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Einstellungen zu Ernährung (+Gesundheit)

Variablen-Bereiche (z.B. EMSIG-Konstrukt-Variablen-Liste) für das Konstrukt Körperstatus (L) (EMSIG-Modell) (alle Bereiche in den Frageboögen erfasst; zu allen Bereichen - Thesen, Informationen, Literatur - EMSIG-Kartei-Katalog)Als Einstellung (attitude) wird umgangssprachlich die persönliche Meinung des Menschen (die Bewertung; das <Vor>Urteil) bzw. die erworbene Haltung zu einem Sachverhalt (Konstrukt) bezeichnet. Einstellungen bilden einen Stimulus für ein regelhaftes reagieren.

"Einstellungen (food beliefs, -attitudes) sind bestimmte, durch Wiederholung verfestigte Muster von Erfahrungen, die in Wechselwirkung mit Situationsreizenhandlungsmotivierend wirken. Sie enthalten untern anderem Elemente des Wissens,Fühlens und Schmeckens. Durch Wiederholung und Bestätigung imgewohnheitsmäßigen Handelnwerden sie zu bedingten Handlungsauslösern und bewirken immer schnellere, eindeutigereund stärkere Reaktionen in stets der gleichen Richtung." (Bodenstedt, 1983)

Der Begriff entstammt der Psychologie.  Einstellungen werden (durch Lebenserfahrung; Sozialisation in der Kindheit) erworben, sie bilden sich aus. Es sind einerseits Gewohnheiten; Denkstrukturen wie Vorurteile oder Stereotypen. Sie entstehen z.B. aus den eigenen Meinungen (Gedankenstrukturen; kognitiver Anteil), gefühlten Reaktionen (Emotionen; Reiz – abstossend – ekelig) und erlebten Erfahrungen (Handlungen, Übungen) einschliesslich der Reaktionen durch Mitmenschen (und Medien), d.h. das Kennenlernen anderer Meinungen und Einstellungen.

Einstellungen haben Einfluß auf das Handeln – das Verhalten. Wer eine positive Einstellung zu Obst hat, wird mehr Obst essen; wer negative Einstellungen zum Fleisch hat, wird es eher meiden, Allerdings sind die empirischen Bezüge zwischen Einstellungen und Handeln (enttäuschend) gering. (z.B. Rational Choice Model (Fishbein –Aijzen).  (Lorenz-Spruch)

Menschen können durch die Handlungen lernen, Erfahrungen sammeln, dies kann Einstellungen verfestigen oder ändern. Einstellungen entwickeln sich (Zeitachse), je länger sie positiv verstärkt werden (desto fester sind sie bzw. je schwerer sind sie zu ändern. (Einschneidende) Lebensereignisse (Life events) können zur schnellen und gründlichen Änderung der Einstellung führen (Vertrauensbruch; Skandale).

Der menschliche Organismus zeigt ebenso Einstellungen (Dispositionen), die physiopsychologischen Reaktionen bereiten der Körper auf das kommende Handeln vor (Wahrnehmen von Essensreizen – z.B. Düfte – und Speichelfluß – „da läuft einem das Wasser im Mund zusammen“).
⇒⇒ Voreinstellungen -

Methoden zur Ermittlung von Einstellungen bestehen im allgemeinen darin, dass (eine „Batterie“ von ) eindimensionalen Fragen gestellt werden, und ge-polte (dichotome) Antworten (Skalen) vorgegeben werden. (z.B. esse ich gerne – lehne ich ab; gesund – krank. U.a.) (Skalen – Methoden) (s.auch OLT134 - Kap.3.7.)

Variablen-Bereiche (z.B. EMSIG-Konstrukt-Variablen-Liste) für das Konstrukt ernährungsrelevante Einstellungen (A) (EMSIG-Modell) (alle Bereiche in den Frageboögen erfasst; zu allen Bereichen - Thesen, Informationen, Literatur - EMSIG-Kartei-Katalog)

Einstellungen zur Ernährung

Präfenrenzen Nahrunsgmittel

Ablehnungen (Avoidance)

religiöse Normen

Schönheit/Schlechtheit

Sexualität

In Bezug zu Einstellungen zu Ernährung (und Gesundheit) gibt es eine fast unüberschaubare Vielzahl von Methoden (Fragebogen-Items), das Problem ist dabei besonders, das es zu wenige standardisierte überprüfte Methoden gibt (z.B. Methoden-Handbücher). Die meiste und kontinuierlichste Forschung zu Ernährungseinstellungen hat der Giessener Ernährungspsychologie J.M.Diehl geleistet. (J M Diehl - Überblick über Methoden)

Wenn unterschiedliche Erhebungsmethoden benutzt werden, dann sind die Ergebnisse von verschiedenen Studien nur sehr begrenzt vergleichbar (siehe z.B. OLT 132– RISIKO-Beurteilungsmethoden)

Die folgende Liste von entsprechenden Einstellungs-„Arten“ zeigt deren Breite auf.

Einzelne Lebensmittel(Gruppen) – deren Gesundheitswert; Preiswert (usw – Bewertungsdiagram) (novel food; Bio-Food,regionale Lebensmittel usw.)
(Unterschiede - Essen vs Ernährung) (z.B. Pudel 2004; DGEM-Charts)

Bedeutet fettarm auch weniger Zucker? Studie zeigt, wie einfach sich Verbraucher irren können. idw-Pressemitteilung 27.06.2023 von www.uni-halle.de  ⇔
Jahn S. et al. Truthful yet misleading: Consumer response to 'low fat’ food with high sugar content. Food Quality and Preference  doi: 10.1016/j.foodqual.2023.104900
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0950329323000940  (2023)


- sattmachend – Portionsgröße
Kalorien-Körpergewichts-Beziehungen - dickmachend / schlankmachend / Fettgehalt (fettarm/-reich) / Kaloriengehalt /
Qualität – Frische
vitaminreich -
Sinnesaspekte – Geschmack – Geruch – Aussehen (Präferenzen, Ablehnungen; Aversionen)
Ess-Situation – passend zur Mahlzeit; Ess-Sistuation (Ess-Kultur) (Ambiente) (OLT 26 - H G Schutz)
Zeit-Dimensionen – schnell (fast, instant), bequem (convenient)
Bekanntheitsgrad – Vertraut (Sicherheit) – unbekannt – neues - exotisches
Abwechslung
Funktionen der Lebensmittel (Gesundheit) - fürs Gedächtnis, für die Haut (Kosmetik), für Sport usw. / Bekömmlichkeit
Körperbild – body images / (Körperbild in Medien)
Essen als solches (Essen vs Ernährung)

Aus den verschiedenen Einstellungsinformationen – multivariate Analyse – daraus dann verschiedene Personengruppen / - verschiedene Typen – charakterisiert – durch Einstellungen und Verhalten (siehe Typen)

(Informationssammlung)

Einstellung zu alternative Diäten (OLT123) / zu gentechnischen LM – OLT 164, 170, 174 / Lebensmittel, die hochdruckt behandelt sind   OLT – 212- p.30
Risikowahrnehmung (OLT 132OLT.179)  / Beurteilung von Lebensmittel aus verschiedenen Regionen/Ländern (OLT 135)  (OLT140)  / Einstellung zu Beschwerden - Reklamation -LM-Qualität (OLT 124)

Weitere Einstellungen haben Bezüge zur Ernährung -
Umweltbewusstsein (Umwelt-Dimension)

Deutschland, wie es isst - der BMEL-Ernährungsreport 2023. (link) (download) (Themenstichworte: Einstellung zur Ernährung - Kochen - Mahlzeiten - pflanzl. Alternativen - Verpackung - Kennzeichnung - Nutri-Score - Außer Haus) ⇔ Bundesminister Özdemir stellt Ernährungsreport 2023 vor. link bei www.bmel.de 13.10.2023 + Tägliches Schnitzel war gestern: :Pflanzenbetonte Ernährung ist Trend BZfE News 18.10.2023

Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU sorgen sich um Kosten, dicht gefolgt von der Lebensmittelsicherheit.  EFSA-Pressemitteilung 28.09.2022  ⇔ Special Eurobarometer Wave EB97.2 - Food safety in the EU 2022    / EFSA: Ethik und Umwelt sind für Verbraucher kaum Einkaufsargument. Food-Monitor 20.07.2023

Der kritische Konsument - Ohne Purpose und Co. geht bei Verbrauchern heute nichts mehr. Cobus Marktanalysen und Trends 02/2022 ⇔ Pressemitteilung  von http://www.xpay.de/ 28.04.2022 
62% der Deutschen verzichten bereits auf den Kauf bestimmter Produkte aus ethischen oder ökologischen Gründen. Cobus Marktanalysen und Trends 02/2022 ⇔ "Die grüne Mitte. Wie Nachhaltigkeit den
Konsum grundlegend verändert" von www.utopia.de  (Pressemitteilung 12.04.2022 )  (https://utopia-lab.de/ )

Hinweise auf Puplikationen:

Diehl - Einstellungsmethoden-Übersicht  /  Einstellung von Adolescenten / Einstellungen - Wissen

GfK-Consumer-Panel –  Variablen-Liste (Panel 1) (Panel 6) (GfK/ZUMA-Consumer Panel Data - OLT 192)

Sims, LS: Food-related value-orientations, attitudes and beliefs of vegetarians and non-vegetarians. Ecol Food Nutr 7(1) 23-35 (1978) (scan im Archiv) (multivariate Faktoren Analyse mit SPSS)

Most people think their diet is healthier than it is - U.S. adults commonly overestimate the quality of their diet, study shows. link bei www.eurekalert.org 1406.2022

Einstellung zur gesunden Ernährung - GfK- European Consumer Study 2004

Pudel - Ernährung vs Essen

Methoden zur Einstellungsmessung  - www.gp.tu-berlin.de/Demopraktikum/mpss05/attmess.ppt 

Einführung in die empirischen Forschungsmethoden - Thema XI: Einstellungsmessung und Befragungsmethoden
www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_ii/lehre/unterrichtsmaterialien/empirie/einstellungsmessung.pdf  -

 Wie „gesund“ sind Lebensmittel?: Auch Jugendliche achten auf Natürlichkeit. BZfE News 09.02.2022 ⇔ Perkovic, S. et al.: The perception of food products in adolescents, lay adults, and experts: A psychometric approach. Journal of Experimental Psychology: Applied.  https://doi.org/10.1037/xap0000384 (2022)

Verbrauchereinstellungen - Projekte der EU

Attitudes - English Consumers - FSA-Report, 2004 -  FSA-Report 2008 / FSA-Report 2007

Institute of European Food Studies (IEFS) (Dublin; M Gibney) - First pan-EU survey on consumer attitudes to physical activity, body weight and health. Public Health Nutrition: 2(1a), 77–77 (Foreword) Part 1 U(Health, Nutrition,)/ Part 2/ (Methods) Part 3 / Part 4 (Body weight)/ Part 5 (physical Actiity)

Theory of Rational Choice (TRC) (Ajzen - Chapter 2 /Attitude-Theory - Chapter 6) (Scans)

Umfangreiches Fragebogenmaterial -  NVS -. Fragebogen (schriftlich) (Ergebnisse dazu)

(Variablen-Umfang)  -   ca 700 unabhängige erklärende Variablen

Rabobank Food Navigator -  Per Mausklick topaktuelle Einblicke in das Lebensmittelbewusstsein der Deutschen  Gourmet-Report  21.08.2021 ⇒ „Rabobank Food Navigator“

- Wie wichtig den Deutschen das Essen ist, zeigt die Vermachtnis-Studie  Zeit Nr.35 - 01.09.2016
- Barbara Herles (Südd Ztg) : Die Deutschen fahren mit einem teuren Auto in ein preisgünstiges Restaurant, die Franzosen mit einem preisgünstigen Auto in ein teures Restaurant“

- Weniger Fleisch, viel Obst Die große Heuchelei bei der Ernährung. Werden die Deutschen gefragt, wie gesund und fleischhaltig sie sich ernähren, erzählen sie ganz gerne Lügen – vor allem sich selbst. Tagesspiegel 21.01.2018

- 77 Prozent der Deutschen achten auf eine gesundheitsbewusste und ausgewogene Ernährung. Pressemitteilung von www.Cosmosdirekt.de  14.02.2018

Ständer, N.:  Willkommen in der Welt der Stereotype. motherboard 19.10.2015 ⇔⇔ Simons, J.: Map of the world of stereotypes (link) (wikipedia: Stereotyp)

Worsley, A. et al.: Australian ten year olds' perceptions of food: I. Sex differences. Ecol Food Nutr 15(3): 231-246 (1984) (scan im Archiv) + II. Social status effects. p.247-257 -

 

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