Das Üben ist eine stetige Wiederholung mit dem Ziel etwas zu lernen; Texte, aber vor allem körperliche Fähigkeiten. Ziel ist es auch, immer besser zu werden - Übung macht den Meister.
Das (alltägliche) (Ernährungs)Verhalten ist durch die Gewohnheiten geprägt; in immer wiederkehrenden Situationen (Settings) reagieren wir mit gleichmäßigen Handlungen. Sie laufen dann quasi automatisch (stereotyp) ab. Gewohnheiten gibt es für alle Lebensbereiche, sie sind notwendig um die Vielzahl der einströmenden äusseren Reize und die vielzahl von möglichen Reaktionen zu begrenzen. (Kompetenz-Bereiche). Die Gewohnheiten betreffen alle Sinnesbereiche (Herz-Fühlen; Kopf-Denk-Muster; Verhalten-Handlungsmuster) (Essen, Gehen-Mobilität; Sprechen-Kommunikation usw) . Das wird in der Phase der Sozialisation geprägt. Hier ist die Praxis, das Tun, das Einüben wichtig (Frage „Wie komme ich zum Konzertsaal“ – Antwort –Üben, üben, üben) Peter Sloterdijks kulturpsychologische Exkursionen ins unübersichtliche Gelände der «Anthropotechniken»
Gewohnheiten stabilisieren das Leben, geben Sicherheit; der Nachteil ist – sie bremsen Innovationen (Kreativität). Redewendung – die Macht der Gewohnheit "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier (und ein Übungswesen" – ( langer Weg um Gewohnheiten zu ändern; Lorenz spruch) ist jedoch machbar. Sloterdiejk - Gewohnheiten haben Macht. Aber die Menschen haben die Macht, Gewohnheiten zu ändern – durch das Einüben neuer Gewohnheiten in einem Dreizehnkampf, den er als "Allgemeine Disziplinik"; das sind Akrobatik und Ästhetik, Athletik, Rhetorik, medizinischer Therapeutik, Epistemik, Berufe-Kunde, Technik-Kunde, Administrativik, Meditation, Ritualistik, Sexualpraxiskunde, Gastronomik. + eine "offenen Liste kultivierungsfähiger Aktivitäten (für individuelle Eigenheiten)
Peter Sloterdijk:Über Religion, Artistik und Anthropotechnik Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009 (Informationsdatei dazu) Du mußt Dein Leben ändern; Weltverbesserung als Selbstverbesserung Buch - Suhrkamp (Anthropotechnik)