Deutsche Gesellschaft für Ernährung Schlecht ernährt im Heim (test 09/2009) (siehe auch Senioren)

Knapp zwei Drittel der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen leiden an Nährstoffunterversorgung oder sind davon bedroht. Oft mangelt es an Kal­zi­um, Magnesium und den Vitaminen D, C, E und Folat, so eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit fast 800 über 65-Jährigen aus zehn deutschen Heimen. Häufig fehlt Hilfe beim Essen – oder schlicht der Appetit.
http://www.test.de/themen/essen-trinken/meldung/-Deutsche-Gesellschaft-fuer-Ernaehrung/1802708/1802708/Mangelernährung ist keine Seltenheit  

So ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie der Universität Witten/Herdecke (11.09.09 - in der Presse) (Infos)

(dge)06/2009 | 30. Juni Knapp zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Einrichtungen der Altenpflege sind von Mangelernährung betroffen oder gefährdet. Dies zeigen Ergebnisse der ErnSTES-Studie1 aus dem DGE-Ernährungsbericht 2008 (ersten vier Seiten), die den Ernährungs- und Gesundheitszustand von älteren Menschen in Alten- und Pflegeheimen untersuchte. Viele unterschreiten die D-A-CH-Referenzwerte für die tägliche Nährstoffzufuhr erheblich. Als besonders problematisch ist die Versorgung mit Vitamin D einzustufen. Daneben ist bei vielen Senioren und Seniorinnen die Zufuhr von Vitamin E, Vitamin C, Folat, Calcium und Magnesium deutlich zu gering. Auch Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß und Ballaststoffe weisen keine optimale Verteilung auf: Zu viel Fett und Zucker, zu wenig komplexe Kohlenhydrate, teilweise zu wenig Eiweiß und nur die Hälfte der empfohlenen Ballaststoffzufuhr prägen die Essgewohnheiten der Heimbewohner – ein Bild, das sich teilweise auch bei der restlichen Bevölkerung Deutschlands wiederfindet.

Zu den häufigsten Problemen im Essalltag zählt die mangelnde Hilfe beim Kleinschneiden von Lebensmitteln. Hier benötigen etwa 50 % Unterstützung; je 30 % leiden gelegentlich unter Appetitlosigkeit, essen oder trinken auffällig wenig oder trinken nur nach Aufforderung. Der Grad der Pflegebedürftigkeit beeinflusst die Energie- und Nährstoffversorgung wesentlich stärker als das Lebensalter.

„Ernährungsrisiken und Mangelernährung müssen rechtzeitig diagnostiziert werden. Dazu benötigen wir umfangreiche Pflegekonzepte genauso wie die regelmäßige, verpflichtende Weiterbildung der Beschäftigen“, so Prof. Dr. Peter Stehle, Präsident der DGE und Teilprojekt-Leiter der ErnSTES-Studie.

Hintergrundinformation:  An der prospektiven Studie nahmen insgesamt 773 Bewohner über 65 Jahre aus 10 Altenpflegeheimen in 7 Bundesländern teil. Mit ca. 80 % weiblichen und 20 % männlichen Teilnehmern entspricht das Geschlechterverhältnis weitgehend der üblichen Verteilung in deutschen Altenpflegeheimen.

Zur Beurteilung des Ernährungszustands wurden mehrere Parameter herangezogen. Unter anderem wurden Körperlänge und Körpergewicht der Probanden gemessen und daraus der Body Mass Index (BMI) berechnet und ein Mini Nutritional Assessment (MNA)2 durchgeführt. Entsprechend des MNAs wurden im Mittel 11 % der Bewohner als mangelernährt identifiziert. Bei ca. 50 % der Studienteilnehmer besteht die Gefahr einer Mangelernährung, dementsprechend befinden sich 40 % in einem „unauffälligen“ Ernährungszustand.

Eine Analyse der individuellen Energiezufuhr zeigte, dass 53 % der Senioren bzw. 42 % der Seniorinnen nicht den Richtwert für die tägliche Energiezufuhr für alte, gebrechliche Menschen erreichen. Wird der Energiebedarf von Personen mit ausschließlich sitzender Tätigkeit mit wenig oder keiner anstrengenden Freizeitaktivität zugrunde gelegt, dann erreichten 79 % der Senioren bzw. 65 % der Seniorinnen nicht die wünschenswerte tägliche Energiezufuhr.

Die Bewohner der Pflegeheime verzehrten im Mittel 93 g Fleisch und Wurstwaren, die Bewohnerinnen 68 g pro Tag. Damit liegt die mittlere Verzehrsmenge im Bereich von 300-600 g/Woche, die von der DGE für diese Lebensmittelgruppe empfohlen wird. Der Verzehr von Milch und Milchprodukten (ohne Käse und Quark) war erfreulich hoch, zeigte allerdings eine große Spannbreite (von 127-590 g/Tag) im Vergleich der Einrichtungen untereinander. Im Mittel wird die von der DGE empfohlene Menge von 200-250 g pro Tag erreicht, der Verzehr liegt aber in einigen Einrichtungen deutlich niedriger. Männer nehmen täglich ca. 173 g Brot und Backwaren, Frauen 145 g zu sich. Beide essen deutlich mehr Kartoffeln als z. B. Nudeln. Insgesamt präferieren die Bewohner süße Lebensmittel, vor allem in Form von Kuchen, Backwaren inkl. Gebäck und gesüßten Milchprodukten. Der tägliche Verzehr von Gemüse ist mit 86 g bei Männern und 78 g bei Frauen sehr niedrig. Die von der DGE für eine vollwertige Ernährung empfohlene Menge von 400 g/Tag wurde in keiner der Einrichtungen auch nur annähernd erreicht. Besonders gering war der Verzehr von Gemüse in Form von Rohkost. Auch der tägliche Verzehr von Obst lag mit 84 g bei den Männern und 77 g bei den Frauen deutlich unter der von der DGE genannten wünschenswerten Menge von 250 g/Tag. Dies hat Auswirkungen auf die aufgenommenen Folat- und Vitamin-C-Mengen: Beide Werte lagen ca. 50 % unter dem jeweiligen Referenzwert.

Auch für weitere Vitamine und Mineralstoffe zeigte sich eine zu geringe Aufnahme. Bei Vitamin D erreichten über 90 % der Studienteilnehmer nicht die empfohlene Zufuhr, bei Vitamin E erreichten nur knapp 60 % die Referenzwerte. Die empfohlene Calciumzufuhr wurde von 82 % der Senioren bzw. 91 % der Seniorinnen, die empfohlene Magnesiumzufuhr von über 95 % der Studienteilnehmer nicht erreicht.

Die DGE hält die Ernährungs- und Gesundheitssituation von Senioren und Seniorinnen in Altenpflegeeinrichtungen für dringend verbesserungswürdig und fordert:
* In jeder Pflegeeinrichtung sollte ein umfangreiches Verpflegungskonzept entwickelt werden, das einerseits die Entstehung von Mangelernährung verhindert (Prävention) und andererseits geeignet ist, eine bestehende Mangelernährung zu beheben (Therapie).

* Die Ernährung muss regelmäßig überwacht und eine entsprechende, rechtzeitige Diagnose von Ernährungsrisiken und Mangelernährung erfolgen, so dass entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

* Das Gewicht jedes Bewohners bzw. jeder Bewohnerin ist regelmäßig zu kontrollieren (z. B. monatlich) und der Gewichtsverlauf zu dokumentieren (als Minimalmaßnahme zur Überwachung des Ernährungszustands).

* Für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen der Altenpflege sollten regelmäßige und verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen stattfinden.

* Das Thema „Ernährung“ muss stärker in die Ausbildung von Altenpflegern integriert werden.

* Ernährungsfachkräfte sollten in Altenpflegeheimen verstärkt eingesetzt werden, sowohl in der Küche als auch in der täglichen Arbeit mit den Bewohnern und so für eine optimierte Ernährung sowohl der kranken als auch der gesunden Bewohner verantwortlich sein.

 

1 Ernährung in stationären Einrichtungen für Senioren und Seniorinnen (ErnSTES-Studie)

2 Das MNA ist ein Screeningverfahren zur routinemäßigen Beurteilung des Ernährungszustands älterer Menschen. Der MNA-Test – bestehend aus einer Kombination von Anamnese und anthropometrischen Messungen – erlaubt die frühzeitige Erkennung einer Mangelernährung. Ernährung von Senioren in stationären Einrichtungen

http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=941

(DGE - Qualitätsstandards für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen ; 2009)

Es ist angerichtet. Bayrische Leitlinien für Seniorenernährung. KErn www.ernaehrung.bayern.de  Juni 2018 (download) -

www.heimverzeichnis.de   (gefördert durch das BMELV)

Gewichtige Mahlzeiten (Informationen über Studie zu Ernährungssituation in Pflegeheimen - nutritionDay) GVmanager 2012_11, S.9-11 (scan im Archiv) www.nutritionday.org -

Gutes Essen für Kranke und Alte – Ernährung in Kliniken und Pflegeheimen. SWR2 Wissen 05.02.2020  (Manuskript download)

Senioren in der GV - aid/DGE-Praxisordner (aid-aktuell 9.10.13)

Bayrischer Wettbewerb für Seniorenverpflegung (Bericht in GVmanager Nr.11, 2014) - link bei Kern.Bayern (Kompetenzzentrum f Ernährung)

Böttjer, M.: Betreuung in stationären Senioreneinrichtungen. HuW 63(4) 202-203 (2015)

Zuhause 4.0 statt Altersheim - Pressemeldung der www.feierabend.de  16.03.2017

Hauswirtschaft ⇒ Altenheim ⇒  www.pro-hauswirtschaft.net -

Sennlaub, A.,Gnilka, N.: Kultursensible Verpflegung beim gemeinsamen Kochen in Senioreneinrichtungen: Ein Expertenstandard für die Hauswirtschaft. Hauswirtschaft und  Wissenschaft (71) ISSN online 2626-0913 https://haushalt-wissenschaft.de doi: 10.23782/HUW_12_202 (2023)

USA - Pflegeheim = Nursing Home

Report 2004 (Download) . http://www.cdc.gov/nchs/data/series/sr_13/sr13_167.pdf

(gute website - mit allen Informationen - Questionnaires usw)

http://www.cdc.gov/nchs/nnhs.htm#Publications

2004 National Nursing Home Survey Description

The 2004 National Nursing Home Survey (NNHS) is one in a continuing series of nationally representative sample surveys of United States nursing homes, their services, their staff, and their residents. The NNHS was first conducted in 1973-1974 and repeated in 1977, 1985, 1995, 1997, 1999, and most recently in 2004. Although each survey has emphasized different topics, they all provide basic information about nursing homes, the services provided, their staff, and their residents. The nursing home survey was preceded by a series of surveys from 1963 through 1969, called the Residents Places Surveys.

The 2004 NNHS, conducted between August and December of 2004, was reintroduced into the field after a five-year break, during which time the survey was redesigned and expanded to collect many new data items. All nursing homes that participated in the NNHS had at least three beds and were either certified (by Medicare or Medicaid) or had a state license to operate as a nursing home. The redesigned survey was administered using a computer-assisted personal interviewing (CAPI) system and included a supplemental survey of nursing assistants employed by nursing homes, the National Nursing Assistant Survey (NNAS), which was sponsored by the Office of the Assistant Secretary for Planning and Evaluation (APSE). Nursing assistants were considered eligible to participate in the survey if they 1) provided assistance with activities of daily living (ADLs); 2) were paid to provide those services; 3) were certified (or in the process of certification) to provide Medicare/Medicaid reimbursable services; 4) worked at least 16 hours per week; and 5) were employees of the nursing home and not contract employees. A sample of up to eight nursing assistants was selected from about half of the nursing home sample at the time of the facility interview. The NNAS was administered after the nursing home visit, using a computer-assisted telephone interview (CATI) system.

The National Nursing Home Survey provides information on nursing homes from two perspectives-that of the provider of services and that of the recipient of care. Data about the facilities include characteristics such as size, ownership, Medicare/Medicaid certification, services provided and specialty programs offered, and charges. For recipients, data were obtained on demographic characteristics, health status and medications taken, services received, and sources of payment.

Data for the survey were obtained through personal interviews with facility administrators and designated staff who used administrative records to answer questions about the facilities, staff, services and programs, and medical records to answer questions about the residents.

The total number of nursing home facilities that participated in the National Nursing Home Survey is 1,174 and the total number of nursing assistants that participated in the National Nursing Assistant Survey is 3,017.

2004 National Nursing Home Survey Description

The 2004 National Nursing Home Survey (NNHS) is one in a continuing series of nationally representative sample surveys of United States nursing homes, their services, their staff, and their residents. The NNHS was first conducted in 1973-1974 and repeated in 1977, 1985, 1995, 1997, 1999, and most recently in 2004. Although each survey has emphasized different topics, they all provide basic information about nursing homes, the services provided, their staff, and their residents. The nursing home survey was preceded by a series of surveys from 1963 through 1969, called the Residents Places Surveys.

The 2004 NNHS, conducted between August and December of 2004, was reintroduced into the field after a five-year break, during which time the survey was redesigned and expanded to collect many new data items. All nursing homes that participated in the NNHS had at least three beds and were either certified (by Medicare or Medicaid) or had a state license to operate as a nursing home. The redesigned survey was administered using a computer-assisted personal interviewing (CAPI) system and included a supplemental survey of nursing assistants employed by nursing homes, the National Nursing Assistant Survey (NNAS), which was sponsored by the Office of the Assistant Secretary for Planning and Evaluation (APSE). Nursing assistants were considered eligible to participate in the survey if they 1) provided assistance with activities of daily living (ADLs); 2) were paid to provide those services; 3) were certified (or in the process of certification) to provide Medicare/Medicaid reimbursable services; 4) worked at least 16 hours per week; and 5) were employees of the nursing home and not contract employees. A sample of up to eight nursing assistants was selected from about half of the nursing home sample at the time of the facility interview. The NNAS was administered after the nursing home visit, using a computer-assisted telephone interview (CATI) system.

The National Nursing Home Survey provides information on nursing homes from two perspectives-that of the provider of services and that of the recipient of care. Data about the facilities include characteristics such as size, ownership, Medicare/Medicaid certification, services provided and specialty programs offered, and charges. For recipients, data were obtained on demographic characteristics, health status and medications taken, services received, and sources of payment.

Data for the survey were obtained through personal interviews with facility administrators and designated staff who used administrative records to answer questions about the facilities, staff, services and programs, and medical records to answer questions about the residents.

The total number of nursing home facilities that participated in the National Nursing Home Survey is 1,174 and the total number of nursing assistants that participated in the National Nursing Assistant Survey is 3,017.

2004 National Nursing Home Survey Description

The 2004 National Nursing Home Survey (NNHS) is one in a continuing series of nationally representative sample surveys of United States nursing homes, their services, their staff, and their residents. The NNHS was first conducted in 1973-1974 and repeated in 1977, 1985, 1995, 1997, 1999, and most recently in 2004. Although each survey has emphasized different topics, they all provide basic information about nursing homes, the services provided, their staff, and their residents. The nursing home survey was preceded by a series of surveys from 1963 through 1969, called the Residents Places Surveys.

The 2004 NNHS, conducted between August and December of 2004, was reintroduced into the field after a five-year break, during which time the survey was redesigned and expanded to collect many new data items. All nursing homes that participated in the NNHS had at least three beds and were either certified (by Medicare or Medicaid) or had a state license to operate as a nursing home. The redesigned survey was administered using a computer-assisted personal interviewing (CAPI) system and included a supplemental survey of nursing assistants employed by nursing homes, the National Nursing Assistant Survey (NNAS), which was sponsored by the Office of the Assistant Secretary for Planning and Evaluation (APSE). Nursing assistants were considered eligible to participate in the survey if they 1) provided assistance with activities of daily living (ADLs); 2) were paid to provide those services; 3) were certified (or in the process of certification) to provide Medicare/Medicaid reimbursable services; 4) worked at least 16 hours per week; and 5) were employees of the nursing home and not contract employees. A sample of up to eight nursing assistants was selected from about half of the nursing home sample at the time of the facility interview. The NNAS was administered after the nursing home visit, using a computer-assisted telephone interview (CATI) system.

The National Nursing Home Survey provides information on nursing homes from two perspectives-that of the provider of services and that of the recipient of care. Data about the facilities include characteristics such as size, ownership, Medicare/Medicaid certification, services provided and specialty programs offered, and charges. For recipients, data were obtained on demographic characteristics, health status and medications taken, services received, and sources of payment.

Data for the survey were obtained through personal interviews with facility administrators and designated staff who used administrative records to answer questions about the facilities, staff, services and programs, and medical records to answer questions about the residents.

The total number of nursing home facilities that participated in the National Nursing Home Survey is 1,174 and the total number of nursing assistants that participated in the National Nursing Assistant Survey is 3,017.

 

Survey Instruments (Questionnaires)

Radzey, Beate: Lebenswelt Pflegeheim. Eine nutzeroriente Bewertung von Pflegeheimbauten für Menschen mit Demenz. Mabuse-Verlag, Frankfurt/M, 2014  (ref. HuW. Nr.3/2014 - S.148 - Scan im Archiv)