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Der Begriff "Wissenschaft" umfasst eine spezielle Art der Informationsbeschaffung und -verarbeitung des Menschen. Dabei ist vor allem seine reale Umwelt und er selbst - der Mensch - der Untersuchungsgegenstand bzw. das Forschungsobjekt (Anthropozentrismus).

Der Forschungsgegenstand - "die reale Welt" - ist zu gross, um als Ganzes bzw. Einheit erfasst zu werden. Wissenschaft kann nicht das "Weltgeschehen" untersuchen, sondern muss sich auf zu bewältigende, überschaubare Teile davon beschränken. Die Wissenschaftler müssen die Wirklichkeit zerlegen, um wissenschaftlich arbeiten zu können. Über die jeweilige Größe des zu erforschenden Teils sind sehr verschiedene Ansichten vorhanden (s. Modelle)
- Spezialisierung der Forschung nicht Folge von "Spezialisierung der Natur"  (Zitat von Hoimar von Ditfurth   Wir sind nicht von dieser Welt Hoffmann und Campe, Hamburg, 1981 - CHART OLT)

Die einzelnen Wissenschaften können nach verschiedenen Gesichtspunkte geordnet werden. So z.B. nach dem Gegenstand der Forschung (Natur-, Geisteswissenschaften); nach dem Grad der Zweckbezogenheit (Grundlagen-, Anwendungsforschung) oder nach der Methode (Experimental-, Erfahrungswissenschaften).

Die Betrachtungsweise von RIEDL zum Schichtenaufbau der "realen Welt" (Abb.) führt zu einigen wenigen grundlegenden Basiswissenschaften.
Diese sind:
Physik  - Chemie (Mathematik + Astronomie (das sind die "exakten" Wissenschaften; "hard sciences")

Biologie - Betrachtung des Lebens auf der Erde
(Biologie des Menschen) -Humanwissenschaften - Humanbiologie - Medizin - Anthropologie
(Biologie der Pflanzen + Tiere) - Agrarwissenschaften

Psychologie (Verhalten, das Wesen, die Seele - das einzelnen Menschen)
(die weichen "soft sciences")

Soziologie (die Organisation der menschlichen Gesellschaft; das Verhalten der Gruppen usw.) - Kulturwissenschaften - Kultur-Geschichte - Archäologie --- Wirtschaftswissenschaften -Volkskunde

Geographie (Raum - Umwelt des Menschen) - Ökologie-Umweltwissenschaften

Eine Betrachtung des Forschungsgegenstandes "Ernährung" führt schnell zu der Erkenntnis, dass dies ein weiter Forschungsbereich ist. Alle Lebewesen ernähren sich, von den Einzellern über Pflanzen und Tiere bis hin zu Menschen. Folglich kann die "Ernährungswissenschaft" die Ernährung aller Lebewesen umfassen.  

Die Gesellschaft organisiert die Wissenschaft (Forschungspolitik), sie schafft die notwendien Forschungsstrukturen, setzt Prioritäten. Bisher ist das Ansehen von Spezialisten - Fach"mann" (monodisziplinär) immer noch sehr hoch, besonders der "harten" Naturwissenschaften - z.B. Physik . (<media 1248>Briefmarken</media> Liechtenstein)

Wissenschaftsdisziplinen - von der Gesellschaft (Wissenschaftsgemeinde) im historischen Prozess gewachsene Aufgliederung der Wissenschaft.
- Definition und Abgrenzung des Forschungsbereiches (Objektes)
- Erarbeitung von Methoden (Vorgehensweisen)
- Entwicklung einer gemeinsames Wissenschaftssprache innerhalb der Forschergruppe (Scientific Community) der Disziplin
- Entwicklung der Erkenntnisse in dieser Disziplin (Befunde, Theorien; "Lehrbücher"); Organisation der Berufsausbildung, Berufskarrieren (Netzwelre)
- Erarbeitung von Forschungsprogrammen (Foschungsförderung. Forschungspolitik)
(Zeitschrift _ Technikfolgenabschätzung Heft 14(2) 2005) (Mathias Gutmann)

Die Ernährung (Public Health Nutrition) (und andere wichtige Aufgabenbereich der Gesellschaft) erfordert neben den Spezialisten auch andere angepasste Strukturen (Ernährungsökologie; New Nutrition Sciences); das sind z.B.
- interdisziplinäre Forschung
- transdiziplinäre Forschung
- sozial-ökologische Forschung
Es ist notwendig die Folgen menschlichen Handelns im voraus abzuschätzen (zu mindest Daten dafür zu sammeln - monitoring - damit der Wandel analysert werden kann)
- Folgen-Forschung - technology assessment
- Transfer-Wissenschaft
- Wirkungsforschung - Evaluationswissenschaft
- Entwicklungsforschung

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Weitere Informationen:

Viele Beispiele dafür wie intensiv naturwissenschaftliche Grundlagenforschung (besonders Physik) ("hard sciences") gefördert wird.
Aktuell: Röntgenlaser in Hamburg - European XFEL -
(Große Geräte für große Forscherfragen. Ein neues Programm bündelt die Forschung zu Universum und Materie. 15 Milliarden Euro stehen für den Betrieb von Großforschungsanlagen wie Teilchenbeschleuniger und Teleskope bereit (TAZ 09.2017)

(Literaturliste - Wissenschaftstheorie - OLT134 - Ü21 )

(Hörisch - Theorie-Apotheke)

"Die optimale Methode, um einen Keks in den Kaffee zu tunken" (Nonsense Science)  link beiwww.unmoralische.de

Forschungsinformationssystem Agrar / Ernährung- Informationsportal des Bundes und der Länder http://www.fisaonline.de/index.php?lang=dt

Gesellschaft für Wissenschaftsforschung (Internet)

An deutschen Hochschulen gibt es 20.123 Studiengänge (2019 - +17% zu 2015) (Centrum für Hochschulentwicklung - CHE - www.che.de ) (Die Welt 10.10.2019)

(historische) Wissenschafts_Texte im Internet - www.textlog.de

Wissenschaft - (wiki) - english - science

- Wissenschaft im Dialog -  https://www.wissenschaft-im-dialog.de/  -  Wissenschaftsbarometer 2019 (download)
Wissenschaft und Gesellschaft - Großes Vertrauen - Das neue „Wissenschaftsbarometer“ zeigt: Der Graben zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft ist nicht sehr tief.  TAZ 07.12.2019

Wissenschaftspreise - Liste (wikipedia)
 Nobelpreis - wikipedia
Nobelpreisträgertagungen in Lindau/Bodensee - wikipedia
Dées de Sterio; A.: Nobel führte sie zusammen. Begegnungen in Lindau. Belser-Verlag, Stuttgart, Zürich 1975 (im Archiv)

Zeithistorisch:
Löbsack, T.: Sind die Milliarden verschwendet? Zum Mond fliegen und nachdenken. Westermann´s Monatshefte Nr.1/1970, S21f. (scan im Archiv) (Weltraumforschung vs. Probleme der auf der Erde - Armut, Hunger, Analphabeten;  US-Mondprogramm 100 Mrd Mark)