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11/01/16

Feijoada - ein Nationalgericht der Portugiesen

Feijoada ist das Nationalgericht der Portugiesen und auch in seinen ehemaligen Kolonien erfreut es sich einer großen Beliebtheit, von Brasilien über Angola und Mosambik bis hin nach Macao wird diese Speise aus Schwarzen Bohnen und Reis gerne gegessen. Feijão ist das portugiesische Wort für "Bohne", somit bedeutet "Feijoada" schlichtweg Bohnengericht. Es gibt viele Abwandlungen besonders hinsichtlich der Fleischbeilagen.

Die Grundzutaten (für 4-6 Personen) sind
- 500 g Schwarze Bohnen + 400g Reis
- 1 große Zwiebel, 6 Knoblauchzehen, 1 TL Kümmel; ½ TL Koriander; Lorbeerblätter; 1-2 Prisen Cayennepfeffer, gemahlener Pfeffer, Salz
- Dörrfleisch, Räucherschinken, Würstchen (wie Chorizo, Cabanossi), Mettwurst und ähnliches, zusammen 800g.

Die Schwarzen Bohnen werden übernacht (mit reichlich Wasser bedeckt) eingeweicht. Das Wasser wird abgegossen. Die Bohnen werden im frischen Wasser (gut bedeckt) bei mittlerer Hitze zum Kochen gebracht, danach werden sie bei schwacher Hitze 1 bis 1,5 Stunden geköchelt, ab und zu umrühren. Die Bohnen sind dann noch nicht gar, sondern bissfest. Bis dahin werden keine Gewürze und andere Zutaten beigeben.

Die Fleisch-/Wurst-Zutaten werden in kleine Würfel geschnitten und in Olivenöl ca 10 Minuten gebraten. Dann wird die Fleischmasse aus der Pfanne geholt, und die gehackten Zwiebeln und Knoblauch im verbleibenden Fett in dieser Pfanne ca 5min gebraten bis sie goldbraun und glasig werden. Die vorher bereit gestellten Gewürze – Kümmel, Koriander, Cayennepfeffer, Salz, Pfeffer und etwa 1 TL klein gehackte Petersilie – werden ebenfalls hinzugefügt und ein paar Minuten mit erhitzt.
Der gesamte Inhalt der Pfanne wird in den Topf mit den Bohnen gekippt, dazu kommen die bereits gebratenen Würstchen, Bacon und Schinken. Bei starker Hitze alles aufkochen, dann bei kleiner bis mittlerer Hitze weiter köcheln lassen. Achtung: Das Wasser muss unbedingt die Masse vollständig bedecken! Also Wasser nachfüllen! Die Feijoada braucht noch etwa 1 Stunde bis die Bohnen gar sind.
Dazwischen wird der Reis separat gekocht.
Die Feijoada wird in tiefen Tellern serviert: zur Bohnensuppe kommt der Reis, und man kann je nach Lust und Laune garnieren, z.B. klein gehackte Petersilie (Küchenkräuter); geriebene Orangenschalen und in Butter angebratenen Semmelbrösel.

Zu sehen ist die Feijoada auf der brasilianischen Briefmarke (MiNr.2874, 01.06.1988) (Abb).
Eine Feijoada mit Meeresfrüchten Feijoada de mariscos zeigt die Briefmarke aus Mocambique (MiNr.6782, 25.06.2013)

Noch eine Anmerkung des Ernährungswissenschaftlers. Die gleichzeitige Verwendung von Hülsenfrüchten (=Leguminosen, Bohnen usw.) und Getreide in einer Speise hat weltweit Tradition. Erst vor einigen Jahrzehnten hat die Wissenschaft festgestellt, dass damit eine ideale Ergänzung der Nährwerte (Eiweiß - Aminosäuremuster) erfolgt. Auch im Schwabenland gibt es solche eine Speise, nämlich Linsen und Spätzle (Anm.: Das sind keine kleinen Vögel, sondern eine „Pasta“ aus Weizen). Ernährungsphysiologisch braucht man dazu gar keine Fleischzulagen; die Bohnen-Getreide-Mischung gibt den Menschen alles, was er an Nährstoffen braucht. Es sind die „Superfoods“ unserer Vorfahren.
(OLT 27 / OLT122)

(Das Rezept stammt von www.schwarzebohnen.de  und mit eigener Erfahrung variiert)

Dieser Text war die Grundlage für den Beitrag " … und heute gibt es: Feijoada

(bei Ulrich Oltersdorf)

 

in der Agrarphilatelie Jan 2017.

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