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08/08/20

Goabohne (Psophocarpus tetragonolobus) Flügelbohne

Die Goabohne (Psophocarpus tetragonolobus), auch als Flügelbohne bezeichnet, ist eine Nutzpflanze in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Das natürliche Vorkommen der Goabohne ist unbekannt, ihre Herkunft wird in Asien vermutet. In Kultur ist diese Art weit verbreitet.
Die Goabohne ist eine reich verzweigte, linkswindende, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie wird aber meist als einjährige Pflanze angebaut. Die Wurzeln bilden Knollen als Speicherorgane. Die Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die Teilblätter sind leicht schräg eiförmig, 5 bis 14 cm lang und 3 bis 9 cm breit, zugespitzt, ganzrandig oder gelegentlich gelappt.
Die Hülsenfrüchte sind 10 bis 20 cm lang, entlang der Nähte stehen zwei wellig geformte Flügel mit einer Breite von etwa 5 mm. Sie enthalten zwischen fünf und 20, bis höchstens 40 Samen. Die rundlich-ovalen Samen weisen einen Durchmesser von 7 bis 8 mm auf.

Die Goabohne ist eine Vielzweckpflanze; denn eßbar sind alle Pflanzenteile wie Hülsen, Samen, Blüten, Blätter und die eiweißreichen Knollen. Sie können in wöchentlichen Abständen beerntet werden. In den meisten Ländern Südostasiens (Papua Neu Guinea, Indonesien, Philippinen, Malaysia, Thailand, Sri Lanka und Bangladesh) werden gern junge Blätter, Triebe und unreife Hülsen als Salat oder Gemüse gegessen oder zusammen mit Knollengewächsen gedünstet oder gekocht. Dazu kann je nach Land Fleisch oder Fisch gereicht werden. Die unreifen Körner werden mit oder ohne Hülsen frisch oder in gekochter oder gerösteter Form gegessen. Reife Bohnen werden in manchen Gebieten Indonesiens zu einem Gericht mit Namen "Tempeh" fermentiert. In Java verursacht der Pilz Synchytrium psophocarpi (wikipedia) Anschwellungen an jungen Trieben, die gekocht als Delikatesse geschätzt werden.
Goabohnen sind sehr nährstoffreich. So enthalten 100g trockene Goabohnen 16g Fett (3,3 g gesättigte, 5,8 g einfach ungesättigten und 3,7 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren). Der Eiweißgehalt liegt bei 33% und sie sind reich an Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und B-Vitaminen.
Das Samenöl hat eine ähnliche Qualität wie Sojaöl und wird zum Kochen, für Beleuchtungszwecke oder zur Seifenherstellung verwendet.
Die Blüten werden häufig zum Blaufärben anderer Speisen benutzt; gedünstete Blüten sollen wie Pilze schmecken.
Die leicht süßlich schmeckenden Knollen werden in vielen Ländern gelegentlich roh, aber meist gekocht verzehrt. In Burma wird die Flügelbohne hauptsächlich zur Knollennutzung angebaut.

Durch die Knöllchenbakterien sind Goabohnen für landwirtschaftlich genutzte Böden als Gründüngung wichtig. Sie wird als Futterpflanze sowie als Bodendecker genutzt werden.

Die Goabohne hat einige Anwendungen in der Volksmedizin. So wird z.B. in Sumatra und Westjava ein Blattextrakt bei Augen- und Ohrenentzündungen verwendet. Bei Venenerkrankungen und zur Blutreinigung sollen Extrakte aus Samen und Hülsen helfen. In Ostjava und Bali wird ein Aufguß von jungen Trieben und Blättern zur Zahn- und Mundpflege verwendet. Auch mit einer Zuckerlösung gekochte Knollen sollen Mundfäulnis bekämpfen. Aus Burma wird berichtet, daß man mit Umschlägen aus Knollenbrei im Nacken Schwindelgefühl bekämpft. Es gibt auch Angaben, daß Extrakte aus Blättern und Knollen gegen allerlei Schmerzen, Diabetes oder zur Verringerung der Milchproduktion angewandt werden könnten. In Malaysia bekämpfte man früher Windpocken mit Flügelbohnen-Extrakten.

Informationen:

- wikipedia - engl. Winged bean -
- wikicommons -

Alkämper, J.: Flügelbohne, Goabohne (Psophocarpus tetragonolobus [L.] DC. [= P. longepedunculatus Hassk.]) . link in Schuster, W.H. u.a.: Leguminosen zur Kornnutzung. Justus-Liebig-Universität Gießen (elektronische Publikation), 1998
National Research Council (U.S.) Underexploited Tropical Plants with Promising Economic Value. 2nd Edition. U.S. National Academies. 1975 (google books)
Hymowitz, T., Boyd, J.:  Origin, ethnobotany and agricultural potential of the winged bean—Psophocarpus tetragonolobus . Econ Bot 31, 180–188 https://doi.org/10.1007/BF02866589  (1977)

Kaddam, S.S., Salunke, D.K.:  Winged bean in human nutrition. Crit Rev Food Sci Nutr 21(1):1-40 doi: 10.1080/10408398409527403. (1984)
Adegboyega, T.T. et al.: Nutrient and Antinutrient Composition of Winged Bean (Psophocarpus tetragonolobus (L.) DC.) Seeds and Tubers. J Food Quality doi.org/10.1155/2019/3075208 (03.10.2019)
Tanzi, A.S. et al.:  Winged bean (Psophocarpus tetragonolobus (L.) DC.) for food and nutritional security: synthesis of past research and future direction. Planta 250, 911–931  https://doi.org/10.1007/s00425-019-03141-2  (2019)
Mohanty, Ch.S. et al.: Winged bean: An underutilized tropical legume on the path of improvement, to help mitigate food and nutrition security. Scientia Horticulturae 260: 108789 doi.org/10.1016/j.scienta.2019.108789 (27.01.2020)

Goabohnen link bei www.essen-und-trinken.de -
Goabohne (Thua Plu) auch Flügelbohne genannt. link bei www.thai-thaifood.de 10.01.2018
Goabohnen (Flügelbohnen) reif Konserve. link bei http://www.ernaehrung.de/  -

- link bei www.healthbenefitstimes.com -
- link  bei www.nutritiondata.self.com -

Bisher wurden nur in Malaysia Goabohnen auf Briefmarken gefunden:
(MiNr.1524-30, Block 122; 26.11.2007) Nov. Gemüse. u.a. Psophocarpus tetragonolobus (Abb) (Satz)
(MiNr.2061-64, 25.07.2013) Salatpflanzen. u.a. Goabohne (Psophocarpus tetragonolobus) (Abb) (Satz) FDC)

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