08/27/16

Ahornsirup - Ahorndicksaft

Ahornsirup ist der eingedickte Saft des Zucker-Ahorns (Acer saccharum), seltener des Schwarzen Zucker-Ahorns (Acer saccharum ssp. nigrum).
Der Pflanzensaft enthält neben Wasser folgende Bestandteile: Saccharose, Fruktose, Proteine, Äpfelsäure und Mineralstoffe. Ahornsirup ist ein natürliches Süßungsmittel.
Traditionell wird der Saft des Ahorns in Eimern aufgefangen. Die Herstellung von Ahornsirup wurde von den Indianervölkern im Nordosten Nordamerikas erfunden. Der Überlieferung nach soll einem Jäger der Irokesen bei der Heimkehr der süße und aromatische Duft über der Kochstelle aufgefallen sein. Seine Frau hatte offenbar Regenwasser aus einem ausgehöhlten Stamm unterhalb eines Ahornbaumes verwendet. Als auch die Speise süß schmeckte, erkannte man den Zusammenhang. Fortan hackten die Indianer ihre Tomahawks in die Rinde der Ahornbäume und fingen den herausrinnenden Saft auf.

Sobald längerer Sonnenschein tagsüber schon für höhere Temperaturen sorgt (ab März), nachts aber noch der Frost herrscht, beginnen die Bäume, in den Wurzeln gespeicherte Nährstoffe in die Knospen zu transportieren. Durch Anbohren des Stammes kann ein Teil des Pflanzensaftes entnommen werden, ohne dem Baum bedeutenden Schaden zuzufügen. Der gesammelte Pflanzensaft wird traditionell durch Kochen über einem Holzfeuer eingedickt, bis der Sirup einen Zuckergehalt von etwa 60 % hat. Durch das Kochen karamellisiert der Zucker und gibt dem Sirup einen Teil seines charakteristischen Aromas. Ein kleiner Teil der Ernte wird zu Ahornzucker weiterverarbeitet.
Heute verbindet man die Bäume über regelrechte Plastikpipelines mit Sammelcontainern. Aus diesen wird der Saft automatisch in Tankwagen gepumpt, die den Rohstoff in zentrale Produktionsstätten bringen, wo er nur noch zu Sirup eingekocht wird und somit ein beinahe unverfälschtes Naturprodukt bleibt.
Im Amateurbereich feiert man die Prozedur des Einkochens mit der traditionellen Sugaring-off-party.
Für einen Liter Ahornsirup werden etwa 30 bis 50 Liter Saft benötigt, die ein einzelner Baum in etwa zwei Wochen hervorbringen kann. Erst ab einem Alter von 40 Jahren eignen sich die Bäume zum Entsaften.
Das Hauptproduktionsland ist Kanada (80–90 % der weltweiten Produktion werden in und nahe der Provinz Québec erwirtschaftet), in den USA gilt Vermont als Hochburg des Ahornsirups. Neuerdings wird auch Umkehrosmose verwendet, um den Sirup herzustellen. Farbe und Geschmack eines so hergestellten Sirups unterscheiden sich allerdings vom Originalprodukt.
Ahornsirup ist ein typischer Bestandteil der nordamerikanischen Küche und wird zu Waffeln, Pancakes, Eiscreme oder anderen Desserts gereicht.
Es gibt  verschiedene Klassifizierungen und Qualitätsstufen. Ahornsirup wird immer häufiger mit Zuckerwasser gepanscht und damit verfälscht. Im kanadischen Landwirtschaftsministerium befürchtet man, dass Europa mit Billigsirup aus China überschwemmt werden könnte.

Da Ahornsirup Vitamine und einige Mineralstoffe enthält, gilt er in Nordamerika als sehr gesund.

Informationen
- Wikipedia -  engl. maple syrup - / List of Foods made from maple /
- Ahornsirup bei www.essen-und-trinken.de -
- Ahornsirup bei www.eatsmarter.de -
- 6 Surprising Facts About Maple Syrup. Daily Infographic 15.07.2019

Blage, J.: Agavendicksaft lässt die Leber verfetten» – manche exotische Zuckeralternativen sind noch ungesünder als Haushaltszucker.  NZZ 11.05.2023 (Ahornsirup, Erythryt)

Ahornsirup - je heller desto besser. dpa-Pressemeldung am 08.09.2021 - z.B. in Rhein-Zeitung + Westdeutsche Zeitung -  (bezug zu BZfE-Meldung)

- Falsche Süße - Südd.Ztg.Magazin Nr.48/2013
- Ahorn-Sirup aus Kanada - Voll im Saft - Südd. Ztg 25.08.2016 -

360° Reportage: Ahornsirup, Kanadas süßer SchatzAhornsirup. link bei www.arte.tv  (Sendung am 24.09.2022)  30 Mill Liter/Jahr in Kanada produziert

- Museum - www.maplemuseum.com -

Ahornsirup: Je heller, desto besser. BZfE News 01.09.2021
Ahorn – Essbares vom Baum: Keimlinge im Salat, Früchte als Kapernersatz. BZfE News 03.03.2021

 

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