Der Komplex der wasserlöslichen B-Vitamine umfasst noch drei weitere Vitamine, nämlich Biotin, Cholin und Pantothensäure. Diese finden bei ernährungsepidemiologische Studien wenig Beachtung, da für diese Vitamine beim Menschen kaum mit Unterversorgungs-Zuständen zu rechnen ist. Nur wenige Ernährungswissenschaftler wenden sich diesen Vitaminen zu. Es könnte bei näherer Beschäftigung mit diesen Vitaminen geschehen, dass man sie vielleicht ebenso unterschätzt hat, wie andere Nahrungsinhaltstoffe (wie z. B. Rohfaser oder Zink). Am wenigsten wahrscheinlich erscheint dies für Cholin; denn dieses Vitamin hat zwar auch ganz wichtige Funktionen (z. B. Neurotransmitter-Funktionen), doch es ist in den Lebensmitteln weit verbreitet. Die Erfahrungen zeigen, dass die Konzentrationen von Cholin im Plasma in Beziehung zur Nahrungsaufnahme stehen.

Das Biotin ist in Nahrungsmitteln weit verbreitet, auch scheint die mikrobielle Besiedlung des Darms zur Biotinversorgung beizutragen; so dass ein Biotin-Mangel nicht sehr wahrscheinlich ist. Vom Biotin sind nur relativ wenige Enzyme bekannt bei denen es eine Co-Enzym-Funktion hat, doch dies sind alles sehr wichtige Carboxylasen, wie z. B. die Pyruvat-Carboxylase im Zitronensäure-Zyklus. Ein Mangel könnte also bedeutende Stoffwechsel-Störungen hervorrufen. Zu den biochemischen Indikatoren des Biotin-Ernährungszustandes gibt es noch ungenügende Erfahrungen. Auch hier kennt man die nun bereits mehrfach geschilderten prinzipiellen Methodenbereiche; man misst die Konzentrationen des Biotins im Blut und im Harn; und man bemüht sich Aktivierungs-Funktions-Indikatoren zu entwickeln. Es gibt noch keine guten Bestimmungsmethoden für Biotin.