06/22/15

Stachelbeeren - Goosberries

Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa, Syn.: Ribes grossularia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ribes innerhalb der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Sie besitzt ein weites Verbreitungsgebiet in Eurasien und Nordafrika.

Die Stachelbeere ist ein sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 60-100cm und mehr erreicht. Die Blütezeit liegt in Mitteleuropa etwa im April bis Mai. Die hängende, meist anfangs behaarte und zuletzt kahle Beere kann bei einem Durchmesser von 1-3cm länglich bis kugelig sein. Die Fruchtfarbe ist je nach Sorte grün, gelb bis purpurrot. Die Reifezeit der Früchte liegt in Mitteleuropa im Juli und August. Die Stachelbeeren werden nur für den Frischverzehr reif geerntet. Für die industrielle Verarbeitung zu Kompott, Desserts und Kuchenbelag werden dagegen nicht voll ausgereifte, so genannte grünreife Fruchte verwendet. Sie sind länger lagerfähig und nicht so druckempfindlich wie vollreife Stachelbeeren.

Die ursprünglich wahrscheinlich aus dem Himalayagebiet stammenden Stachelbeeren kommen heute in Europa wildwachsend in Gebüschen und an Waldrändern vor; sowie in Gebirgsregion des Mittelmeerraumes und Asiens (bis hin nach China). Sie wurden seit dem 14./15.Jahrhundert kultiviert. Die Wildform (Ribes uva-crispa subsp. uva-crispa) unterscheidet sich von der Kulturform (Ribes uva-crispa subsp. grossularia) durch deutlich kleinere Früchte und eine weiche Behaarung, während die Gartenstachelbeeren eher kahl sind. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen und Bienen. Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch Tiere, hauptsächlich Vögel, welche die Beeren fressen.

Stachelbeeren werden etwa seit dem 16. Jahrhundert als Beerenobst kultiviert angebaut (Klosterbeere). Aus dieser Tradition heraus gibt es viele regionale Bezeichnungen. Wie Druscheln in der Pfalz. In Österreich Ågråsl, Ogrosl, 'Mei(t)schg(a)le, Mauchale und Mungatzen, in der Schweiz Chrosle und Chruselbeere, in Rumänien werden sie von Siebenbürger Sachsen Ägrisch genannt.

Es gibt nach Angaben der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse in Berlin (www.BVEO.de ) (link) 150 Stachelbeersorten, mit Namen wie z.B. Achilles, Grüne Kugel, Hinnomaeki, Invicta, Pax. Remarka, Reverta, Rokula, Rolonda, 'Rote Triumph' Rote Eva und Xenia. (link bei Bio-Gärtner)

Stachelbeerproduktion (FAO)       1980      2000        2010 

Welt (in to)                              221.000    169.000   142.500
Deutschland                               81.000     88.000     64.250
Sowjetunion/Russland                 67.000      35.000     48.000
Polen                                        37000       28.500     14.200

Stachelbeeren isst man roh mit oder ohne Zucker, sie sind sauer und enthalten viele kleine Kerne. verwendet sie für Obstkuchen, Gelees, Sorbets und Sirupen sowie in Chutneys und Fruchtsalaten. Gelegentlich werden sie auch als Garnierung zu Fleisch- oder Fischgerichten gegeben.

Die Stachelbeeren sind kalorienarm und reich an Vitamin C und Mineralstoffen (wie Kalium, Calcium, Magnesium)
Eine Kreuzung von Stachelbeere (Ribes uva-crispa) mit der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum) ist die Jostabeere (Ribes ×nigridolaria).

Informationen:

wikipedia - engl. goosberry-   wiki-commons - Stachelbeeren
- Goosberry - bei www.answers.com
- Ribes species - bei Purdue University
- Rives uva-crispa bei GRIN (USDA)
- Ribes uva-crispa bei Plants For A Future
- Stachelbeere beim  FloraWeb.de.
- Stachelbeere im Magazin "Familienheim und Garten", Januar 2005
- Publikation: Strauchbeerenobst, Bundessortenamt (download), 2002  (wikipedia)

-  Österreichischer Großhändler  K.Müllner - Stachelbeere -
- Stachelbeere bei

www.unser-kraeutergarten.at -- Stachelbeeren - bei Küchengötter (GU)Die Stachelbeere. BZfE News 13.06.2018

Stachelbeeren – die eher unbekannte Beere. link bei www.rlv.de  14.07.2021 (ref. Food-Monitor 14.07.2021)

Keine Angast vor der Säure - Kreativ sein mit der Stachelbeere (dpa/tnm-Medlung am 16.06.2015 - z.B. Freie Presse)
- Zutat: Stachelbeeren (Sarah Wiener) (>500 Sorten) TAZ 10.06.2017

(Links zu Lebensmittel-Informationen) Lexikon - Link

Stuttgarter Zeitung Marktführer - http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2556916_0_9935_-marktfuehrer-stachelbeeren-einehaarige-angelegenheit.html  (14.07.2010)(nicht mehr gültig; im Archiv - 22.06.2015) 
Stachelbeeren - Gaumenkitzel für Wagemutige - Slow Food Magazin 3_2011, S.27-29 (im Archiv)

Der Stachelbeerstrauch (Ribes uva-crispa) - S.18-21 Rosemarie Gebauer: Sammelnüsschen und Panzerbeeren (Von Apfelbaum bis Zitrusfrucht) :Transit, Berlin 2017 (im Archiv)
nur kurze Saison; Stachelbeerkuchen mit Baiser "Schneekuchen"
Schiller "bloß die Stachelbeerhecken sind grün"  (link)
Gedicht. "Es wachsen fast dir auf den Tisch... " (link)
Goethe: "Die Crokus, Leberblümgen und das Grün der Stachelbeeren machen sehr freundliche Gesichter"  (link)
Goethe hatte Stachelbeeren in seinen Garten (Handelsgärtner Harras in Jena)
Die Stachelbeere hat Haare, die Zweige Dornen.
Namen im Rheinland - Grosselbeere, Klusterbiere
Bettina von Arnim: " Klosterbeere . dieser hellen sauren Stachelbeere, deren Kerne in den einzelnen Zellen gegen das Licht sichtbar an die Nonnen in ihren Kammern erinnern.. "
weitere Namen: Nonnenfarzen, Nonnenfärzen, Kronzel, Krienzel, Kröntsel, Christbeere, Christophbeere, Welsche Erbsen  (Google Books)
Unreife Stachelbeeren - essen Hühner - Grimm: "Die unzeiten werden an junge hüner verfüttert oder gekocht..."
Reif erst an "Johannisdag kriege die Stachelbeeren erscht et Salz."
Breites Verbreitungsgebiet - Eurasien bis Nordafrika. Wildpflanzen von Kultursorten nicht gut zu unterscheiden - Kindheitserinnerungen sind verbunden mit Garten, z.B. bei Goether "Dichtung und Wahrheit" und Heinrich Seidel (1842-1906)

Stachelbeeren in der Kunst - Stillleben
- link bei www.akg-images.de -

- Anton Tschechow: Die Stachelbeeren.  Leib & Seele - Eine kulinarische Reise durch die Weltliteratur. der HÖRverlag (Kasette mit 4CDs) (hr2 Kultur) 2008 (im Archiv)

auf Briefmarken - Agrarphilatelie

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