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10/27/13

Die Wassernuss

Die Wassernuss (Trapa natans) (nicht verwandt mit Wasserkastanie (Eleocharis dulcis) ist eine einjährige Wasserpflanze innerhalb der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Sie kommt in gemäßigten und subtropischen Zonen Europas Afrikas und Asiens vor. Sie ist fast nur im Tiefland in wärmebegünstigten Regionen zu finden. Sie ist in Deutschland vom Aussterben bedroht (link) und steht seit 1987 unter Naturschutz steht. (Vorkommen in Rheinaue /Altrhein bei Karlsruhe) (link).
Sie kommt in stehenden Gewässern vor und ist in 30 bis 60cm Tiefe im Boden verankert. Ihre Blattstiele haben Schwimmkörper, so dass die fächerförmigen Laubblätter rosettenartig an der Wasseroberfläche schwimmen. Die Blätter tauchen jedoch erst im Juni auf, im Herbst verfärben sie sich rot und sterben dann ab. Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Ihre unscheinbaren Blüten sind weiß und radiärsymmetrisch. Es entwickelt sich eine dunkelbraune, hartschalige Frucht (einsamig), die an zwei, oft auch an vier Enden mit spitzen Dornen bewehrt ist, mit dem sie sich im Seegrund verankern kann und einen weißen Kern enthält, der zu 20 % aus Stärke besteht.

Auch in Deutschland war die Wassernuss früher weit verbreitet, darauf deuten unter anderem Funde am Federsee (Neolithikum). Matthäus Prätorius berichtete um 1690 noch von großen Vorkommen in Ostpreußen. 1962 bezeichnete Horst Koehler in Das praktische Gartenbuch den Linkehner See bei Tapiau in Ostpreußen als eines der letzten „deutschen“ Vorkommen. In Baden-Württemberg gibt es noch zwei Bestände am Altrhein Kleiner Bodensee und am Rußheimer Altrhein,  in Bayern im Kloster Scheyern, in Brandenburg auf der Alten Spree (link), die in den Schwielochsee führt und in Sachsen-Anhalt im Schönitzer See. Die Wassernuss steht in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet.
(Verbreitungskarte)

Die Frucht der Wassernuss ist essbar, muss jedoch erhitzt werden, um die Giftigkeit abzubauen.  In Japan heißt die Pflanze hishi (菱) und wurde auch in der Volksheilkunde eingesetzt, eine medizinische Wirkung ist jedoch bisher nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.

Die annähernd tetraederförmigen, hartschaligen Früchte der Wassernuss bleiben meist mit einer Spitze nach oben liegen, wenn sie geworfen werden. Diese Eigenschaft machten sich die japanischen Ninja zu Nutze und verstreuten die Früchte hinter sich, wenn sie von Gegnern verfolgt wurden. Es war äußerst schmerzhaft, mit den damals üblichen Strohsandalen auf diese natürlichen Krähenfüße zu treten. Auch Bucheckern wurden von Ninjas auf ähnliche Art und Weise benutzt.

2011 wurde die Wassernuss in Österreich, Deutschland und der Schweiz zur Wasserpflanze des Jahres gekürt.

Informationen

wikipedia - engl water caltrop
- Floraweb - link
-- USDA - link

Die Wassernuss gibt es auch auf  Briefmarken

(<media 8586>Bild Karlsruhe</media>  2013_10_24)

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