08/16/23

Portulak - Gemüse-Portulak - Sommerportulak

 

Der Portulak (Portulaca oleracea), auch Gemüse-Portulak oder Sommerportulak genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Portulak (Portulaca). Die botanische Familie der Portulaceae umfasst 20 Klassen und 500 Sorten. Sie ist in den gemäßigten Zonen weltweit verbreitet und wird gelegentlich als Gemüse oder Gewürz verwendet. Er hat viele Namen, wie Postelein, Bürzelkraut, Kreusel, Sauburtzel,Kuba-Spinat, Tellerkraut, Monta perfoliata und miners lettuce sind einige. 
Es gibt auch Winterportulak - das ist das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata), auch Kubaspinat, Winterportulak oder Postelein bzw. Winterpostelein genannt und dies ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tellerkräuter (Claytonia) - sie wird in der Ernährungsdenkwerkstatt auf einer eignen Seite beschrieben.

Der Portulak ist eine einjährige, krautige, sukkulente Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm, bei kultivierten Formen auch bis 40 cm erreicht. Sie verzweigt von der Basis und darüber mit niederliegenden und aufstrebenden Stängeln. Die Stängel haben einen Durchmesser von etwa 5 mm, sie sind grün und können, wie die Laubblätter, bei sonnigem Stand purpurfarben überhaucht sein. Die sonst frischgrünen, sukkulenten Laubblätter sind 1 bis 3 cm lang, bis 1,5 cm breit und stumpf spatelförmig. Sie stehen wechselständig bis fast gegenständig an den Zweigen. 
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die kopfig gestauchten Blütenstände, die über einer Gruppe von meist vier Blättern erscheinen, tragen ein bis fünf (selten bis 30) Blüten. Die etwa 3 × 4 mm große Frucht ist eiförmig. Die schwarzen, rundlichen und häufig winzig gewarzten Samen sind 0,5 bis 1 mm groß

Die Ursprungsregion des Portulak ist nicht mehr nachweisbar. Seine ursprüngliche Heimat ist wohl Südost- und Südeuropa. Er ist weltweit in den warmgemäßigten Zonen verbreitet. Die schnelle Vermehrung der Pflanzen (Sämlinge können innerhalb von sechs Wochen aufwachsen, blühen und wieder Samen ausstreuen), die Langlebigkeit der Samen (nach 14 Jahren keimen noch 50 %), sowie deren Schwimmfähigkeit und Meerwasserbeständigkeit tragen zur weiten Verbreitung bei. Der Portulak galt 1993 weltweit als die achthäufigste Pflanzenart und zählte zudem zu den zehn schädlichsten „Unkräutern“. In Mitteleuropa gedeiht er in wärmeren, tieferen Lagen. Im Norden Deutschlands kommt er nur selten vor. Portulak besiedelt nährstoffreiche, lockere Sand- und Lehmböden, die im Sommer auch trocken sein können. Er ist als Pionierpflanze in Gärten, auf Äckern, an Wegen und in Pflasterritzen zu finden. Als Wildpflanze ist Portulaca oleracea in Mitteleuropa ein Archäophyt. In Mitteleuropa kommt er in Unkrautgesellschaften, in Gärten und Weinbergen vor, er geht aber auch an Wege, ja in Pflasterritzen. 
Die Ernte kann schon 4 Wochen nach der Aussaat erfolgen. Der Portulak wird seit mehreren tausend Jahren zur Ernährung genutzt, ist aber, wie viele Wildgemüse, in Deutschland in Vergessenheit geraten. Als Heilpflanze taucht der Portulak bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Marduk-Apla-Iddina II., (des biblischen Merodach-Baladan) aufzählt. Tabernaemontanus empfiehlt 1588 in seinem New Kreuterbuch Portulak gegen den „Sod im Magen“ und hält auch fest, dass der „Saft im Mund gehalten machet die wackelhafftige Zähne wiederum fest stehen“. In einigen alten Kräuterbüchern (lt. Avril Rodway) steht geschrieben: „eine angenehme Salatpflanze und so gesundheitsfördernd, daß man nur bedauern kann, daß sie nicht häufiger verwendet wird.“
Junge Blätter schmecken leicht säuerlich, salzig und nussartig, ältere Blätter werden dagegen bitter. Die Blütenknospen können ähnlich wie Kapern genutzt werden. Die Pflanzen enthalten größere Mengen von Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren, sowie kleinere Mengen der Vitamine A, B und E, der Mineralstoffe Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen unf Zink. Zur Erhaltung der Vitamine, werden junge Zweige und abgepflückte Blätter am besten frisch geerntet und klein geschnitten in Salaten und Quarkzubereitungen verwendet. Sollen die Blätter gegart verwendet werden, reicht es, sie kurz zu blanchieren oder in Öl zu dünsten.

Informationen:

- Wikipedia - Portulak -  engl. Portulaca oleracea -
- Winterportulak  - engl. Claytonia perfoliata -

Was ist Sommerportulak? Bei Sommerportulak handelt es sich um eine fast vergessene Würz- und Gemüsepflanze.   Food-Monitor 10.08.2023  + Verbraucherzentrale Bayern 10.08.2023

Untersteller, A.: Portulak. Ernährungslehre und -praxis Juli 2005 (Beilage der Ernährungsumschau) (im Archiv) (viele gute Informationen)

- Portulak bei www.heilkraeuter.de -
- Koelle, K.: Portulak bei www.eatsmarter.de -

Tausendjähriges Nischenkraut - Obwohl Portulak hierzulande stark in Vergessenheit geraten ist, kann die Gemüsepflanze mit viel Swissness auftrumpfen: Das robuste Salatkraut gedeiht das ganze Jahr über und kommt so fast ganzjährig aus Schweizer Anbau. link bei www.lid.ch 14.01.2022 ⇔  Portulak: Tausendjähriges Nischenkraut. Food-Monitor 21.01.2022

Esst mehr Unkraut! TAZ 15.07.2017
Wiener, S.: Die Zutat - Der Winterfreund aus der Großfamilie (Winter-Portulak)  TAZ 12.09.2020
Winterportulak genießen: Frisches Aroma und reichlich Vitamin C. BZfE News 10.01.2024

Was ist eigentlich Portulak?   link bei www.edeka.de

Trendlebensmittel #6 - Wiederentdeckte Sommergemüse: Omas Sommergemüse frisch aufgetischt. (u.a. Portulak) link bei www.bzfe.de -
Postilein ist ein Salat für Experimemtierfreudige. Stuttg Ztg 20.02.2008 (Bericht vom Stuttgarter Wochenmarkt - Archiv)

Portulak gibt es auch auf Briefmarken.

 

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