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03/24/14

Salutogenese - ein Beispiel wahrer Gesundheitsforschung

Salutogenese (Gesundheitsentstehung, lat. salus für Gesundheit und griech. genesis für Ursprung ‚ Entstehung) bezeichnet zum einen eine Sichtweise für die Medizin und zum anderen ein Rahmenkonzept (Modell), das sich auf Faktoren und dynamische Wechselwirkungen bezieht, die zur Entstehung (Genese) und Erhaltung von Gesundheit führen.
Der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky (1923–1994) prägte den Ausdruck in den 1980er Jahren als komplementären Begriff zu Pathogenese. Nach dem Salutogenese-Modell ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen. Antonovsky´s Ansatz entstand bei der Erforschung von Überlebens-Faktoren von KZ-Häftlingen. (⇒ Kriege und Notsituationen in der <Ernährungs>Forschung)
(Widerstandsfähigkeit - Resilienz) (Kroll,B.: Innere Widerstandskraft. Neues aus der Resilienzforschung. SWR 28.03.2013 - Manuskript)
Dieses Modell repräsentiert eine im eigentlichen wahrsten Sinne Gesundheitsforschung. Bekannter, weil üblich ist die Pathogenese; sie stellt die Theorien der Krankheit-verursachenden Faktoren zusammen (Krankheitsforschung). (siehe auch Dichotomie)
(wikipedia - Salutogenese - engl - salutogenesis )

Aus der Salutogenese ist eine echte Gesunderhaltung (Prävention) eher abzuleiten. als aus der Pathogenese; hier sind  "Reparaturen" von Abweichungen bestimmend bzw. Schutzmaßnahmen (extern) (Krankheitsfrüherkennung)
(link zu Empowerment / Kompetenz - Grundbefähigung).

Der zentrale Aspekt der Salutogenese ist der Sense of Coherence (SOC) („Sinn für Kohärenz“, „Kohärenzgefühl“). Das SOC  ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, daß die Stimuli (Anforderungen; Belastungen, Stress), die sich Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar (Verstehbarkeit) (Selbstwahrnehmung) sind; einem die Ressourcen zur Verfügung (Eigenaktivitäten, Selbstheilungskräfte) stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen (Handhabbarkeit); diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen (Ziele) (Sinnhaftigkeit). Beachtung der allgemeinen Lebensorientierung von Menschen (SOC-Fragebogen, s.u.) (Verstehbarkeit (Comprehensability) - Handhabbarkeit(Manageability) - Sinnhaftigkeit (Meaningfulness)

Chart - Gesundheit und Krankheit (Luehrmann, VDoe, 2013_02, S.13)

Informationen
Salutogene Ernährungskommunikation wechselt die Perspektive: : Menschen und ihre Ressourcen stehen im Mittelpunkt. BZfE News 21.07.2021
- BzGA: Was erhält Menschen gesund? Antonovski´s Modell der Salutogenese.  Band 06 (download
Wydler,H. et al. (Hrsg): Salutogenese und Kohärenzgefühl, Juventa, Weinheim (link)
Faltermaier, T et al.: Subjektive Gesundheitstheorien: Inhalt, Dynamik und ihre Bedeutung für das Gesundheitshandeln im Alltag. In: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften 6(1998) S. 309-326.
Methfessel, B. Salutogenese. Ernährungs-Umschau Teil 1; S.704-709 (2007); Teil 2 (2008)

2.Symposium des Dachverbandes Salutogenese; Mai 2014  Bericht in Ernährung im Fokus Juli 2014

Dachverband Salutogenese (website)
Zentrum für Salutogenese (website) - Glossar
Center for Salutogenesis, Univ Vest, Schweden (website)  (Diagnose-Verfahren - Brähler,E u.a - link)

SOC-Fragebogen  (zur Lebensorientierung) an einigen Stellen im Internet (z.B. Heucke. Linz / Universität Leipzig) (link bei www.qstests.de )
Alverde-Magazin - Sep 2010

Kohärenzsinn (Salutogenese) und Gesundheit / Prävention – Stärkung des Kohärenzgefühls / HuW 2/2008 – S. 79 (dgh-FG Struktruwandel)
Normann, K. von: Kohärenz im Alltag. HuW 4_2010, S.172f (im Archiv)

- Wohlfühlen - Salutogenese - Wie bleiben wir gesund? Schrot&Korn Nr.1/2011

- gesunder Optimismus

Grossarth-Maticek - website

Health-Belief-Models - wikipedia -
- link - bei Communication Science Abteilung der  Universität Twente

Haushalt und Bildung Heft3/2002 - Thema: Salutogenese (scan im Archiv)
S.3-11:  Methfessel, B.: Was erhält den Mensch gesund? Das Konzept der "Salutogenese" nach Aaron Antonovsky.
S.12-22: Jäkel, L.: Brauchen wir biologisches Wissen für die Ernährungsbildung?
S.23-33: Schlegel-Matthies, K.: Das Modell der Salutogenese als Handlungsanleitung für haushaltsbezogene Bildung? - Fragen und Folgerungen.
S.34-39: Beer, S.: Der Fluss des Lebens und die Schule. Eine Phantasiereise - angestiftet durch die Flussmetapher Antonovskys
S.39-43: Rößler-Hartmann, M.: Hausarbeit - ein unbeachteter Beitrag zur Salutogenese?!
S.44-50: Bartsch, S.: Jugenliches Essverhalten als Coping-Strategie?
S.51-58: Rößler-Hartmann, M.: Neue Zugangsweisen in der Ernährungsbildung.
- Speisen sind ein Spiegel der Zeit"

Böhme, J.:  Heilsame Krise - In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten leben die Menschen gesünder – und länger. Wie kann das sein? brandeins Dez 2020, S.114-119  (Christopher Ruhm - Economic crises and mortality. link bei www.voxeu.org 29.10.2015 / / Dorothy Thomas (wikipedia)  - Smith, G.D.: Are there ‘social causes’ of mortality? Inter J Epidemiol 44 (5) 1493–1495, https://doi.org/10.1093/ije/dyv325 (14.12.2015) - in den 1920ziger Jahren starben in den USA mehr Menschen in guten Zeiten als in schlechten)

 

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