12/30/14

Schmelzkäse

Schmelzkäse ist ein weiterverarbeitetes Produkt aus einer oder mehreren Käsesorten.
Erstmals wurde Schmelzkäse 1911 vom Schweizer Käsehändler  Walter Gerber (1879-1942) bei der „Gerberkäse AG“ in Thun produziert.
Die 1892 in Wangen im Allgäu gegründete Käse- und Buttergroßhandlung „Gebrüder Wiedemann“ brachte 1922 unter dem Namen „Adler“ den ersten deutschen Schmelzkäse auf den Markt.
Etwa zur gleichen Zeit errichtete der Franzose Léon Bel (Fromageries Bel) in Lons-le-Saunier das erste Werk zur Herstellung von Schmelzkäse („La vache qui rit, Kiri“).
Unter der Marke „Alma“ wurde 1925 in Österreich begonnen, Schmelzkäse herzustellen, sie ist damit die älteste Schmelzkäsemarke Österreichs.

In Deutschland sind Schmelzkäse nach der Käseverordnung (KäseVO) Erzeugnisse, die mindestens zu 50 Prozent, bezogen auf die Trockenmasse, aus Käse, auch unter Zusatz anderer Milcherzeugnisse, durch Schmelzen unter Anwendung von Wärme, auch unter Verwendung von Schmelzsalzen, und Emulgieren hergestellt sind (§ 12 KäseVO und Anlage 2 KäseVO).
Zur Herstellung wird Käse gerieben, mit Schmelzsalzen und Wasser gemischt und bis zur Verflüssigung erhitzt. Dann wird die Käsemasse in Formen gefüllt und abgekühlt, bis sie sich wieder verfestigt.
Es gibt Schmelzkäse mit Sortennamen, der aus nur einer Käsesorte erzeugt wird, und solchen ohne Sortennamen, dessen Ausgangsmaterial aus mehreren gemischten Käsesorten besteht. Häufig werden noch Gewürze, Kräuter oder andere Zutaten wie Pilz- oder Schinkenstückchen beigemischt.
Gehandelt wird Schmelzkäse häufig in Form kleiner dreieckiger Scheibensegmente (streichfähig) in Alufolie oder als quadratische Scheiben (schnittfest) mit Trennblättern in Kunststofffolie verschweißt. Diese Schmelzkäsescheiben wurden vor allem durch die 1956 in Deutschland eingeführte Marke „Scheibletten“ von Kraft Foods populär.
Schmelzkäsescheiben werden häufig zum Überbacken von belegten Toasts und als Auflage für Cheeseburger verwendet.
Marken von Schmelzkäse

Schmelzkäse: So gefährlich sind Phosphate. NDR Ratgeber 31.03.2017 / SWR  TV 06.06.2017
- Mohammad, J. et al.: A Controlled Increase in Dietary Phosphate Elevates BP in Healthy Human Subjects. J Amer Soc Nephrol 29 (8) 2089-2098; DOI: doi.org/10.1681/ASN.2017121254 (Aug 2018) ⇔ "Risikofaktor Burger: So gefährlich ist der Scheiblettenkäse im Cheeseburger." link bei www.heilpraxisnet.de 26.03.2019
Alba, B.K. et al.: Controlled Feeding of an 8-d, High-Dairy Cheese Diet Prevents Sodium-Induced Endothelial Dysfunction in the Cutaneous Microcirculation of Healthy, Older Adults through Reductions in Superoxide. J Nutr. nxz205, doi.org/10.1093/jn/nxz205 (28.08.2019) ⇔ Gouda news für cheese lovers. Study finds blood health benefits. link bei www.foodnavigator.com 26.09.2018
Die Gefahr im Burger: So ungesund ist Scheiblettenkäse. t-online 14.11.2020

Quadratisch praktisch gut? Die Scheiblette. Food-Design. Andritzky, M. (Hg): Oikos Von der Feuerstelle zur Mikrowelle. Haushalt und Wohnen im Wandel. Anabas-Verlag, Gießen 1992 (im Archiv), S.263f


Deutschland:
Bayernland  - Hofmeister - Milkana 

Frankreich:
La Vache qui rit (Die lachende Kuh)

Schweiz:
Schweizer Bergecke
Schweizer Käsecreme
(kulinatisches Erbe - Schweiz - Schmelzkäse)


Informationen
Wikipedia - engl. processed cheese

- Lebensmittel-Warenkunde - Schmelzkäse(Scheibletten)
(Hawaii-Toast)

Kochkäse
⇒ Kunstkäse (Käseimitate)

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