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Nahrungstabus – Nahrungsverbote (religiöse) - Nahrungsmeidung (Angst, Ekel - NeoPhobie (wikipedia) (engl - food taboo)

Einteilung in Essbares, Nicht-Essbares ("nicht berühren") - (einerseits biologisch - ungeniessbar, giftig) (Lebensmittelkontrolle/Zulassung/Verbot) (traditionell - Bier - Reinheitsgebot)
Zulassung bzw. Nicht-Zulassung von Lebensmitteln - je nach Land unterschiedlich (⇒⇒ Lebensmittelgesetze)
(z.B.: 15 banned food around the world. DailyInfographic 01.09.2018)

Heutzutage auch negative Seiten der Alltagsrealität quasi ein Tabu darüber zu sprechen; z.B. das Töten der Tiere (Schlachten, Schlachthöfe) werden ausgeblendet.
(Lotte Rose: Kinder, Tiere und das Töten; Slow Food Magazin 2011_06;S.14-15) (Deutschlandradio 3.10.11 - Woher kommt das Fleisch ?)


Tabus - religiöse, gesellschaftliche Gründe / "Glaubenssachen"

 "Du sollst nicht essen, was dem Herrn ein Greuel ist" Buch Moses (vgl. 3. Mose 11,1-47)  link bei www.die-bibel.de - 
Mary Douglas:  Reinheit und Gefährdung - Eine Studie zu Vorstellungen von Verunreinigung und Tabu. DIETRICH REIMER VERLAG B.-  link - 1985
- Göring, M.: Warum wir keine Hunde mehr essen. Eine kleine Geschichte der Tischsitten. Geo 19.10.2023

Bei den Vergleichen: anderer  Glaube – andere Kultur zeigt sich auch anderes Essen – andere Küche / es zeigen sich soziale Regeln – sind Wegweiser 

Tabus sind fest, und doch gibt es Veränderungen – Beispiel – Singvögel – bis ca 1900 auch bei uns gegessen – Beispiele für Rezepte – Thüringer Meisensuppe / Leipziger Lerche / heute – Tabu – „kein Urlaubsort – wo Vogelmord /- „Spatz auf dem Teller“ (besser als Taube auf dem Dach)

Veränderung – ökonomisch – z.B. Förster erkannten – Nützling Vogel – da sie Schädlinge fressen / auch andere Fleischsorten – ergiebiger, preiswerter

 

Theorien der Tabus/Meidungen – kulturmaterialistisch / -ökologisch – Marvin Harris – Wohlgeschmack und Widerwillen / - Tabus sind sinnvolle Verzichtsleistungen / so z.B. Pferd – ökomisch besser als Zugtier einzusetzen / oder Fleisch-Hygiene (bei Schwein in Arabien)

Funktionalistischer Ansatz – Integration und Abgrenzung / Essen innerhalb einer Essens-gemeinschaft bzw einer sozialen Gruppe

Strukturalistischer Erklrärungsansatz – Claude Levi-Strauus / Welt ordnen – auch das Essen

„Essen ist nicht nur gut zum essen, sondern auch zum Denken“

Einteilung in rein/unrein – helig/profan 

Friedemann Schmoll – Nahrungsethnologie / Kulturgeschichte der Natur

Auch – „Atlas der Deutschen Volkskunde“

- Ethnologe Marin Trenk über Esskultur. TAZ 03.02.2018 (kulinarische Ethnologie; thailändische Küche, Tabus; Insekten)

Viele Informationen bei  http://de.wikipedia.org/wiki/Nahrungstabu 

(Infosammlung dazu und weitere Artikel)
- Eine Lange Nacht über Nahrungstabus: Schmecken darf alles, aber nicht jedem.  DeutschlandRadioKultur 21.01.2017 -

F.Schmoll - ..was er nicht isst - Nahrungstabus – Science-Lunch (Schweiz)

Rosenstock, E.: Archäologin über Nahrungstabus. TAZ 21.05.2018

Text zur Geschichte des Kannibalismus - Seminar Ernährungsgeschichte Münster

Eichinger Ferro-Luzzi, G.: Food avoidances of pregant women in Tamilnad. Ecol Food Nutr. 2(4) 259-266 (1973) (scan im Archiv)

Simoons, FJ. Fish as Forbidden Food: The Case of India. Ecol. Food Nutr. 3(3) 185-201 (1974) (scan im Archiv)
This paper is concerned with the avoidance of fish as human food in the Indian subcontinent and nearby areas, from a cultural and historical point of view. Three factors are identified that now influence, or may have once influenced people to avoid fish. First there is the view that fish are dirty creatures and that fishing and fish‐eating are low‐class activities; this is especially common in areas of nomadic tradition. Second there is belief in sacred water and sacred fish, in connection with the worship of particular deities such as Vishnu. There is also a commitment to ahlmsã and vegetarianism, concepts prominent in Jainism and other religions of Indian origin, and observed according to a person's role, class, and sectarian affiliation. The manifestation of attitudes against fishing and fish‐eating are considered, and the conclusion is reached that the above and other historical, sociocultural, and ecological factors must be weighed in order to gain a balanced view of fish use and use of other potential foods by man.