12/09/13

Die Früchte des Marula-Baumes

Der Marula-Baum (Sclerocarya birrea), auch Elefantenbaum, gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Er kommt hauptsächlich in den warmen, frostfreien Regionen Subäquatorial-Afrikas vor.
Der Baum kann bis zu 15 Metern hoch werden und einen Stammdurchmesser von 80 cm erreichen.
Die unbehaarte rundliche Steinfrucht wird zur Reife gelb und etwa 3–3,5 cm lang. Sie enthält i.d.R. zwei Kammern, in denen sich der Samen befindet; bei beginnender Keimung bricht die Steinfrucht am Ende jeder Kammer auf.

Der weibliche Marula-Baum bringt bereits bei minimalen Regenfällen eine beachtliche Ernte mirabellengroßer goldgelber Früchte hervor, die wild geerntet und zu Amarula-Likör verarbeitet oder auch direkt als Obst verzehrt werden können. Dabei befindet sich unter einer abziehbaren, relativ dicken Haut eine dünne Schicht Fruchtfleisch, das direkt an dem großen Stein festsitzt. Das Fruchtfleisch hat einen säuerlichen, erfrischenden Geschmack (wobei das „Essen“ eher einem Lutschen entspricht, da das dünne Fruchtfleisch sehr fest an dem Stein sitzt). Die Früchte sind schnell verderblich, da sie sehr schnell in Gärung übergehen. Ihnen wird aphrodisierende Wirkung nachgesagt.
Der Stein der Marula-Frucht enthält einen essbaren Samen, der regional als Delikatesse gilt und dessen Marula-Öl für kosmetische Zwecke verwendet werden kann.
Von Schwangeren des Venda-Volkes in Südafrika wird die gemahlene Rinde des Baumes gegessen, um dadurch das Geschlecht des werdenden Kindes zu beeinflussen. In der traditionellen Medizin werden Rinde, Wurzeln und Blätter des Marula-Baumes verwendet - so wird beispielsweise ein Sud der Rinde gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt, ein alkoholischer Auszug der Rinde als Prophylaxe gegen Malaria verwendet, ein Auszug aus den Blättern zur Behandlung von Verbrennungen und Abzessen verwendet.
Der Marula-Baum wird auch „Elefantenbaum“ genannt, weil die duftenden und häufig schon gärenden Früchte des Baumes gerne von Elefanten gefressen werden. Allerdings halten es Biologen für nahezu unmöglich, dass Elefanten, wie unter anderem im Filmklassiker Die lustige Welt der Tiere dargestellt, durch den Genuss der gärenden Marula-Früchte betrunken werden können. Da der Alkoholgehalt der Früchte nur bei etwa drei Prozent liegt, müssten die Dickhäuter dazu Unmengen der Früchte zu sich nehmen. Die beobachteten Rauschzustände der Tiere rühren viel eher von giftigen, in der Baumrinde lebenden Käferpuppen her. Die Tiere verzehren neben den Früchten auch die Rinde und somit auch diese speziellen Käferpuppen. Einheimische verwenden diese Käferpuppen traditionellerweise zum Anfertigen giftiger Pfeilspitzen. Nach Ansicht von Forschern ist es wahrscheinlich, dass das Torkeln der Elefanten vornehmlich durch das in den Puppen enthaltene Gift verursacht wird.

Informationen
Wikipedia - engl. sclerocarya birrea

Philatelie
Namibia - MiNr. 1028 - 1031  2000, 16. Aug. Einheimische Obstbäume
Südafrika MiNr. 2122 - 2131  2012, 18. Mai. Zier- und Heilpflanzen. (link)
Südafrika, Bophuthatswana; Mi-Nr.56-59 1980, 4. Juni. Wildobst.
Simbabwe - MiNr. 832 - 837 (Block 16)  2006, 17. Jan. Einheimische Nahrungsmittel  (link)
MiNr. 856 - 859 (Block 20)  2006, 1. Dez. Bäume. (link)
Swaziland MiNr. 285 - 288  1978, 12. Jan. Baumblüten
MiNr. 777 - 789 2007, 23. Jan. Freimarken: Bäume.  (link)

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