Zu jeder Erhebungsmethoden gehören Auswertung von Informationen, die zur Beurteilung der Qualität der erhobenen Daten dienen. Sind die Daten richtig - gültig - zuverlässig
Gültigkeit - Validität - darunter Empfindlichkeit (Sensitivität) (vollständiges Erfassen eines Merkmals) vs. Spezifität (exakte Unterscheidung + oder -) (Abb 74 _ OLT134M)= Abb.36_OLT134
Abb 37_OLT134 (Anforderungen)
(Störungen der ) Zuverlässigkeit von Labormessungen (Abb.76_OLT134M)
Abb.79 - Zuverlässigkeit - 4-Felder-Tafeln/
Zuverlässigkeit = Reliabilität (betrifft Beobachter; Meßinstrument; Meß-Objekte; Meß-Situation und deren Interaktionen) (Inter-Beobachter-Fehler: selbes Objekt - verschiedene Beobachter); Intra-Beobachter-Fehler: selbes Objekt, selber Beobachter - doch zu verschiedenen Zeitpunkten, in verschiedenen Situationen)
Test-Retest / Wiederholungsstabilitäts / Situationsunabhängigkeit - Konstanz
Validität (Sachbezogenheit) kann nicht besser sein als Reliabilität (Genauigkeit)
Gültigkeitsarten
Gültigkeit des ersten Anscheins (face validity) (z.B. Geschlecht)
Expertenvalidität (was die Experten entscheiden; Mehrheit; Konformität des Denkens; z.B. Ernährungswissenstest - des EB1980)
Validierung an Vergleichsgruppen (Vegetarier vs Mischköstler)
Kriteriumsvalidität - verschiedene Meßarten miteinander vergleichen (Dietary History vs Wiegeprotkoll; Aktivitätsfragebogen vs Schrittzähler)
Konstruktvalidität - (Hypothesen bezug - Übergewicht - Personen essen mehr)
Concurrent Validity (Verhalten übereinstimmend mit Aussagen) - Hunger-Rating und Verzehrsmenge; Schmerz-Angaben - Schmerztabletten-Einnahme)
Vorhersagevalidität - predictive validity
Diagnostische Validität - objektive Dagnose (verschiedene Merkmale vergleichen)
(hier auch 4-Felder-Tafel / Person, die krank ist - aber im Test nicht erfasst wird = falsch negativ / Person, die nicht krank ist - aber im Test erfasst wird - falsch positiv) höhere Sensitivität - mehr falsch positiv; höhere Spezifität - mehr falsch negative; wenn alle Diabetiker erfasst werden sollen (screening) - niedrige Blutglukosewerte als Kriterium; wenn nur Diabetiker erfasst werden sollen - dann hohe Grenzwerte) (siehe auch Abb104 -OLT134M) - Weiteres Beispiel - anhropometrische Messungen (Abb105 - OLT134M) (Abb 107 -OLT134M) Achtung: falsch positive Diagnosen (bei Krebs, AIDS u.a ) können schwerwiegende psychologischen Stress verursachen (Ethik) (Bereich - sekundäre Prävention - Früherkennung)
CHART (Abb101 OLT134M) - Beispiel einer idealen Verteilung von Personengruppen mit unterschiedlichen (Ernährungs)Zustände
CHART (Abb102 OLT134M) - reale Verteilungen - Überlappungen
Abb.80 - Beispiele Gültigkeitsauswertung - bei klinisch-chemischen Parametern
Abb.81 - Darstellung von Ergebnissen von Ringversuchen zur Laborkontrolle
Abb.82 - Korrelation Gewichtsangaben und tatsächlichen Messwerten (EMSIG)
- Winkler, G. – Validität von Ernährungserhebungen) (Aus OLT125 )
Die Gültigkeit der Messungen im Bereich Ernährungsverhalten (food choice, satiety; hunger; appetite; preferences, etc) - kann nie absolut sein, bestenfalls subjektiv richtig; relativ richtig - in richtige Richtung
Hidalgo-Liberona, N. et al: Adherence to the Mediterranean diet assessed by a novel dietary biomarker score and mortality in older adults: the InCHIANTI cohort study. BMC Medicine, 19 (1) DOI: 10.1186/s12916-021-02154-7 (24.11.2021) ⇔ Mediterranean diet associated with a lower risk of mortality in older adults. ScienceDaily 30.01.2022 + link bei www.eurekalert.org 20.01.2022
Evidenzbasierung von Ernährungsempfehlungen: Wie lässt sich das Verzerrungsrisiko in Ernährungsstudien beurteilen? Ernährungs-Umschau März 2021 S. M126 ⇔ Schwingshackl, L. et al.: Improving the trustworthiness of findings from nutrition evidence syntheses: assessing risk of bias and rating the certainty of evidence. Eur J Nutr 70(8): 869–78 doi.org/10.1007/s00394-020-02464-1 (30.12.2020)
Block G. A review of validations of dietary assessment methods. Am J Epidemiol 1982;115:492–505.
Validation of Dietary Assessment Methods in Adolescent Populations (link)