Die Buschpflaume (Terminalia ferdinandiana) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Flügelsamengewächse (Combretaceae). Sie ist verbreitet über das tropische Waldgebiet des nordwestlichen Australien in Northern Territory und Western Australia bis in den Osten des Arnhemlandes. Die Früchte werden auch Gubinge, im Englischen Billygoat, Billygoat Plum, Kakadu plum und in der Sprache der Aborigines Murunga genannt. Die Früchte besitzen die höchste Konzentration an Vitamin C aller bisher untersuchten Pflanzenarten; der Gehalt liegt mit 2300 bis 3150 mg auf 100 g Fruchtfleisch etwa 50-mal höher als bei Orangen. (Anm. Es gibt auch Angaben bis 5300mg).
Terminalia ferdinandiana wächst als laubabwerfender, schlanker, kleiner bis mittelgroßer Baum mit ausladender Krone und erreicht Wuchshöhen von meist bis zu 14 Metern; es gibt auch einzelne Bäume, die Wuchshöhen von bis zu 30 Meter erreichen. Die Borke ist rissig, mittelgrau bis cremefarben und orange.
Die Blütezeit reicht von September bis Dezember, also vom Frühling bis Sommer auf der Südhalbkugel. Die bei Reife vom März bis Oktober olivfarbene oder gelb-grüne bis rötliche und fleischige, sowie einsamige, ellipsoide und kahle Steinfrucht (Scheinfrucht) ist mit einer Länge von etwa 2–3 cm und einem Durchmesser von etwa 1–1,5 cm mandelgroß und -förmig mit einem kurzen Schnabel an ihrer Spitze. Die hellbräunlichen, fibrösen und schwimmfähigen Steinkerne (Nuss) sind etwas abgeflacht und elliptisch, sie enthalten meist einen länglichen, etwa 1 cm langen Samen mit dünner, papieriger Samenschale. Das sehr saure Fruchtfleisch ist essbar und beinhaltet einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C, die Aborigines essen es auch roh, aber es hat einen austrocknenden, nicht sehr angenehmen Effekt im Mund.
Die Frucht zählt zum sogenannten Bush Food und wurde von den Aborigines seit Zehntausenden von Jahren gegessen. Die kleinen Früchte wurden von ihnen gewöhnlich roh gegessen. Interessanterweise wurde diese Frucht wieder populär bei den Aborigines, nachdem der hohe Vitamin-C-Gehalt bekannt wurde. Heute werden die Früchte von den Aborigines wieder gesammelt.
Verwendet wird die Frucht für Marmeladen und Soßen. Sie wird auch für Fruchtsäfte, Eiskrem, Kosmetik, Würze und pharmazeutische Artikel verwendet.
Bei einer ersten Untersuchung durch Vic Cherikoff an der University of Sydney wurden Vitamin-C-Gehalte von 3,2 % festgestellt, danach wurden Früchte gefunden, die mehr als 5 % aufwiesen. Hinzu kam, dass in der Buschpflaume ein hoher Anteil Folsäure gemessen wurde, weitere Untersuchungen stellten einen bemerkenswert hohen Anteil polyphenolischer Antioxidantien fest.
Heute wird die Buschpflaume häufig als Ingredienz für Kosmetikartikel verwendet, aber langsam entwickelt sich ein Markt für funktionelleLebensmittel und angereicherte Getränke. Da die Bäume versuchsweise in Plantagen mit bewässerten Feldern gezüchtet und geerntet werden und die Früchte an entfernte Märkte geliefert werden, kann der Vitamin-C-Gehalt mit den schwierigen Wachstumsbedingungen sinken. Die Aborigines-Gemeinschaften sind Nutznießer der wachsenden Nachfrage nach dieser Frucht, doch sorgen die hohen Preise, die für die Früchte gezahlt werden, dafür, dass sich vermehrt illegale Pflücker an der Ernte beteiligen.
Informationen:
- Wikipedia - engl Terminalia ferdinandiana
- Terminalia ferdinandiana bei Useful Tropical Plants -
- Terminalia Ferdinandiana, Billy Goat Plum, Fruit bei Australian Food Composition Database, NUTTAB 2006. (link)
- Kakadu plum bei www.cherikoff.net -
Akter, S. et al.: Antioxidant Rich Extracts of Terminalia ferdinandiana Inhibit the Growth of Foodborne Bacteria. Foods 8(8), 281 doi.org/10.3390/foods8080281 (24.07.2019)
Angesagt: Die Buschpflaume. link bei Mintel-Meldungen 22.02.2016
Bisher wurden keine Briefmarke von T. ferdinandiana, wohl aber vom Katappenbaum (Terminalia catappa)