Radieschen

Das Radieschen (lat. radix ‚Wurzel‘; wiss. Raphanus sativus var. sativus), auch Radies genannt, selten Monatsrettich ( small radish, radish, radis de tous les mois, petit radis) gehört zu den Sorten des Garten-Rettichs und ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Es zählt zu den Wurzelgemüsen, meist sind sie rund, aber auch rübenähnlich und zylindrisch. Nicht alle Radieschen sind rot und rund:
- weiß kegelförmig – die weiße Sorte „Eiszapfen“ erinnert an kleine Bierrettiche und wird häufig gekocht gegessen.
- weiß zylindrisch – z. B. White Breakfast
- weiß rund – z. B. Albena
- rot-weiß zylindrisch – z. B. Duett, French Breakfast
- rot-weiß rund – z. B. Isabell
- gelb rund – z. B. Goldball, Zlata
- grün-rosa rund – z. B. Red Meat Radish
- violett rund – z. B. Viola.
Der Riese von Aspern ist eine seltene saisonale Sorte aus der Gegend von Wien mit Durchmesser bis zu 6 cm. Sie ist in die Arche des Geschmacks bei Slow Food aufgenommen worden.

Die Radieschen stammen aus China, in Europa hat es sich im 16. Jahrhundert etabliert. Es verbreitete sich zuerst langsam in der französischen Küche und dann weiter in ganz Europa, und sind heute weltweit bekannt. (Infos)

Radieschen können praktisch ganzjährig angebaut und geerntet werden. Die bis zu etwa vier Zentimeter dicke Speicherknolle schmeckt mild,  mitunter scharf, ist innen weiß und außen zumeist weinrot bis rot. Der typische Geschmack des Radieschens wird durch ein Senföl verursacht, das bei Verletzung (durch Bearbeitung oder Anbeißen) aus den in der Pflanze enthaltenen Senfölglycosiden entsteht. Viele verschiedene Sorten sind als Saatgut im Handel erhältlich.
Die Aussaat kann im Freiland ab März im Folientunnel erfolgen. Die Keimzeit beträgt etwa eine Woche. Nach vier bis sechs Wochen kann geerntet werden. Zur ganzjährigen Produktion erfolgen im Erwerbsgartenbau auch Herbst- und Winteraussaaten im Gewächshaus.
Radieschen werden hauptsächlich in den USA und Europa – hier vor allem in Deutschland – angebaut. In Deutschland wurden 2019 auf 3.425 Hektar ca. 79.500 t Radieschen angebaut (2013: 68.013 t). Die größte Erntemenge stammt aus Rheinland-Pfalz (80 %), gefolgt von Sachsen-Anhalt (12 %).
Im Kühlschrank halten sich Radieschen mehrere Tage lang, besonders wenn das Laub vollständig entfernt ist und sie in etwas Wasser oder in einem feuchten Tuch liegen. Luftdicht verschlossene Behälter sind nicht zu empfehlen.

In Scheiben oder Streifen geschnitten oder geraspelt werden die Knollen der Radieschen oder Radieschensprossen roh verzehrt. Sie können Salaten beigemischt werden oder als Brotauflage dienen. Salz mildert den etwas scharfen Geschmack. Weniger populär ist der Verzehr der Blätter roh als Salat oder gekocht zubereitet ähnlich wie Spinat.

Informationen:
Wikipedia - engl. Radish -

Hauptanbaugebiet in Deutschland - Schifferstadt/Pfalz - ca 85% der deutschen Ernte kommt von dort (Infos)
- Strohm,K. et al.: Entwicklung des Gemüsebaus in Deutschland von 2000 bis 2015: Anbauregionen, Betriebsstrukturen, Gemüsearten und Handel. Thünen Working Paper Nr.56, Braunschweig, 2016 (Download) (Spargel, Zwiebel, Karotten, Kohl, Salate, Kürbisse, Radieschen, Gurken, u.a.) - Pressemitteilung 14.06.2016 und idw-Meldung 14.06.2016 ) -

Marktführer der Stuttgarter Zeitung aus 2008; 2009; 2010

Wiener, Sarah: Kracht saftig (TAZ 10.8.13, S.30) (im ePDf-Archiv)

Radieschen – das gesunde Frühlingsgemüse: So bleiben sie knackig. BZfE News 13.03.2024
Radieschen: knackig, saftig und scharf.  BZfE News 16.05.2018

Schneider, I.: Saison für Radieschen. Kleiner Scharfmacher für die Frühlingsküche. Slow Food Magazin Nr.2/2019, S.40-43 (scan im Archiv) -

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Radieschenfest in Hall. Ein nahezu 30 Meter langes Radieschenbrot – das längste Radieschenbrot Österreichs – gebacken von unseren Bäckern. link bei  www.therese-moelk.at - Ein neuer Rekord beim 19.Radieschenfest in Hall.   Krone 28.04.2019 42m langes Radieschenbrot

Radieschen gibt es auch auf Briefmarken.