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Bericht in den "Cuxhaver-Nachrichten" (06.06.2001):
mr. - Alles begann bei einem miserablen Nudel-Essen - für Klaus Henseler war dies nur eine weitere Bestätigung seiner Vorliebe für die Kartoffel, und er kündigte an: "Wenn ich mal Rentner bin, dann werde ich darüber ein Buch schreiben." Nach seiner vorzeitigen Pensionierung im Jahr 1995 machte er sein Vorhaben wahr. Titel seines Opus': "Der Einfluss der Kartoffel auf das preußische Bildungswesen". Nun wird mit dem vom Verlag Rauschenplat herausgegebenen neuen Buch "Die Kartoffel auf der Briefmarke" ein weiterer Aspekt der "Trüffel des kleinen Mannes" beleuchtet.
"Ein Briefmarken-Sammler bin ich nicht", bekennt Klaus Henseler (60). Und dennoch forstete er zur Vorbereitung für sein Buch den gesamten Michel-Katalog mit seinen nicht weniger als rund 450000 Briefmarken durch. "Rund 50 Kartoffel-Briefmarken gibt es weltweit, und ich habe sie alle", erzählt der gelernte Schriftsetzer und spätere kaufmännische Angestellte bei Norda-Lysell. Doch nicht nur einen Überblick über die Kartoffel-Marken, sondern auch über besonders auffällige Wertzeichen aus dem Bereich der Landwirtschaft liefert er in seinem Buch, das er weitgehend in Eigenregie gestaltete. Mal ganz abgesehen davon, was sich Künstler in aller Herren Länder zum Thema Kartoffel haben einfallen lassen, lässt sich hier auch nachlesen über die Kulturgeschichte der Kartoffel ganz allgemein.
Die erste Süßkartoffel soll Columbus aus der Karibik mit zurück nach Spanien gebracht haben; sie fand ihre Liebhaber nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen ihrer Blüten.
Als ersten Deutschen, der mit der Kartoffel in Kontakt am, hat Henseler den Ulmer Kaufmann Nikolaus Federmann aufgetan. Der machte um 1539 Geschäfte auf dem kolumbianischen Hochland und berichtet später von einer bei den Einheimischen sehr beliebte Knollenfrucht. Bald darauf kam die Kartoffel über die kanarischen Inseln und Spanien auch nach Europa, wo sie zunächst auf den Speiseplänen der Reichen und gesellschaftlich Hochgestellten auftauchte und auch unter Wissenschaftlern und Botanikern für Aufsehen sorgte. Die Rolle Königs Friedrichs II., der 1746 den Anbau von Kartoffeln sogar in einem Erlass befahl, ist landläufig am ehesten bekannt, wenn es um die Geschichte der Kartoffel in Deutschland geht.