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Obsoleszenz
(von lat. obsolesceres sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen, an Ansehen, an Wert verlieren) (wikipedia) (engl. obsolescence)
bezeichnet die (Ver)Alterung von Produkten. Sie ist einerseits ein natürlicher Prozeß (Langlebigkeit) (Verschleiß; Ersatz durch verbesserte Produkte; echte Innovationen), aber auch aus Sicht der Produzenten geplant.
Als Erfinder der geplanten Obsoleszenz gilt Alfred P. Sloan, der in den 1920er Jahren in seiner Funktion als GM-Präsident jährliche Veränderungen an Automobilen einführte. Mit dieser Strategie wollte er die Verbraucher dazu bringen, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen.
Es ist eine Produktstrategie, bei der schon während des Herstellungsprozesses bewusst Schwachstellen in das betreffende Produkt eingebaut, Lösungen mit absehbarer Haltbarkeit und/oder Rohstoffe von minderer Qualität eingesetzt werden, die dazu führen, dass das Produkt schneller schad- oder fehlerhaft wird und nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden kann. Ein gern als Beispiel geplanter Obsoleszenz zitierter Fall ist der des 1924 gegründeten Phoebuskartells, in dem die nominale Brenndauer von Glühlampen international auf nicht mehr als 1000 Stunden begrenzt wurde.  

Der längere Gebrauch von Geräte gehört zu den Aspekten der Nachhaltigkeit und so wird die geplante Obsoleszenz in der politischen Diskussion angeprangert.

- Link - bei www.mitwelt.org

International  www.obsolescence.com 

Reuß,J.: Gleich kaputt. Strategien den geplanten Obsoleszenz - Le Monde diplomatique Dez 2014

Fachgespräch der Bundestags-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen "gekauft, gebraucht, kaputt - vom viel zu kurzen Leben vieler Produkte (20.3.14) (link)

Studie zu Geräte-Verschleiß: der kaputte Konsum  (Spiegel 20.3.13) 

Elektronik-Hersteller planen Defekt ihrer Geräte Die Welt 20.3.13 (link)

Verbraucher-Portal: www.murks-nein-danke.de

Bei - www.konsument.at  - link zu Lebensdauer von Produkten

(⇒ Bedürfnisse)  (⇒ Grenzen)  (⇒ Abhängigkeit)

Test Sep 2013 - Geplante Obsoleszenz. Gerade gekauft und schon wieder hin? (link)

Mit Sturheit gegen den Murks - TAZ, 11.02.2015 ⇔ Schridde, S.: "Murks? Nein Danke!". Oekom Verlag 2014 - Info-Laden: MurksCenter, Mariendorfer Damm 16, 12109 Berlin. Mehr unter www.murks-nein-danke.de

Kreiß, Christian: Geplanter Verschleiß, Europa Verlag, Berlin, 2014 (ref. Spektrum des Wissens )
(Kreiß-Website - www.menschengerechtewirtschaft.de )

"Unkaputtbar"
- dauerhaft haltbare (Perlon/Nylon)-Strümpfe - link bei www.wirtschaftswundermuseum.de -
"Unverzerbrechliches Glas" - gibt es
Haben sich am Markt nicht durchgesetzt - passt nicht in das kapitalistische Marktsystem.
 Superfest-Glas: Zu gut - Es gab einmal unzerbrechliche Trinkgläser in Deutschland. Sie hießen Superfest und waren eine Erfindung von Chemikern der DDR.  Zeit-Magazin Nr.46 -04.11.2020
Superfest-Glas aus der Lausitz - Ostdeutsche Erfindung scheitert an Gesetzen der Marktwirtschaft. MDR-Fernsehen Umschau 07.01.2020 (in der Mediathek bis 06.01.2021)
Mauerhoff, D.: „Superfest“ – eine Geschichte über chemischverfestigtes Wirtschaftsglas. link bei www.vdg-ev.org (2013)
Wer braucht schon Glas, das nicht kaputt geht?  Lausitzer Rundschau 21.01.2017  ⇒ Mehr Informationen  gibt es unter www.glasmuseum-weisswasser.de und Videos auf youtube.

Als Beispiel für lange Lebensdauer gilt die Kohlenstofffadenlampe, die seit 1900 brennt, sie befindet sich in der Feuerwache der Stadt Livermore nahe San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien (Centennial Light) - (wikipedia)