Der Etrog (jiddisch Essrig) sind verschiedene Varietäten der Zitronatzitrone, die von Juden während des Laubhüttenfests (Sukkot9 verwendet werden. Der Etrog gehört zu dem im 3. Buch Mose 23, 40 vorgeschriebenen Feststrauß, der aus Palmzweig (Lulav), Myrtenzweig (Hadassim), Bachweide (Arawot) und Paradiesapfel (Etrog) gebildet wird. Wörtlich wird letzterer als „Frucht des Baumes Hadar“ bezeichnet, gemäß dem babylonischen Talmud, Traktat Sukka 34 als Etrog bezeichnet und traditionell mit dem Apfel des Paradieses identifiziert, von dem Adam genommen hat. Deshalb heißt der Etrog auch Adamsapfel oder Paradiesapfel. Seit dem babylonischen Exil (597-539 v. Chr.) kannten Juden die Zitronatzitrone. Als Symbol der religiösen und nationalen Einheit der Juden taucht sie im Heiligen Land auf zahlreichen Fresken, Mosaiken, Grabmälern und rituellen Gegenständen ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. auf.
Ursprünglich stammt die Zitronatzitrone, neben der Pampelmuse und der Mandarine eine der drei ursprünglichen Arten der Zitrusfrüchte, aus Assam am Fuße des Himalayas. Assam bot diesen Pflanzen mit seinem milden Klima und seinen großen Mengen an Niederschlag ideale Wachstumsbedingungen. Um außerhalb dieser Region in heißeren und trockeneren Gebieten wachsen zu können, benötigt die Pflanze Pflege durch den Menschen.
Sie ähnelt äußerlich einer übergroßen Zitrone, ist von gelber bis grüngelber Farbe und besitzt eine dicke, genarbte Schale. An der Spitze kann sich ein krönchenartiger Abschluss befinden. Die Oberfläche ist rau und manchmal leicht mit Längsrippen versehen. Unter der dicken, fleischigen Schale findet sich nur wenig Fruchtfleisch. Dieses ist sauer und wenig saftig, es enthält die Samen. Das Holz der Pflanze enthält ein stark duftendes Öl. Bäume der Zitronatzitronen, die als Etrog verwendet werden, werden nicht veredelt. Im Gegensatz zu anderen Zitronatzitronen, die meist auf Bitterorangen aufgepfropft werden, bleiben sie daher kleiner und sind schwachwüchsiger.
Die Bäume werden zwei Mal im Jahr abgeerntet. Die Erntezeit, die in etwa im Monat August stattfindet, wird fast ausschließlich für das Laubhüttenfest verwendet. Es finden sich in dieser Zeit zahlreiche Vertreter dieser Glaubensrichtung im Norden Kalabrien ein, die überwachen, dass die Früchte von Plantagen stammen, die den Anforderungen entsprechen; nur ein sehr kleiner Teil der Ernte entspricht den hohen Anforderungen an Etrog. Perfekte Früchte werden für Preise zwischen €25 und €250 gehandelt.

Die jüdischen Migranten, die nach der Eroberung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. in Italien, auf Sizilien, in Griechenland und Spanien siedelten, führten dort die Zitronatzitrone ein, die sie zuvor im Heiligen Land angebaut hatten.

 

Informationen
- Wikipedia - engl. Ertrog

- Effekte eines glühend heißen niederländischen Sommers Niederlande: Erste natürlich gewachsene Etrogs seit Jahrzehnten. link bei www.freshplaza.de 03.10.2018