TYPO3 Musterprojekt - Thursday, 28. March 2024
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Als Tafelspitz wird das spitz zulaufende, zarte Schwanzstück vom Rind bezeichnet. Der Begriff Tafelspitz ist bayerisch-österreichischen Ursprungs.
Tafelspitz ist zugleich der Name eines berühmten Gerichts der Wiener Küche. Es besteht aus im Ganzen mit Suppengrün in Wasser oder Fleischbrühe gekochtem Schwanzstück, das in Scheiben geschnitten mit Apfel- oder Semmelkren (einem Brei aus Brötchen (Semmeln), geriebenem Meerrettich (Kren) und Äpfeln) und etwas von der entstandenen Brühe serviert wird.

Als Beilagen werden in Würfel oder Streifen geschnittene, in Brühe gekochte Wurzelgemüse und Kartoffeln, Bratkartoffeln oder auch Kartoffelschmarrn, Dillrahmfisolen (Grüne Bohnen in einer Sauce aus Sahne und Dill) oder Spinat gereicht.
Schnittlauchsauce (eine Art Mehlschwitze mit Schnittlauch) ist ebenfalls üblich. Ein ähnlich zubereitetes Gericht aus Rindfleisch einfacherer, häufig durchwachsener Qualität wird in Österreich und Bayern Tellerfleisch oder gekochtes Rindfleisch genannt bzw. (in Österreich) mit der jeweiligen Fleischsorte (Kavalierspitz, Schulterscherzel, Weißes Scherzel, Hüferscherzel, Mageres Meisel, Kruspelspitz etc.) bezeichnet.

In anderen Regionen kann es vorkommen, dass es irreführend dennoch als Tafelspitz serviert wird. Krenfleisch ist ebenfalls vergleichbar, wird aber oft aus Schweinefleisch zubereitet und ist kräftiger gewürzt. Eine gleichnamige Gourmetauszeichnung wird seit 1999 von der österreichischen Tageszeitung Kurier an qualitativ hochstehende Lokale verliehen.

Literatur Ingrid Haslinger: Tafelspitz und Fledermaus. Die Wiener Rindfleischküche, Verlag Mandelbaum, Wien 2005, ISBN 3-85476-167-8.
Richard A. Zahnhausen: Was aß Baron von Trotta wirklich zu Mittag? Anmerkungen zum Tafelspitz und zur longue durée des gekochten Rindfleisches in der Wiener Küche. In: Wiener Geschichtsblätter 58, 2003, ISSN 0043-5317, S. 81–93.

(wikipedia)