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01/20/14

Yoga - eine indische Philosophie

Yoga oder eingedeutscht Joga (maskulin, der Yoga; DevānagarÄ« योग) ist eine indische philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen wie Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und Askese umfasst. Der Begriff Yoga (Sanskrit, m., योग, yoga, von yuga ‚Joch‘, yuj für: ‚anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren‘) kann sowohl „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten, als auch im Sinne von „Anschirren“ und „Anspannen“ des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration bzw. zum Einswerden mit Gott verstanden werden. Da jeder Weg zur Selbsterkenntnis als Yoga bezeichnet werden kann, gibt es im Hinduismus zahlreiche Namen für die verschiedenen Yoga-Wege, die den jeweiligen Veranlagungen der nach Gotteserkenntnis Strebenden angepasst sind.

Yoga ist eine der sechs klassischen Schulen (Darshanas) der indischen Philosophie. Es gibt viele verschiedene Formen des Yoga, oft mit einer eigenen Philosophie und Praxis. In Westeuropa und Nordamerika werden unter dem Begriff Yoga oft nur körperliche Übungen verstanden - die Asanas oder Yogasanas.

Einige meditative Formen von Yoga legen ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere mehr auf körperliche Übungen und Positionen sowie Atemübungen (Pranayama), andere Richtungen betonen die Askese. Die philosophischen Grundlagen des Yoga wurden vor allem von Patanjali im Yogasutra zusammengefasst, auch die Bhagavad Gita und die Upanishaden informieren über Yoga.

Yoga, wie er im Westen gelehrt wird, beruht auf einer modernen Form, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist, oft gekennzeichnet durch eine Übernahme westlicher esoterischer Ideen, westlicher Psychologie, physischem Training und wissenschaftlicher Annahmen durch englischsprachige und westlich ausgebildete Inder. In diesen Fällen stellt moderner Yoga eher eine New Age Lebenseinstellung dar als eine Form hinduistischer Spiritualität. Traditioneller, indischer Yoga unterscheidet sich grundsätzlich vom westlichen, modernen Yoga und enthält sehr viel komplexere Lehren und Praktiken als die modernen Formen.

Quelle : wikipedia

Was essen  Yogi? Auf jeden Fall Bio
- Schrot& Korn Feb 2014 -  Martina Bäumer
Seit Jahrtausenden gelten bei den indischen Yogameistern Gemüse, Vollkorn, Früchte und Milchprodukte als gut für Körper und Geist. Fleisch und Fettiges sind verpönt. Die Yogis heute sind sich uneinig über den richtigen Weg zwischen strengem Veganismus und einem gelegentlichen Stück Bio-Fleisch auf dem Teller ...

Sharon Gannon gehört zu den überzeugten Veganern unter den Yogis. Ihr Ziel: ein Leben im Einklang mit der Erde und allen Lebewesen. In ihrem Buch „Yoga und Vegetarismus“ argumentiert sie, dass wir nicht frei und glücklich sein können, so lange wir Tiere versklaven und quälen und damit Gewalt und Unglück in das Leben anderer bringen. Gannon bezieht sich dabei auf die alten Yoga-Sutras von Patanjali, die philosophische Grundlage des Yoga, die den Pfad zur Erleuchtung aufzeigt. Darin gilt „Ahimsa“, Gewaltlosigkeit, als oberstes Gebot im Umgang mit anderen. Wer anderen schadet, schadet sich selbst. So sollen die Stresshormone im Fleisch der getöteten Tiere demjenigen, der sie isst, den seelischen Frieden nehmen. 
Den alten Yogameistern ging es neben der Harmonie mit anderen Lebewesen auch um die Yoga-Praxis und die angestrebte Einheit zwischen Körper und Geist. Ihre Schüler sollten nichts essen, was sie beim Meditieren und bei den Übungen stört. Die Ernährung sollte sie mit Lebensenergie („Prana“) versorgen, ihren Geist klären und ihre Konzentration stärken, statt sie matt und schläfrig oder unruhig und nervös zu machen.
Und das scheint in der Praxis auch zu funktionieren: „Zwar gibt es keine Studien, doch die Teilnehmer an Meditations- und Yoga-Kursen berichten häufig, dass sie sich durch vegetarische oder vegane Ernährung besser konzentrieren können“, erzählt Professor Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin. Kein Wunder: „Fleisch braucht etwas 12 Stunden, bis es im Körper verdaut ist“, erklärt Michalsen. Viel Arbeit für den Körper – und die macht müde. 
Und noch eine Erfahrung haben die Praktiker gemacht: Wer auf Fleisch verzichtet, kann bei den Asanas, den Übungen im Yoga, offensichtlich besser dehnen. Die Ernährungsempfehlungen der alten Yogameister scheinen also durchaus sinnvoll. Danach gelten gedämpftes Gemüse, gekochtes Getreide und Milchprodukte wie Milch, Frischkäse, Joghurt und geklärte Butter (Ghee) als rein und wenig belastend für den Körper. Diese „sattvig“ genannte Nahrung kommt auch heute noch in indischen Ashrams, den Meditationszentren, auf den Tisch.  

Auch Anna Trökes, Yoga-Lehrerin und Mit-Autorin des Yoga-Kochbuchs, achtet darauf, nichts zu essen, was mit Ausbeutung und Quälerei zu tun hat. „Die Yoga-Philosophie und die Yoga-Praxis haben meine Bewusstheit und meine Achtsamkeit geschult“, begründet sie ihr Ernährungsverhalten. Sie kauft ausschließlich Bio-Produkte und isst überwiegend vegetarisch. Ganz selten kommen Eier, Milchprodukte oder eine Wurst vom Bio-Metzger auf den Tisch. Und wenn sie ein Stück Schokolade oder eine Bio-Wurst isst, dann macht sie das mit Genuss – nicht mit Schuldgefühlen. 
Ähnlich undogmatisch geht auch Kerstin Rosenberg, Geschäftsführerin der Europäischen Akademie für Ayurveda, mit dem Thema Yoga-Ernährung um. Yoga ist ein zentrales Element der traditionellen Heilkunst Ayurveda und beide haben dieselben altindischen Wurzeln. Die Ernährung im Yoga und im Ayurveda ist in der Praxis ähnlich, mit zwei Ausnahmen: Im Ayurveda gibt es, entgegen der alten Yoga-Schriften, auch mal Fleisch, wie eine Hühnersuppe bei Grippe oder Schalentiere bei Herzkranken. Und während im Yoga in der Regel wenig gewürzt wird, um die Sinne nicht abzulenken, werden im Ayurveda Gewürze vielfach als Heilmittel eingesetzt. „Bei der Yoga-Ernährung geht es vor allem darum, nichts Störendes zu essen und mit Hilfe der Ernährung die geistige und spirituelle Entwicklung zu unterstützen. Im Ayurveda soll die Ernährung Beschwerden lindern und typgerechte Eigenschaften ausgleichen“, erklärt Rosenberg.

Während Kerstin Rosenberg vor allem für gestresste Menschen eher warme Mahlzeiten empfiehlt, ist aus Sicht mancher Yogis eine gekochte Mahlzeit „tot“. Die Anhänger der Rohkost-Bewegung essen nur Lebensmittel, die nicht über 42 Grad erhitzt wurden. Brot, Nudeln oder Kaffee sind tabu. Eine Expertin in Sachen veganer Rohkost ist Gisela Bayer (www.glowinggourmet.com). Die Ernährungsumstellung machte die frühere Vegetarierin energiegeladener und gelassener. 
Die Ernährung der Yogis ist also ähnlich vielfältig wie das Yoga selbst. „DIE Yoga-Ernährung gibt es nicht“, sagt Ayurveda-Koch und Yogi Volker Mehl. Im Ayurveda sieht man das Thema Ernährung im Alltag ohnehin ganz entspannt. Es gilt der Kompromiss: 75 Prozent gesunde, vegetarische Ernährung und 25 Prozent Ausnahmen – wie der Wein am Abend. Warum? Weil „Ahimsa“, das Gebot der Gewaltlosigkeit, auch uns selbst gegenüber gilt.

Yoga und Ernährung 
- Nahrung für den Körper
Die alten Yogis unterschieden Nahrungsmittel in drei Gruppen, abhängig von ihrer Grundeigenschaft („Guna“): Gut für die Yoga-Praxis sind demnach sattvische (reine) Lebensmittel wie Gemüse, Getreide, Milchprodu kte und Früchte. Meiden sollte man rajasische Lebensmittel wie Kaffee und scharfes Essen, da diese unruhig machen und aufputschen. Auch Fleisch, Fisch, Eier und Alkohol werden für Yogis nicht empfohlen. Sie gelten als tamasisch – als träge und dumpf machend.
- Nahrung für die Gefühle
Eine yogisch reine Ernährung soll nicht nur gut verdaulich, sondern auch ethisch nicht belastet sein. So will es das Gebot der Gewaltlosigkeit („Ahimsa“), eines der höchsten Prinzipien der Yoga-Philosophie, das in den Yogasutras von Patanjali festgehalten ist. Nach dieser ältesten Überlieferung des Yoga ist jedes Leben heilig. Auch in der „Hatha-Yoga-Pradipika“, einer weiteren wichtigen Yogaschrift, steht, dass Fleisch und Fisch als Nahrung für Yogis unpassend sind.

Informationen
- Ayurveda - wikipedia -

- Ayurveda – das alte Wissen um Gesundheit. MLR_BW 28.12.2017

- So funktioniert Ayurveda als Ernährungskonzept- dpa/tmn-Meldung 04.04.2018 z.B. Rhein-Zeitung + Abendblatt (Hamburg) mit Buchempfehlungen:
Dürst, M. u.a.: Sinnliche Ayurvedaküche. AT Verlag. 224 S, ISBN-13: 9783038008675
Nicky Sitaram Sabnis: Jetzt koche ich ayurvedisch - Schnelle Küche für Einsteiger, AT Verlag, 152 S ISBN-13: 9783038009276
Nicky Sitaram Sabnis: Ayurveda-Küche zum Abnehmen, AT Verlag, 144 Seiten, ISBN-13: 9783038007272. Volker Mehl: Ayurveda-ABC - Alles außer kompliziert - Die Basics leicht erklärt, Schirner Verlag,  ISBN-13: 9783843412773
Volker Mehl: Agni vitalis - das Feuer des Lebens - Gute Verdauung und Lebensenergie sind kein Zufall, Schirner Verlag, 141 S, ISBN-13: 9783843413046

 

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