Vitamin E ist in Nahrungsmitteln recht weit verbreitet, so sind Vitamin E Mangelzustände beim Menschen selten und von keiner großen Bedeutung für das öffentliche Gesundheitswesen, d. h. in vielen ernährungsepidemiologischen Studien kann es unbeachtet bleiben. In Industrieländern kann es zu Überdosierungen an Vitamin E kommen; da Vitamin E-Pillen zu den (werbemäßig) "vielversprechensten" Wirkstoffen zählen. Der Serumgehalt an Tocopherolen weist auf den Zustand hin. Bei der Interpretation muss besonders die Beziehung zu den Blutlipiden beachtet werden, die noch deutlicher wie beim Vitamin A ist. Mit höheren Blutfettwerten steigt auch der Serumtocopherol-Gehalt.

Ein biochemischer Indikator für Vitamin E-Mangel ergibt sich aus der Membran-stabilisierenden Funktion des Vitamins. Im Mangel verlieren die Erythrozyten an Stabilität, d. h. durch entsprechende Angriffe (wie oxidierende Stoffe, H2O2, Dialursäure) werden sie eher zerstört, d. h. im Vitamin E-Mangel ist die Hämolyse-Rate höher. Doch die Erythrozyten-Stabilität ist auch durch andere Ernährungs-Faktoren abhängig. Auch bei Vitamin E muss man das Beziehungsgeflecht sehen; dass hier nur angedeutet werden kann, z. B. die Beziehungen zu Selen und die Beziehung zu "oxidativen" Einflüssen (Radikale, Photo-Smog usw.). Im Mangel an Antioxidantien (wie Vitamin E) ist die Lipid-(Per)-Oxidation höher, und so sind in der Atemluft entsprechende Reaktionsprodukte nachweisbar (wie z. B. Ethan); die somit auch potentielle Vitamin E-Indikatoren darstellen.

Vitamin E wird als fettlösliches Vitamin im Fettgewebe gespeichert; so kann auch aus einer entsprechenden Analyse aus Unterhautfettgewebsproben auf den Vitamin E-Zustand geschlossen werden.

(Bewertung der Indikatoren -  (Gutcher Hemolysis - AJCN 40_1078_1984) (Publikation)

Sauberlich_Buch - Grenzwerte