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08/09/21

Chinesische Jujube - Ziziphus jujuba

Die Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba Mill.), auch Chinesische Dattel (oder Kumul-Dattel), Rote Dattel, Azufaifa oder Brustbeere genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Sie stammt aus Nord- und Nordostchina und wird heute weltweit kultiviert.
Sie ist ein Baum (selten auch ein Strauch) der Wuchshöhen bis zu 10 Meter erreicht. Er ist lang und kurz bedornt oder ohne Dornen und lang verzweigt. Die raue, längsrissige bis schuppige Borke ist braun bis grau-braun. Die Rinde junger, biegbarer Zweige ist purpurn-rot oder auch schon grau-braun und weich. Die wechselständigen Laubblätter sind 1 bis 6 mm lang gestielt, an Jungtrieben auch bis zu 1 cm lang. Sie sind oberseits kahl und unterseits spärlich behaart. Die eiförmigen bis eilanzettlichen, elliptischen oder rundlichen Blattspreiten sind (abaxial) hellgrün und oberseits (adaxial) dunkelgrün. Sie sind zwischen 3 und 7 cm lang und 1,5 bis 4 cm breit und dreinervig, papierartig, mit leicht ungleicher, abgerundet bis stumpfer Basis. Der Blattrand ist fein gezähnt und die Spitze abgerundet bis stumpf, seltener spitz oder bespitzt.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli, die Fruchtreife von August bis Oktober. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit bis acht in achselständigen, kurz gestielten zymösen Blütenständen. Die Blütenstiele sind zwischen 2 und 3 mm lang. Die zwittrigen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind fünfzählig, kahl und von gelb-grüner Farbe. Es werden orange-rote bis rote oder rot-purpurne Steinfrüchte gebildet. Sie sind länglich bis schmal-eiförmig und zwischen 2 und 3,5 cm lang sowie 1,5 bis 2 cm im Durchmesser. Das Mesokarp ist mehlig-fleischig und dick. Es schmeckt mild-süß oder leicht säuerlich. Der hellbraune, runzlige Steinkern ist an beiden Enden spitzig bis abgerundet. Er enthält zwei Kammern und ist ein- oder zweisamig. Die orange-braunen Samen sind abgeflacht-elliptisch und etwa 10 mm lang und 8 mm breit.
Von der Jujube sind vier Varietäten bekannt:
- Ziziphus jujuba var. jujuba: mit Dornen, süße Früchte
- Ziziphus jujuba var. inermis (Bunge) Rehder: ohne Dornen, süße Früchte
- Ziziphus jujuba var. spinosa (Bunge) H.H.Hu ex H.F.Chow: mit Dornen, saure, kleinere Früchte, kleinere Blätter
- Ziziphus jujuba var. tortuosa C.Y. Cheng & M.J. Liu: ohne Dorne, mit knorrigen Ästen und viel kleineren Früchten

Die Chinesische Jujube wächst im Gebirge und auf Hügeln, an sonnigen, trockenen Plätzen in Höhenlagen bis 1.700 Meter. Das Ursprungsgebiet der Pflanze liegt im Norden und Nordosten der Volksrepublik China. Von dort wurde sie zuerst nach Korea, dann nach Japan, und später nach Nordwest-Indien, Iran und Südosteuropa eingeführt. Heute findet man sie außerdem im gesamten Mittelmeergebiet bis in die Südschweiz und nach Südtirol sowie in Vietnam, Indien, Georgien, Afghanistan, Sudan, Brasilien und den südlichen USA.

In China war die Jujube bereits sehr früh eine der wichtigsten Arzneipflanzen dar. Sie wird bereits im Shennong ben cao jing unter dem Namen Zao (枣) als wichtige Arzneidroge beschrieben. Es wird beschrieben, dass sie die Verdauung kräftigen, nach überstandener Krankheit die Gesundheit festigen und bei regelmäßiger Einnahme lebensverlängernd wirken. Aus dieser Tradition leitet sich auch der Name Chinesische Datteln ab. Bereits in der Antike gelangte die Jujube ins Mittelmeergebiet. Die positive Wirkung der Jujubenfrüchte auf die Brust und auf die Lungen wurde erstmals von Gargilius Martialis beschrieben und später von arabischen Autoren bestätigt. Im 16. Jahrhundert waren die Früchte in Mitteleuropa bekannt als „Brustbeerlein“ (Hieronymus Bock) oder „Rot-Brust-Beerlin“ (Clusius und Dodoens). Bei Krünitz sind ausführliche Informationen über rote, schwarze und weiße Brustbeeren zu finden.
Heute gilt die Jujube im Mittelmeergebiet, Südosteuropa und Kleinasien als eingebürgert, in Mitteleuropa gedeiht sie nur in Gebieten mit Weinbauklima, ihre Früchte reifen dort nur in Jahren mit vielen warmen Sommertagen. Besonders bekannt für die Ernte von "Brustbeeren" (ital. = giuggiole) ist das oberitalienische Städtchen Arquà Petrarca bei Padua, in dem einmal jährlich im Herbst die "Festa delle Giuggiole" stattfindet. Dort werden verschiedene Produkte aus den Früchten hergestellt, wie etwa Schnäpse und Konfitüren. In getrockneter Form dienen die Früchte als Brusttee bei Erkältungen; aus diesem Grunde sind sie bei Apothekern häufig auch als Brustbeere bekannt. Das in den Blättern enthaltene Ziziphin hemmt den Süßgeschmack.

In der koreanischen Küche werden die Früchte Daechu genannt und für Tees und für die Hühnersuppe Samgyetang verwendet. In der taiwanischen Küche werden die Früchte ebenso für Suppen und Tees verwendet.
 

Informationen:
- wikipedia - engl. Jujube -
- Commons -

Ziziphus jujuba. in Useful Temperate Plants -
- Ziziphus jujuba in www.aurovilleherbarium.org -

- Chinesische Datteln in www.rohkost.de -
- Chinesische Jujube in www.fruchtkorb.info

Die Jujube: Exotin aus China. BZfE News 01.09.2021 - 

Zhang, Q. et al.: Variations of the nutritional composition of jujube fruit (Ziziphus jujuba Mill.) during maturation stages.  Intern J Food Properties   23:1, 1066-1081, DOI: 10.1080/10942912.2020.1770281  (19.06.2020)

- Jujube als Heilpflanze: Steckbrief, Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung. link bei www.fitundgesund.at -
Kommerzielle Website - www.jujubeland.de -

Italien: Giuggiole (Marita aus Kalabrien mitgebracht) (Nov 2015)

Es gibt die Jujube auch auf einigen Briefmarken.

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