in -
http://www.jazzzeitung.de/jazz/2005/11/heute-scheer.shtml
„Für mich ist das Beeindruckendste an einer Jazzband ihr Organisationsmodell: Jeder Musiker ist Solist und gleichzeitig Begleiter; die Koordination der Mitglieder erfolgt durch wenige Regeln (Stückauswahl, Harmoniefolgen, Tempo) und ermöglicht wegen der flachen Hierarchie innerhalb der Gruppe hohe individuelle Entfaltungsmöglichkeit. Diese Organisationsform „am Rande des Chaos“ wird auch von modernen Unternehmen in der High-Tech-Industrie angestrebt. Man braucht die Kreativität des Einzelnen, der aber die „Schnittstellen“ zu seinen Teammitgliedern beachten muss.
Ähnlich - www.bitverlag.de / Zeitschrift – BIT – Magazin für Dokumenten- und Geschäftsprozesse; Heft 5/2009, S.136-138 / Management meets Jazz/ Interview mit A.-W.Scheer. http://www.bit-news.de/bitverlag/bit/ebooks/2009/bit-0509/flash.html#
Weitere Beiträge zur "Jazzonomics" in BIT - Heft 6 / Teil Management meets Jazz /
„Jazz-Metapher“ in den Stein des Organisationsmanagements gemeißelt, wie Michael Rüsenberg darstellte. - Bericht aus http://www.jazzzeitung.de/jazz/2003/11/heute-darmstadt.shtml
Beispiel für gesellschaftskritische Einstellungen von Jazz-Musikern – aktuell – Wirtschaftskrise/Ethik – Konsum-Kritik – Titel “Greedy – gierig†und “ In Goods we trust“ (Bojan Z. = Bojan Zulfikarpasic.- http://www.bojanz.com/main.html) gelesen im Jazzpodium Mai 2009- S.10 / siehe auch - http://www.concertandco.com/lieu/cri-du-port-marseille/bojan-z-piano-solo/critique-concert-1-4408-25885.htm
--- Pascal Niggenkemper (Komponist, Bassist) Musik "le 7eme Continet" (der 7.Kontinent ist der Plastik Müll im Ozean)
"Nobody is perfect, but a team can be perfect" (Ein starkes Team lebt von Individuen; versch. Könner - Instrumente - Disziplinen; Ansichten; Modelle)
Improvisation wird im Alltag meist negativ angesehen; Gegensatz bewusst geplant etwas zu tun; "wir mussten improvisieren"
Balanz - zwischen zu viel Regeln (führt zum Erstarren) und keinerlei Regeln (Anarchie, Chaos)
Improvisieren nicht wahllos ("free jazz"), sondern "sinnvolle Versatzstücke" (Gedankeneinheiten, ua) - improvisieren muss gelernt werden; üben, üben, üben,...
Nicht zu viel anbieten, nur das Wesentliche - das Weglassen, die Pause - das macht den "Meister" aus; mehr Persönlichkeit, Charisma - als "Powerpoint"-Charts-Überfülle; schöpferische Pause - sabbatical;
Entscheidungen, Informationen für Handlungen - benötigen die Komponenten Intellekt (Kopf), Emotion (Bauch) und Motorik (Hand)
schnelles Reagieren - hat Beziehungen zu Humor ("ungewohnte An-Sichten")
keine Angst vor Fehlern haben - Dinge zu probieren; aus Fehlern wird man klug. (die Furcht zu irren, ist der Irrtum selbst...)
Es benötigt Erfahrung, Reife (Lebensalter) um die Balanz zwischen Regeln (Noten) und Freiheit zu finden; um kreativ Improvisieren zu können.
„Greeks said that music and astronomy were two sides of the same coin. Astronomy was seen as the study of relationships between observable, permanent, external objects, and music was seen as the study of relationships between invisible, internal, hidden objects.“ (Welcome address to freshman at Boston Conservatory given by Karl Paulnack, director) (erhalten von Bodek Janke – 03.10.2015 - www.bodekjanke.de )
- Richard Williams (Sport- und Musikjournalist) – künstlerischer Leiter des Berliner Jazzfest 2015 (5.-8.11.2015) – Interview Jazzpodium Okt. 2015, S. 14 „Und was die Beziehung zwischen Sport und Jazz angeht: Wenn man in ein Sportstadion geht, ist das wie in einen Jazzclub – niemand, auch nicht die Spieler bzw. Künstler, wissen, was passieren wird.“
Peng-Li, D. et al.: Sounds Healthy: Modelling sound-evoked consumer food choice through visual attention. Appetite 164: 105264, https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105264 (01.09.2021) ⇔ Want to sell healthy eating? Try turning up the jazz. Food Navigator 12.05.2021 - "a healthy sound - a jazz piece with high-pitched piano melody in a slow tempo" / "The jazz diet? Slow melody makes you more likely to choose the salad option. Telegraph, London 08.05.2021 / Jazz Journal News 08.05.2021 / "'Healthier' music could lead to healthier food choices. link bei Academic Times 30.04.2021
Jazz gibt es auch auf Briefmarken, zwar nicht oft, doch es gibt eine sehr gute Zusammenstellung zu allgemein "Musicians on Stamps" (CD-ROM compiled by Ed Kong) (im Archiv) - Motivgruppe Musik - www.motivgruppe-musik.de
Louis Jordan - Caldonia (USA - 16.7.2008)
Frank Sinatra (USA)
Latin Jazz (USA 2008)
John Lennons Briefmarken-Sammlung (Deutsche Post AG - philatelie 2005)
Passend für den Jazz in der Ernährungsdenkwerkstatt gibt es gesunden Jazz zum Essen - die neue Apfelsorte JazzTM(aus Neuseeland); (aus "essen und trinken" - 9.8.2010 ) (Großhändler in Belgien) (Messe-Preis) oder auch www.jazzapple.com
(Werbesport - youtube)
2016 auch in der Schweiz - www.jazz-apple.ch - Flyer -