Das Ergebnis von Fehlernährung zeigt sich nach einiger Zeit (Output) in dem am Körper (oberflächlich, äusserlich) sichtbar Veränderungen (Abweichungen vom normalen Bild) auftreten.  Auch leicht ertastbare Organe (Schilddüsenvergörsserung usw) werden als Kennreichen herangezogen. Die Ermittlung der klinischen Mangelzeichen ist eine Aufgabe, die Mediziner durchfühen müssen. Sie müssen spezielle Kenntnisse der (Ernährungs)Pathophysiologie haben (Kenntnisse der Vielzahl an Ernährungsabhängigen Erkrankungen.  -  Liste mit klinischen Mangelzeichen

(Handbuch dazu - Jelliffe - The Assessment... ; Chap.2  / D.S.McLaren - A colour atlas of nutritional disorders).

Die Erfassung der klinischen Mangelzeichen erscheint relativ wenig aufwendig zu sein - ein kundiger Blick genügt (schnell, preiswert, ohne technische Hilfsmittel), doch wenig sensibel; die Fehlernährung ist schon recht weit fortgeschritten  ("Eisberg-Analogie") (suche nach Frühkennzeichen - im Stoffwechsel - biochemische Indikatoren - Biomarker; diese sind aber teuer). (ideal - "dip and read"/Teststreifen) (Zukunft - "Bio-Chips" - RFID gekoppelt).

Auf dem "kontinuierlichen" Weg (bei Imblanzen) in Fehlernährung (Gesund zu Krankheit)(CHART) tritt das (klinisch) sichtbare Mangelzeichen erst recht spät auf (Wadworth - Proc Nutrl Soc. 22_72_1963). In Regionen in denen Ernährungsprobleme häufig sind, sind auch die Untersucher weniger sensibel gegenüber geringfügigen (ersten) Veränderungen ("Mangel" kann normal sein). Die klinischen Zeichen sind auch selten ganz eindeutig, es gibt Veränderungen durch Infektionen; heißen, trockenen Wind; bestimmte Lebensgewohnheiten (z.B. Betel-Nuß-Kauen); einmalige Untersuchungen zeigen zudem nicht die Dynamik an (wie sich die Zeichen ändern).(Beispiel - akute Beri-Beri - Vitamin B1Mangelzeichen - tritt nur für kurze Zeit auf).

Klinische Mangelzeichen müssen zusammen mit weiteren Ernährungsinformationen interpretiert werden.

Methodische Standardisierung; Training der entsprechenden "Survey Medical Doctorss" - Bilder (Vorlagen) und  Praxis-Übungen, WHO-Standardisierung (WHO Expert Committee on Medical Assessment of the Nutritional Status) - Bewertung der Zeichen in drei Kategorien
(1) Zeichen von anerkannt hohem Wert
(2) Zeichen, die weiter geprüft werden müssen
(3) Zeichen, die interessant, aber nicht mit Ernährung direkt in Beziehung stehen.
Keine Graduierung der klinischen Zeichen; Ausnahme - Schilddrüsen-Vergrösserung - Umfangsmesssungen
Auswahl der Zeichen - Reihenfolge - Lokalisierung am Körper

(siehe wiederum Jelliffe Chap2 - Chap.2a)  (Beispiel Fragebogen UFC-Survey der MPNRU, Bumbuli, Tanzania)

Bei diesen Untersuchugnen auch Befragung - generelle Krankengeschichte; Anamnese ("medical history") (s. Morbidität)

Beispiele für Entwicklungsländer Situation - PCM = PEM = Protein-Calorie<Energie>-Malnutrition;  Kwashiorkor- mehr Eiweissmangel / Marasmus - mehr allgemeiner Nahrungsmangel

- Haare -hellere Farbe (Achtung - Haarfärbungwen; Schmutz) (andere Faktoren - Albinismus - Melantoninmangel); (Farbmessungen) (Haarfarbproben; Farbskalen); Haaren fallen aus; leichte auszu"ziehen" - Trichotillometrie -Haardurchmesser; Haarmorphologie - mikroskopische Bilder der Haarwurzel;(Latham Publikat / Summary+Lit)

- Gesicht - bleicher; Ödeme (Moon face) (Kwashiorkor)

- Augen - blassere Bindehaut; Vitamin A - Bitot´s Sport; usw. (Sehtest; Nachtblindheit)
- Lippen - entzündete Mundwinkel
- Zunge - geröte, "glatte" (atrophierte) Zungenoberflächen
- Zähne - (zu viel Fluor - mottled) (Karies) (Zahnhygiene)
- Zahnfleisch - Zahnfleischbluten (Vitamin C)
- Schildrüsenvergrösserung (Kropf-Klassifizierung) (WHO-)  (Surveytechnique - WHO_Monograph 44)

- Haut: trockene (viele Faktoren);
- Fingernägel -
- subkutanes Gewebe - Oedeme (Druckstellen bleiben für einieg Zeit sichtbar); dünnes Gewebe (Hautfalten-Messung - Anthropometrie)
- Muskel- und Skelett-System - mageres Kind; Armumfang-Messung (Anthropometrie); Fontanellen länger offen, Rippen weich und verbogen, usw.

- Organe tasten - Lebervergrösserung

- Nervenleitung - Reflexe; psychomotorische Tests

- Herz - kardiovasculäre Untersuchung;  Belastungstest; Puls; Blutdruck

Auswahl der Zeichen - hängt von Ernährungsproblem ab (Vorkenntnisse) (Vitamin A - screening nach Bitot´s sport) / Schlüsselzeichen definieren;

Zeichen gruppieren; - Beispiel in Fragebogen der MPNRU - Bumbuli;   (CHART)  aus (OLT35)

(In Entwicklungsländern - Schwerpunkt - PEM - Marasmus-Kwashiorkor - Liste der Zeichen) (Bild)  (Beaton-Bengoa - WHO 1976)

Überernährung - (anthropometrische Messungen) - sichtbarer "Bauch"; subkutanes Fett ertasten sichtbar;

Vitamin A-Mangel (Biochemische Indikatoren) (Vitamin A) - Bitot´´s Spot; Xerophthalmie;  histologische Färbungen "rose bengal test"  (Bilder und Informationem im Jelliffe-Buch (S.44)

Vitamin B1 Mangel  (biochemische Indikatoren) (Thiamin) - "beri-beri"; Ödeme; geringere Nervenleitung - Kniereflex-Messungen, neuromotorische Tests; usw. (s. Jelliffe-Buch, S.45)

Vitamin B2 Mangel (biochemische Indikatoren) (Riboflavin) -  angular stomatitis - Entzündungen am Mundwinkel; atrophierte Zungenpapillen ("glatte" Zunge"), usw. (s.Jelliffe-Buch, S.45).

Niacin-Mangel (Pellagra) (biochemische Indikatoren) (Niacin) - scharlach-rote Zunge, glatte Zunge (s.Jelliffe-Buch, S.  )

Vitamin C-Mangel (Skorbut) (biochemische Indikatoren) (Askorbinsäure) - Zahnfleischbluten; Petechinien (rote Hautpünkte, "innere Blutungen") (s. Jelliffe-Buch, S.    )

Vitamin D-Mangel (Rachitis) (biochemische Indikatoren) (Vitamin D) - Kochen-"Verbiegungen" (bes. bei Rippen); Röntgen-Bilder; längere Öffnung der Fontanelle (am Kopf; Wachstumsverzögerung bei Säuglingen) (Jelliffe-Buch, S.  )

Eisenmangel (Anämie) (biochemische Indikatoren) (Eisen) - blasse Augenbindehaut; glatte Zunge (atrophierte Papillen); Fingernagel-Verformungen (Jelliffe-Buch. S.   )

Folsäure-Mangel - (biochemische Indikatoren) (Folsäure) - blasse Augenbindehaut (Anämie)

Vitamin B12Mangel - (biochemische Indikatoren) (Vitamin B12) - blasse Augenbindehaut (Anämie)

Jodmangel - (biochemische Indikatoren) (Jod) - Kropf

Fluor-Überschuß - (biochemiscjhe Indikatoren) (Fluor) - fleckiger Zahnschmelz

Jede Auffälligkeit notieren (Fotographie)

Bereich - körperliche Entwicklung - Pubertät

Testen der Funktionen - der Sinne - Hören, Sehen

körperliche Leistungen, Fähigkeiten; - Fitness