Positivismus wird das Teilgebiet der (Wissenschafs)Philosophiegenannt, die den Erkenntnisgewinn auf das Positive, d.h. das Tatsächliche und das Wirkliche beschränken. Man sucht nach praktischen Erfahrungen (Empirismus), Meßbaren, Versuchsergebnissen (evidence-based); Tatsachen; Objektivität; usw. (Theorien beweisen - verifizieren) (alles andere ist unwissenschaftlich, metaphysisch, Aberglauben, Unsinn..).
Der Positivismus geht zurück auf Auguste Comte (1798-1857). Seit dem 19. Jahrhundert ist der Positivismus gewissermaßen die Leitideologie der modernen Wissenschaften
Zum Positivismus zählen:
* Szientismus: alle Erkenntnis hat sich an den Methoden der Wissenschaft zu orientieren, Omnikompetenz
* Intersubjektivitätspostulat: echte Erkenntnis muss intersubjektiv verständlich und nachprüfbar sein; objektiv.
* Empirismus und Phänomenalismus: die Quelle aller echten Erkenntnis ist die Sinneserfahrung - nur das Beobachtbare (einschl. Beobachtung durch Instrumente) (Instrumentalismus) ist erkennbar.
* Deskriptivismus: Aufgabe der Wissenschaft ist es, Erscheinungen zu beschreiben.
* Induktivismus: Gesetzesaussagen und Theorien werden durch Induktion aus beobachteten Einzelfällen gewonnen.
Informationsquellen - Literatur
Wikipedia - deutsch /englisch - positivism )
Philosophie-Lexikon Peter Möller - Internet
Kamitz, R (1973) Positivismus. München: Langen-Müller
Mahner, M (2006) Szientismus. Naturwissenschaftliche Rundschau 59: 401-402
Vollmer, G (1993): Wider den Instrumentalismus. In: ders., Wissenschaftstheorie im Einsatz. Stuttgart: Hirzel-Verlag.