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08/09/14

Tom Fecht

Tom Fecht (* 11.01.1952 in Frankenberg) ist ein deutscher Verleger, Autor und Künstler. 
Er studierte in Berlin und New York Kybernetik und Kunstgeschichte. Seit 1969 veranstaltete er Happenings, Fluxus-Aktionen, Landart-Projekte, Installationen und Ausstellungen in Deutschland und im Ausland. 1972 gründete er die „Elefanten Press Galerie“ und 1978 den gleichnamigen Verlag in Berlin.
Lehrtätigkeiten übte er an der Hochschule der Künste Berlin, der Hochschule für bildende Künste Hamburg und dem Royal College of Art in London. Tom Fecht lebt und arbeitet in Berlin, in London und im französischen Finistère.
Kunst-Projekte: Für die Deutsche AIDS-Stiftung begann Tom Fecht 1988/89 das Projekt „Denkraum“ zu entwickeln.  Anlässlich der Documenta IX entstand das „Mémoire nomade“ („Namen und Steine“) (website). Damit erinnert der Künstler an Menschen, die an Aids gestorben sind. Aus einem geografischen Netz von über 40 temporären und festen Installationen, die zwischen 1992 und 2000 entstanden sind, geht es Tom Fecht darum, ein „nomadisierendes Gedächtnis und ein europaweites Epitaph des Gedenkens und der praktischen Solidarität mit HIV-infizierten Menschen“ zu schaffen.   „Kaltes Quadrat“ im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle in Bonn (link) gehört zu den festen Installationen des Projektes „Namen und Steine“. Zu den prominenten Verstorbenen, an die zu der Installation gehörende Pflastersteine erinnern, zählen Freddie Mercury, Michel Foucault, Keith Haring, Miles Davis und Rock Hudson.  (wikipedia)

Das in der ACC-Ausstellung "The Politics and Pleasure of Food" gezeigte Projekt "The Water Line",  steht im Atelier des Künstlers für Besucher offen, um ein Glass frisches Leitungswasser vor Fechts Kamera zu trinken. "Wie immer das Glas gehalten wird, die Schwerkraftlinie des Wassers bleibt gleich und verweist auf einen weltweiten Horizont. Die Arbeit geht auf einen Aufruf des Nobelkomitees in Stockholm zurück, Beiträge zur Konfliktprävention zu entwickeln. THE WATER LINE macht Trinkwasser zu einem fließenden gemeinsamen Nenner um die Vision einer Welt zu fördern, die sich unabhängig von Nationalität, Einkommen und sozialem Status und jenseits von Alter, Geschlecht, Kultur oder Religion auf unser gemeinsames Grundbedürfnis nach Wasser stützt.
Fecht nutzte dabei eine Strophe aus dem weitgehend unbekannten Gedicht „Schwerkraft“ von Rainer Maria Rilke als künstlerisches Leitmotiv; es wird von Hegel in Holzwege zitiert: „STEHENDER - wie ein Trank den Durst durchstürzt ihn die Schwerkraft”. Bis zu 75% des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser, ohne Wasser überlebt nichts. Während unsere Lebensgrundlage noch immer als Regen, Dampf oder Eis magisch zwischen Himmel und Erde zirkuliert, hat sich unsere Wahrnehmung von Wasser in nur wenigen Jahren dramatisch verändert. Zunehmend bestimmt die Wasserqualität auch die allgemeine Lebensqualität in Alltag, Umwelt, Nahrung und Kultur. Wasser wird zur Schlüssel-Ressource der Agroindustrie und vieles deutet darauf hin, dass sich der Zugang zu Trinkwasser zum zentralen Kriegsrisiko der Zukunft entwickelt. Der von Wassermangel ausgelöste Verteilungskampf und die damit verbundenen Emigrationswellen werden das Ausmaß und die Gewalt konventioneller Konflikte um Gold, Öl und andere Ressourcen weit hinter sich lassen." ACC Redaktion (17.07.2014)
Water Line - Art Basel, 2008 (link)

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