Der Holzapfel (Malus sylvestris), auch Europäischer Wildapfel genannt zählt zur Gattung der Äpfel (Malus) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Er ist vielleicht die heimische Stammform des Kulturapfels, doch das wird noch wissenschaftlich diskutiert. Man neigt dazu dass unsere Kulturäpfel eher vom asiatischen Wildapfel (Malus sieversii) abstammen (Indiz die rötliche Farbe der Äpfel).

Er wurde jetzt – im Jahr 2013 – zum Baum des Jahres gekürt.

Es erweist sich als sehr schwer, den Holzapfel von verwilderten Formen der Kulturäpfel zu unterscheiden. Es ist sogar umstritten, ob es Malus sylvestris überhaupt noch gibt, oder ob es sich beim Holzapfel nur um eine mehr oder weniger wildnahe Form des Kulturapfels handelt.

Er zählt zu den sommergrünen Laubbäumen; meist wächst er als Strauch (3-4m hoch), er kann als Baum Kronenhöhen von bis zu 10m erreichen. Im April bis Mai erscheinen die rosa-weißen Blüten des Holzapfels an den verdornten kahlen Ästen. Die kugeligen Früchte sind klein (2-4cm Durchmesser) gelbgrün mit roter Backe, schmecken herbsauer und holzig.

Die ältesten Apfelfunde auf deutschem Siedlungsgebiet stammen aus einer 6.000 Jahre alten Bandkeramikersiedlung bei Heilbronn. Weitere Funde wurden in den Pfahlbauten am Bodensee, der Schweiz und Österreich entdeckt.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Holzapfels reicht von Europa bis nach Vorderasien, wobei die Süd- und Ostgrenze des Verbreitungsgebietes nicht sicher bestimmbar ist. Er bevorzugt Flussauen und Standorte im Gebiet der Nässegrenze des Waldes. Da diese natürlichen Standorte durch menschliche Eingriffe stark zurückgegangen sind, und der Holzapfel konkurrenzschwach ist und auch nicht sehr alt wird (<100Jahre); ist er in seinem Bestand bedroht.

Wirtschaftlich ist der Holzapfel unbedeutend; auch die Verwendung der Früchte ist stark begrenzt. Die Äpfel (gekocht) können für Gelees genutzt werden und bei der Obstbrandherstellung eingesetzt werden. Als Trockenobst verzehrt, und daraus (bzw. getrockneten Schalen) können herb-fruchtige, sehr vitaminreiche Tees aufgegossen werden (Naturheilkunde: als Mittel gegen Fieber und Erkältung).
Das Holz hat einen interessanten, rötlich-braunen Kerns, und ist bei Kunsttischlern hoch begehrt.

In der Wildapfelsammlung des Institutes für Züchtungsforschung in Pillnitz (bei Dresden) (link - Kühnen-Institut) stehen einige echte "Malus sylvestris"-Bäume. Im Osterzgebirge, das den Beinamen "Holzäppelgebirge" trägt, wurden die Reste der verbliebenen echten Holzäpfel in einem Projekt zur Sortenrettung aufgesucht, geschützt und vermehrt.

Holzapfel ist ein bekannter Familie-Name in Deutschland (Namesverbreitung – 2823 - Geogen-online; 31.1.13) (1046.Stelle; "Häufunfen in Kreisen Osterode/Harz; Regen; Werra-Meissner)
(Helmut Holzapfel - Verkehrswissenschaftler Kassel)  (Stefanie Böge) (Buch-Äpfel)
(Graftschaft Holzappel - wikipedia) (Gemeinde Holzappel in Hessen)

Und der Holzapfel erscheint auch in der Philatelie.

Informationsquellen
- wikipedia (engl - malus sylvestris)
- Baum des Jahres - 2013 - Wildapfel
- bei www.baumkunde.de  ⇒⇒ Holzapfel
- bei www.waldwissen.net  ⇒⇒ Wildapfel
- Grüne Liga Osterzgebirge - Wildapfel-Projekt - www.holzäppel.de und - www.wildapfel.info
- MDR-Garten-Sendung (14.10.2009) (link)
Internet-Seite (www.suite101.de ): Adele Sasone: Wildapfel-Holzapfel Baum der Jahres 2013

(Informationssammlung OLT 2013 im Archiv)