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08/08/21

Yacón - Smallanthus sonchifolius

 

Yacón (Smallanthus sonchifolius, Syn.: Polymnia edulis, Polymnia sonchifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Smallanthus und gehört wie die Sonnenblume (Helianthus annuus) zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Yacón ist eine Nutzpflanze, deren Sprossknolle als Wurzelgemüse für die Ernährung genutzt wird. Sie ist mit der Topinambur (Helianthus tuberosus, auch: Erdbirne) verwandt und bildet wie diese essbare Wurzelknollen. Die Yacónknollen haben ein leicht süßliches erfrischendes Aroma. Die Knollen der Süßkartoffel (Ipomoea batatas) haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Knollen der Yacón, was zu einer Verwechslung führen kann, und beide Knollen müssen vor Frost geschützt werden.
Yacón stammt aus Südamerika und wächst dort in Höhenlagen von 900 bis 3300 Meter in den Hochebenen der Anden. Weil die Yacón sehr anpassungsfähig ist, erfolgt ihr Anbau heute auch außerhalb der Anden z. B. in Asien, Australien, Europa (auch in Deutschland) und den USA. Bedingt durch ihre weite Verbreitung hat sie eine Reihe von Trivialnamen in verschiedenen Sprachen: aricoma, arboloco, aricona, arikuma, colla, chiriguano, ipio, jacon, jicama, jiquima, jikima, jiquimilla, leafcup, llacon, llacoma, mexican potato, polaco, poire de terre, potato bean, puhe, shicama, taraca, yacuma, yacumpi.
Yacón ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1,5 bis 2,50 Metern erreicht. Der grüne bis violette, hohle Stängel ist dicht behaart und verzweigt. Es werden 4 bis 20 spindelförmige Wurzelknollen als Überdauerungsorgane gebildet, die eine Länge von etwa 25 cm und Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen. Die Knollen mit einer etwa 1–2 mm dicken Schale können mehrere Kilogramm schwer werden und braun, grauweiß, gelb oder rötlich gefärbt sein. Das Innere kann weiß, cremefarben oder sogar gelblich bis hin zu violettlich sein. Das Ernten der Pflanze erfordert viel Aufwand, damit die Wurzelknollen nicht zerbrechen und somit lagerfähiger bleiben. Die Yacón bleiben länger frisch, wenn sie in einer Kiste mit feuchter Erde aufbewahrt werden. Sie sollten auf der feuchten Erde gewendet werden.
Die Yacón lässt sich nicht durch Samen vermehren, sondern nur durch Aufteilung der Vermehrungswurzel (Rhizome) oder Ziehen von Stecklingen.

Die Wurzelknollen können roh verspeist werden, geschält oder ungeschält, ungenutzte Reste können fermentiert werden, und behalten so ihre Farbe und sind langer lagerfähig. Die Knollen besitzen einen süßlichen Geschmack, der an Birnen erinnert. Sie eignen sich gut zum Backen, Braten, Grillen und Kochen oder in roher Form für Salate sowie Mixgetränke. In Peru werden sie an den Inti-Raymi-Feiertagen (= Fest der Sonne) unter dem Namen „cocaschke“ serviert.  Aus den Knollen wird Yacón-Sirup als Süßungsmittel gewonnen. Für Lassi und Smoothie finden sie ebenso Verwendung. Ein Schnaps kann auch aus der Yacón gewonnen werden, der sehr angenehm erdig schmeckt.
Die Yacón hat einen hohen Anteil an Fructose (ca. 75 % Trockenmasse) die hauptsächlich in Form von Inulin und Fructooligosaccharide  vorliegt. Damit ist sie für Diabetker diätisch interessant. Es scheinen in den Blättern der Yacón Wirkstoffe zu sein, die den Blutzuckerspiegel aktiv senken können. Viele Diabetiker nehmen daher in Südamerika ein Aufguss aus den Blättern zu sich. Inzwischen sind auch einige Produkte aus Yacón im deutschen Lebensmittelhandel erhältlich. Es wurde gezeigt, dass eine Yacon-angereicherte Diät bei Ratten zu einer Verringerung des Blutzuckerspiegels führt. Yacón ist als Inulinquelle produktiver als der Konkurrent Topinambur.

Informationen:
wikipedia - engl. Yacón -

Bechthold, A.: Yacon – „Superfood“ aus den Anden - Ernährungs-Umschau Nr.1/2016, S1-S4

Was ist Yacon?: Frage der Woche. BZfE News 04.08.2021  + link -
Lebensmittel-Newcomer: Was Yacon so besonders macht - und wo die Krux liegt. link bei www.web.de 25.10.2021
Yacon – ein weiteres Superfood?: Gesundheitsfördernde Wirkungen wahrscheinlich. BZfE News 29.01.2020
Die Studien und Eigenschaften beschreibt das Online-Spezial der BZfE-Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“: „Yacon – Ein regionales Superfood?“ aufwww.ernaehrung-im-fokus.de

Yacon - Warenkunde Lexikon link von www.eatsmarter.de (09.12.2020)

Smallanthus sonchifolius - Useful Tropical Plants -

Satoh, H. et al.:  Yacon diet (Smallanthus sonchifolius, Asteraceae) improves hepatic insulin resistance via reducing Trb3 expression in Zucker fa/fa rats. Nutrition & Diabetes. 3(5) e70 doi:10.1038/nutd.2013.11 (2013)

Auf einer Briefmarke aus Peru (MiNr.2269-70, 17.12.200) ist das Wurzelgemüse - Yacón (Smallanthus sonchifolius) (Abb) -  Yuca - Maniok (Manihot esculenta) (Abb) abgebildet.

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