Jedes Lebensmittel hat Funktionen, z.B. als Energie- und Nährstoffträger, und ebenso durch weitere Inhaltsstoffe  (Bewertungsmatrix; Probleme der Bewertung).

Diese Funktionen wurden schon früh empirisch (praktisch erfahren) (Geschichte) erkannt und genutzt (Heilpflanzen, Naturheilkunde u.a. - das sind traditionelle funktionelle Lebensmittel.

Mit der Entwicklung der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften wurden einerseits die individuellen Bedürfnisse der Menschen ermittelt, und daraus spezielle Ernährungsformen (Diäten) und angepasste ("designed") Lebensmittel entwickelt.
Je nach physiologischen (individuellen) Bedarf des (einzelnen) Menschen im allgemeinen bzw. in besonderen Situationen (Anforderungen) (bei Arbeit, Sport) (und Krankheiten) gibt es nun viele verschiedene Lebensmittelgruppen, die passende Funktionen optimiert haben (functional foods) (zumindest werden diese versprochen - "health claim"; Lebensmittelkennzeichnung)
 

Lebensmittel, die für spezielle Diäten genutzt werden (diätetische Lebensmittel) - darunter - Diabetes Lebensmittel;
Diäten zum Schutz und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrangen (herzfreundliche Lebensmittel), und deren Risikofaktoren (Cholesterin-Fettstoffwechsel-aktive Lebensmittel, Bluthochdruck)
Diäten/Lebensmittel, die Krebs "schützend" sind


Lebensmittel, die speziell für Kinder geeignet sind (Kinderlebensmittel
Lebensmittel für Senioren 

Durch entsprechende Verarbeitungen entlang der Nahrungskette - begonnen bei Neuzüchtungen (nicht zu letzt durch gentechnische Methoden) werden die natürlichen Funktionen der Lebensmittel verstärkt.  (Grenze zu Arzneimittel - CHART) (Cartoon von Greenpeace 2004)

Positiv ausgedrückt - ihre "natürlichen Fähigkeiten" werden optimiert und maximier; negativ kann das als Manipulation angesehen; die "Natur" ist nicht gut genug; Mensch hilft dem nach (oder ab) (Satire - funktionelle Lebensmittel sind "gedopte" Lebensmittel). (reale Meldung dazu -
http://www.welt.de/wissenschaft/article1931245/Doping-Einstieg_mit_Nahrungsergaenzungsmitteln.htm

Doch - Achtung - Wir essen im Prinzip keine natürlichen (im Sinn von ursprünglichen) Lebensmittel mehr - alles ist gezüchtet (Bilder von Urformen der Pflanzen und Tiere - und die modernen Züchtungen, die "Rohstoff" für die Lebensmittelproduktion darstellen.

Zur Entwicklung der Gruppe der funktionellen Lebensmittel (OLT218 - 1422)

- die Funktionsklassen sind

  • Optimierung der Energiebilanz - vereinfachte Übergewichtsreduktion (energie-reduzierte/kontrollierte LM),
  • Optimierung bei für Sport und Fitness (Sport-Nahrung),
  • Optimierung des allgemeinen und speziellen Wohlbefindens (Wellness) (Wohlfühlnahrung), Stimmung ( Mood) (Stimmungaktivierende Lebensmittel) (wärmende Lebensmittel)
  • Optimierung des Schlafens (bessere Einschlafen, besser Durchschlafen) (Schlaf-(Lebens)-Mittel)
  • Optimierung der Sexualität/ Im-/Potenz ("sex food")
  • Erhalt der Seh-Fähigkeit (augenfreundliche Lebensmittel)
  • Verzögerung des Alterns - "Jungbleiben" (Anti-Aging) - Lebensverländerung
  • Optimierung der geistigen Fähigkeiten; Lernen bei Kindern, und Erwachsenen (mental food); Vermeidung von Gedächtnisverlusten im Altern (Demenz) (brain food) /
  • Optimierung des menschlichen Verhaltens (gegen Hyperaktivität; Agressivität u.a.) (verhaltensbeeinflussende Lebensmittel)
  • Vermeidung von Osteoporose (vor allem bei Frauen) (Knochen-stärkende Lebensmittel)
  • Vermeidung von Problemen der Wechseljahre (Menopause)
  • Zur Erhalt der Schönheit des Körpers und einzelner Teile (Haut, Kosmetik) (kosmetisch-aktive Lebensmittel)
  • Vermeidung (Abwehr, Schutz) von Krankheiten -  Magen-Darmprobleme, Obstipation (magenfreundliche Lebensmittel) (Leberfreundliche Lebensmittel
  • Vermeidung von Infektionskrankheiten bzw Optimierung der Immunkompetenz. (Abwehrkraft-steigernde Lebensmittel)

Die Entwicklung geht in die Richung von individualisierter, personalisierter (customized) Ernährung ("auf den eigenen Leib-geschneiderte Lebensmittel - unsere Gene-bestimmen des Essen - siehe Genokratie)

Haller, D. u.a. (Hrsg.): Biofunktionalität der Lebensmittelinhaltsstoffe Springer Spektrum (2013)

Die Entwicklung der Lebensmittelproduktion zur Deckung des Nährstoffbedarfs  - EUFIC Food Today 08_2014

ILSI - Tagung zu Funktionelle Lebensmittel - Malta 2007 (vorher auch PASSCLAIM)

FAO - Functional Food

Die (versprochenen) Funktionen (health claims) müssen nachgewiesen sein (evidence based) - dann können diese als Kennzeichen des funktionellen Lebesmittel genannt werden; Food Label / Eu-weite Verordnungen

Die europäische Kontrollbehörde (EFSA) genehmigt; Anträge dazu werden bei nationalen Behörden gestellt (Deutschland - BfR)

Messe: Vitafoods Europe - The global nutraceutical event - 6.-8.05.2014 in Genf; www.vitafoods.eu.com - www.finishedproductsexpo.com -

Entwicklung zu funktionellen Lebensmittel - Vorträge - Prof. Dr. Hannelore Daniel (TUM München): Visionen / functional foods

http://www.nutrition.tum.de/typo3/ http://www.zeit.de/2003/28/B-Weihenstephan

Themenschwerpiunkt - Functional Food. Slow Food Nr.1_2009; S.38-47 (Scan)  Buch - Annette Sabersky - Functional Food - 99 verblüffende Tatsachen; Glossar zu Lebensmittel wie Apfel, Bärlauch, Bierhefe, Brokkoli, Hagebutte, Heidelbeere, Holunder, Honig, Kresse, Kürbis, Möhre, Sauerkraut, Sellerie, Tomate, Topinambur (natürliche funktionelle Lebensmittel)

Ballaststoffe, Carotin/Vitamin A / Eisen / Folsäure / usw sekundäare Pflanzenstoffe  (Bernhard Watzl)

Verbraucherzentrale - Funktionelle Getränke - Alkoholfreie Getränke mit Zusatzsnutzen (Markterhebung 2003) (Zusätze - Vitamine, Mineralstoffe; Pflanzeninhaltstoffe, Öle; Präbiotika, Probiotika; Ballaststoffe; Sauerstoff-Anreicherung; "Powerstoffe" (Cholin, ) (sehr viele versch. Stoffe; Werbeausagen, Funktionen) (Beschreibung der Stoffe im Anhang)

Funktionelle Milchprodukte von Danone - Acitivia (soll der Verdauung helfen), Actimel (soll Abwehrkräfte stärken) oder Essensis (soll die Haut glätten) belegen. Im Test nun Souvenaid (soll Alzheimer verhüten)

Bericht zu funktionellen Lebensmittel (Essen aus dem Labor Die Zeit 08_12_2009)

noch mehr Vitamine + Mineralien - Orthomolekulare Medizin

http://www.dgom.de/cms/index.php   

 

Funktionelle LM - http://www.untersuchungsaemter-bw.de/freiburg/fr_fachartikel/fr_functional_food.html

(dazu Download der Internetseite und Vortrags-Charts)

(Versprechen - Auslobungen -der Hersteller - health claims / Nährwertkennzeichnung)

Zeitschrift "Food & Function" (Website)  (Issue #1 - 2010 / Info)  (Royal Society of Chemistry, Cambridge, UK)

Vorträge zu funktionellen Lebensmitteln - 2.Sächsische Ernährungskonferenz, 09.11.2001 (Dokumentation im Archiv) u.a. Spiekermann,U.: Functional Food und ihre Vor-Geschichte. - Ernährungs-Umschau Nr.5/2002

- AGEV Tagung 2003 (download)

Achtung Satire: "Lecker Fortschritt" (M. Römhild)  TAZ 19.06.2017
- Rosenkohl mit Zuckerwattegeschmack.
- Nicht färbende Rote Bete. Oder alternativ: Färbende Bete in allen Farben des Regenbogens
- Anti-Mundgeruch-Knoblauch.
- Dreckabweisender Feldsalat.
- Die KiBa-Frucht. Warum nicht eine Kreuzung aus Kirsche und Banane züchten?
- Zungenumschmeichelnde Kiwis.
- Zwiebel-Antidepressiva.
- Tee-Gurke.  z.B. Rooibos-Gurke
- verschiedenfarbigen Beeren? Die gesunde Alternative zu M&Ms!