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Ludwig A Feuerbach

Ludwig Feuerbach ( geb. 28.07.1804 in Landshut −  gest. 13.09.1872 in Rechenberg bei Nürnberg war ein deutscher Philosoph und Anthropologe, dessen Religions- und Idealismuskritik bedeutenden Einfluss auf die politischne Bewegungen (1848/49 - Revolution) seiner Zeit hatte  und einen Erkenntnisstandpunkt formulierte, der für die modernen Humanwissenschaften, wie zum Beispiel die Psychologie und Ethnologie, grundlegend geworden ist.  (wikipedia)

Hinsichtlich des Ernährungsbereiches sind die materialistisch philosophischen Gedanken interessant und seine Aussage "Der Mensch ist, was er isst" zählt zu den bekanntesten Zitaten (- Sprüche - Essen) (Feuerbach´s Aphorismen - link)

Der Aspekt des naturwissenschaftlichen Materialismus in Feuerbachs Philosophie beeinflusste eine ganze Generation von Naturwissenschaftlern und Medizinern, die für die Erklärung des Naturgeschehens keine übernatürlichen Ursachen mehr gelten lassen wollten (Trennung von Materie und Seele). Schon bevor Charles Darwin die Evolutionstheorie aufstellte, gingen sie von einer natürlichen Entstehung und rein physiologischen Regulierung des Lebens aus.
Mit dreien ihrer bekanntesten Vertreter, Carl Vogt, Jakob Moleschott und Ludwig Büchner, war Feuerbach persönlich bekannt; Moleschott und Büchner beriefen sich im Materialismusstreit auch ausdrücklich auf ihn. sie standen „auf den Schultern von Ludwig Feuerbach“. 
(⇒ La Mettrie, J.O.de <1709-1751> - Die Maschine Mensch) (wikiquot)
- Jakob Moleschott (1822-1893) - Kreislauf des Lebens - (Deutsche Digitale Bibliothek) - Lehre der Nahrungsmittel: Für das Volk (link)
- Carl Vogt (geb 05.07.1817 Gießen - 05.05.1875)
- Ludwig Büchner (1824-1899)
- Heinrich Czolbe (1819-1873)

Der (biologische) Selbsterhaltungstrieb ist für Feuerbach naturgegeben, also auch der Egoismus, nicht jedoch die  "Selbstsucht", die Egomanie.Das eigene Recht auf Glückseligkeit entspricht das Recht auf Glückseligkeit des anderen.  Das begründet, dass der Mensch „von Mutterleibe an die Güter des Lebens mit seinen Nächsten teilen muss"

Feuerbach´s Werk - Die Naturwissenschaft und die Revolution (1850) (link) enthält das berühmte Zitat:
"Die Speisen werden zu Blut, das Blut zu Herz und Hirn, zu Gedanken und Gesinnungsstoff. Menschliche Kost ist die Grundlage menschlicher Bildung und Gesinnung. Wollt ihr das Volk bessern, so gebt ihm statt Deklamationen gegen die Sünde bessere Speisen. Der Mensch ist was er isst. Wer nur Pflanzenkost geniesst, ist auch nur ein vegetirendes Wesen, hat keine Thatkraft." (Ludwig Feuerbach, Gesammelte Werke, Bd. 10, Kleinere Schriften III (1846-1850), Herausgegeben von Werner Schuffenhauer, Akademie-Verlag Berlin, 2. Aufl. 1982, Die Naturwissenschaft und die Revolution, S. 367. (internet-Ausgabe)

Den bedeutendsten und direktesten Einfluss übte Feuerbach auf  Karl Marx, er übernahm von ihm nicht nur die Religionskritik, sondern auch und vor allem den anthropologischen Materialismus.
- Essen ist ein politischer Akt  (- link -  H Lemke in Schrot&Korn Nr.5, 2015)
- Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Zugang zu Werken von Feuerbach - z.B. in der Deutschen Digitalen Bibliothek und im Projekt Gutenberg.

Alois Wierlacher (Walldorf/Bayreuth): Das Diktum Der Mensch ist, was er isstZur Kritik bisheriger Zuschreibungen und Auffassungen. Jahrbuch für Kulinaristik 1 (2017), S.524-532. link bei www.ludwig-feuerbach.de 

 

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