02/20/22

Kirschpflaume - Prunus cerasifera

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera), auch Myrobalane, weil einst Prunus myrobalana genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die ursprüngliche Heimat der Kirschpflaume liegt im Balkan und Klein- bis Mittelasien. Der Baum war bereits bei den Kelten bekannt bzw. soll in Süddeutschland von den Römern eingeführt worden sein. Sie wächst in Obstanbaugebieten verbreitet verwildert an Straßenrändern, Waldrändern und Bächen sowie in aufgegebenen Obstplantagen. 
Der niedrige Baum oder Strauch kann Wuchshöhen von fünf bis acht Meter erreichen. Meist wird eine mehrstämmige Krone ausgebildet. Die meist einzeln stehenden, kurz vor den Blättern erscheinenden Blüten weisen einen Durchmesser von 2 bis 2,5 cm auf, sind weiß, innen schwach rosa und stark duftend. Die Kirschpflaume blüht sehr früh, in der Regel zugleich mit Mandelbäumen und eine Woche bis zwei Wochen vor der Schlehe. Sie ist deshalb auch eine wichtige Nahrungsquelle für früh fliegende Insekten.
Die kugeligen Steinfrüchte  sind essbar; sie weisen einen Durchmesser von etwa zwei bis drei Zentimeter auf, also etwa mit Mirabellen oder Haferpflaumen vergleichbar. Die Früchte reifen früh, teilweise schon im Juni und im Juli mit einzelnen nachreifenden Sorten. Sie sind entweder gelb bis kirschrot oder blauviolett. Das Fruchtfleisch ist unter der Haut und nahe dem Kern, der sich schwer lösen lässt, manchmal sauer, ansonsten meist wässrig und fade, vereinzelt sogar süß und aromatisch, vor allem bei den reifen, weicheren Früchten. Jedoch sind die vorkommenden Varietäten sowohl in Aussehen als auch vom Geschmack her äußerst vielfältig.

Bekannt ist die Kirschpflaume regional auch unter dem Namen Türkenkirsche oder türkische Kirsche, in der pfälzischen Mundart als Därgelkersch, in der sächsisch-ländlichen Mundart als Sterninkel sowie in der österreichischen Mundart als Kringelbaum. In Schleswig-Holstein ist sie unter dem Begriff Krete bekannt, in Hessen und Nassau auch als Wasserlatsche in Anlehnung an den bei einigen Varietäten eher faden Geschmack. Der bayerische Name Kriacherl schließt als Überbegriff für mehrere Pflaumenartige die Kirschpflaume mit ein. Die grün geernteten, unreifen Früchte werden auf türkischen Märkten als can eriği vermarktet. In Georgien wird aus den unreifen und den reifen Früchten die grüne und die rote scharf-saure Soße Tqemali hergestellt.
Da die Haut der Kirschpflaume sauerkochend ist, kann man aus ihr eine süß-saure Marmelade herstellen. Die Früchte sind meistens zuerst sauer und werden bei Vollreife schnell mehlig.

Informationen:

Wikipedia  - englisch Prunus cerasifera

Prunus cerasifera - Ehrh. link bei www.pfaf.org (Plants foa Future)

Kirschpflaume - Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden!. link bei www.pflanzen-vielfalt.net - 
Trautmann, A.M.: Kirschpflaumen: Die wilden Vorfahren unserer Pflaumen. link bei www.botanikguide.de -

Wildfrüchte des Spätsommers: :Kreten – die fast vergessenen Früchte am Knick. Schleswig-Holst Ztg  23.08.2017
 

Bisher wurde noch keine Briefmarke mit Kirschpflaumen gefunden.

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