Kobalt (Cobalt chemische Fachsprache; lateinisch cobaltum) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Co und der Ordnungszahl 27. Cobalt ist ein ferromagnetisches Übergangsmetall aus der 9. Gruppe oder Cobaltgruppe des Periodensystems. 1735 entdeckte der schwedische Chemiker Georg Brandt das bis dahin unbekannte Element und gab ihm den heutigen Namen.

Kobalt ist Bestandteil von Vitamin B12, dem Cobalamin, das für den Menschen überlebensnotwendig ist. Beim gesunden Menschen kann dieses Vitamin möglicherweise von Darmbakterien direkt aus Cobaltionen gebildet werden. Allerdings muss Cobalamin von dem im Magen produzierten Intrinsic Factor gebunden werden, um im Ileum aufgenommen werden zu können. Da der Produktionsort des vom Menschen hergestellten Cobalamin jedoch im Dickdarm liegt, ist eine Resorption nach aktuellem Wissensstand nicht möglich. Es wird dennoch eine tägliche Zufuhr von 0,1 μg Cobalt als Spurenelement für den täglichen Bedarf für Erwachsene angegeben. Der Mangel an Vitamin B12 kann zu einer gestörten Erythropoese und damit zu Blutarmut führen.
Während kleine Überdosen von Cobalt-Verbindungen für den Menschen nur gering giftig sind, führen größere Dosen ab 25 bis 30 mg pro Tag zu Haut-, Lungen-, Magenerkrankungen, Leber-, Herz-, Nierenschäden und Krebsgeschwüren. Mitte der 1960er Jahre kam es in Kanada und den USA zu einer Reihe von Fällen einer cobalt-induzierten Kardiomyopathie (Cobalt-Kardiomyopathie). In Quebec wurden 49, in Omaha 64 Patienten registriert. Die Symptome umfassten unter anderem Magenschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit, Atemnot und Husten. Die Letalitäts­rate betrug 40 Prozent. Autopsien ergaben schwere Schädigungen an Herzmuskel und Leber. Alle Patienten waren starke Biertrinker mit einem Konsum von 1,5 bis 3 Liter pro Tag. Sie konsumierten bevorzugt Sorten von lokalen Brauereien, die etwa einen Monat zuvor angefangen hatten, dem Bier Cobalt(II)-sulfat als Schaum­stabilisator beizumischen.
Die Grenzwerte für Cobalt in Lebensmitteln wurden hierbei nicht überschritten. Das Auftreten der Krankheitsfälle kam unmittelbar zum Stillstand, nachdem die Brauereien die Cobalt(II)-sulfat-Beimischungen eingestellt hatten.
Cobalt(II)-Salze aktivieren die hypoxie-induzierbaren Transkriptionsfaktoren (HIF) und steigern die Expression HIF-abhängiger Gene. Hierzu gehört das Gen für Erythropoietin (EPO). Cobalt(II)-Salze könnten von Sportlern missbraucht werden, um die Bildung roter Blutzellen zu fördern.

Informationen
wikipedia

Kobalt ist für die moderne Stromspeicherung (z.B. Lithium-Cobalt-Akkumulatoren) notwendig. Es ist ein kommerziell sehr wichtiges Element; das Hauptförderland ist der Kongo.
- Kobaltabbau für E-Autos Schmutzige Deals mit „blauem Erz“. TAZ 25.08.2017 + TAZ 03.04.2018
- Belkaid, A.: Kobalt wird knapp. LeMonde Diplomatique 10.07.2020, S.17
Bamana, G. et al.: Addressing the social life cycle inventory analysis data gap: Insights from a case study of cobalt mining in the Democratic Republic of the Congo,
One Earth 4(12) 1704-1714 https://doi.org/10.1016/j.oneear.2021.11.007 (2021) ⇔ Understanding Cobalt’s Human Cost. Press Release  by www.mccormick.northwestern.edu  17.12.2021 + Understanding cobalt’s human cost - Social consequences of green energy must be assessed in addition to environmental impacts.  link bei www.eurekalert.org 17.12.2021
Landnahme, Kinderarbeit, Umweltbelastung - Die schmutzige Seite des Kobalt-Abbaus in Kongo. Tagesspiegel 03.01.2022