08/05/16

Maca-Knollen

Die Maca-Pflanze (Lepidium meyenii) gehört zur Gattung der Kressen (Lepidium) in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Sie ist in den peruanischen Regionen Moquegua sowie Puno beheimatet. Maca wird in den oberen Höhenlagen der peruanischen Anden seit ungefähr 2000 Jahren angebaut und wird als Nahrungs- und Heilpflanze verwendet.
Das auch Lepidium peruvianum genannte Gewächs wächst als zwei- oder selten einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von nur etwa 20 Zentimeter. Wohl als Anpassung an starken Wind wächst sie in flachen Matten.
Als Speicherorgane werden Hypokotyl-Knollen gebildet, die bei einer Länge von 2-14 cm und einem Durchmesser von 3-5cm  Zentimeter birnenförmig sind und viel Wasser enthalten. Die Farben (weiß, gelb, rosafarben bis rotund auch andere Merkmale der Maca-Sorten unterscheiden sich.
Die Maca-Pflanze ist extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt: starke Temperaturschwankungen, kontinuierlich kräftige Winde und intensive UV-Strahlung durch die Höhenlage. Insgesamt handelt es sich bei Maca um eine robuste Pflanze mit hoher Widerstandskraft.
In der chinesischen Provinz Yunnan wird Maca inzwischen industriell angebaut und verarbeitet. Die wegen seiner historischen Altstadt berühmte Weltkulturerbestadt Lijiang ist das Zentrum des Anbaus. Rund 100.000 Menschen sind damit beschäftigt und produzierten 2014 bereits für rund 600 Millionen € Maca-Produkte.
Die „Wunderpflanze“ optimal auf Höhen von 2800 bis 3500 m und Temperaturen von 5 bis 10 °C.
Die süßlich schmeckenden Knollen werden gegessen. Sie können langsam gebacken werden oder nach dem Trocknen gekocht und zu einem süßen, aromatischen Brei verarbeitet werden, der in Südamerika mazamorra genannt wird.
Der Nährwert getrockneter Maca-Knollen ist vergleichbar mit dem von Mais, Reis und Weizen. Es sind 59 % Kohlenhydrate, 10,2 % Proteine, 8,5 % Faserstoffe und 2,2 % Lipide enthalten. Sie zeichnen sich aus durch einen hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren und der Anteil an Eisen sowie Calcium ist höher als in Kartoffeln. Maca-Knollen enthalten einen hohen Anteil an Fettsäuren, beispielsweise Linolen-, Palmitin- und Ölsäure.
Junge Blätter werden roh oder gegart gegessen. Sie besitzen einen scharfen, an Kresse erinnernden Geschmack.
Der Maca-Wurzel werden positive Effekte auf die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Belastbarkeit zugeschrieben. Es scheint ein positiver Effekt auf sexuelle Funktionsstörungen zu bestehen. Nahrungsergänzungsmittel, die Maca-Pulver enthalten, werden in Europa und den USA seit einiger Zeit als natürliches Potenzmittel vermarktet ("Anden-Viagra". Wie bei vielen anderen Mitteln dieser Art sind diese Effekte wissenschaftlich nur teilweise belegt.

Informationen
- Wikipedia - engl. Lepidium meyenii -

Das BfR sieht bisher (2007) kein Risiko im Verzehr von Maca-Knollen (link)

Maca - link bei www.biothemen.de

Stindt, A.: Maca-Pflanze: Liebesleben und Gesundheit profitieren. link bei www.heilpraxisnet.de 24.02.2023 mit Literaturquellen: Myeong Soo Lee, et al.:  Maca (Lepidium meyenii) for treatment of menopausal symptoms: A systematic review. Maturitas 70(3) 227-233 (Nov 2011) - Wang, S., Zhu, F.: Chemical composition and health effects of maca (Lepidium meyenii). Food Chemistry 288: 422-443 (01.08.2019)

- Sind alle peruanischen "Superfoods" gut für uns und die Umwelt? Deutsche Welle 02.08.2016 -
(⇒ Peruanische Küche)
Volz, A.: Blauer Mais und rote Kartoffeln. Eine kleine Kulturgeschichte bekannter und weniger bekannter Nutzpflanzen. Natur&Text Rangsdorf, 2019   (ref. link bei www.tabularasamagazin.de 07.05.2020) (Bananen, Hirse, Quinoa, Reis, Tomate, Mais, Kartoffeln Weizen und wenig bekanntere Nahrungspflanzen wie Baumtomate, Maca, Sheabutterbaum, Ulluco - nach einer einheitlichen Systematik: wissenschaftlicher Name, Etymologie, Domestikation und Verbreitung, Botanik, Kulturgeschichte, Anbau, Konsum, Heilkunde, weitere Verbreitung, Rezept. Dies wird von farblichen Abbildungen sowie Karten vervollständigt)

Briefmarke aus Peru (MiNr.1928-30)  26.03.2004  - Medizinische Pflanzen (Abb)

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