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Der subjektive (der gefühlte) Gesundheitszustand ist ein wesentliches Merkmal (s OLT 134 Kap. 3.3. / Vorlesung)

Die subjektive Beurteilung für Krankheit wird im Englischen "sickness" genannt (objektive Krankheit - disease"). An dieser Stelle soll daran erinnert werden, dass sich im dynamischen Kontinuum des Gesundheits-Zustandes der einzelne Mensch in erster Linie selbst beurteilt. Er diagnostiziert seine Befindlichkeit und leitet daraus Handlungen ab, z. B. ob er sich vom Arzt weiter untersuchen lässt. Zu solchen Selbst-Beurteilungen zählen Befindlichkeiten (discomfort) (Müdigkeit, Kopfschmerzen usw.), Unfähigkeiten (disability) (hinsichtlich Übernahme von Funktionen der sozialen Rollen; zu sprechen, zu gehen, zu arbeiten usw.) und Unzufriedenheit (dissatisfaction) (Gefühle der Verlassenheit, Angst usw.). Das Verhalten des Menschen wird durch seine Gesundheit bzw. Krankheit und durch seine Befindlichkeit mitbestimmt; dafür ist im englischen Sprachraum der Begriff "illness behavior"(Krankheits-Verhalten) üblich. (Menschen-Typ - Hypochonder)  (siehe auch Chart)

Die Befragung von Studien-Teilnehmern über die Krankheits-Vorgeschichte kann in einem engen Zusammenhang stehen, zu weiteren Informationen zu ihrem Gesundheits-Verhalten.Man kann nach Befindlichkeiten, Einstellungen, Handlungen, Inanspruchnahme von Hilfeleistungen usw. fragen.

Die Ergebnisse von Selbstdiagnosen zur Befindlichkeit haben für ernährungsepidemiologische Studien einen hohen Stellenwert. Die Selbsteinschätzung des Menschen bezüglich seiner Befindlichkeit bzw. seines Gesundheitszustandes gehört in den Zwischenbereich von Medizin und Psychologie (z. B. psychosomatische Medizin). Man versucht das Subjektive objektiv zu erfassen. Das gefühlte Empfinden über seinen körperlichen und seelischen Zustand ist sehr wichtig und findet auch seinen Niederschlag in der Gesundheits-Definition der WHO (Abb. 48), die sogar das soziale Wohlbefinden mit einschließt. Dem zufolge gehört auch der psycho-soziale Bereich zur Selbsteinschätzung des Gesundheits-Zustandes; das Geborgenfühlen, die Sicherheit zu spüren, wenn es einemschlecht geht, Hilfe zu erhalten; oder eben sich Verlassen, Allein-Gelassen zu fühlen. Negative Selbstwertgefühle, Verlassenheit, Hoffnungslosigkeit und andere pessimistische Bewertungen führen zu erhöhten Krankheits- und Sterblichkeits-Ereignissen (Kaplan,Camacho 1983; Mossey, Shapiro 1982).
Die Erfassung des Seelen-, des Gefühls-Zustandes eines Menschen ist eine spezielleForschungs-Aufgabe. Es ist problematisch, obwohl immer wieder versucht, durch formelle Befragungen dies zu erfassen. Die bereits bei dem Ernährungs-Bereich angedeutete Problematik der Befragung als Kommunikations-Problem ist hier noch ausgeprägter, da das Seelen-Leben, die persönlichen Empfindungen, die man zu sich selbst hat; eben etwas Privates sind. Das Gefühl was man sich, was man seinem Körper zumuten kann; welche Aufgaben man erfüllen kann, welchen Belastungen man sich gewachsen fühlt; dies kann nicht einfach abgefragt und einfach verstanden werden. Die Gültigkeit kann aus entsprechenden Handlungen (Aktivitäten, Zeit-Budget-Daten) abgeleitet werden; trotzdem kann eine objektiv klinische Diagnose über den körperlichen Zustand zu einem anderen Bild kommen. Psychosomatische Erkrankungen lassen sich oft nicht organisch bestätigen. Wir wissen, dass es Simulanten und eingebildete Kranke gibt; und wir wissen auch, dass psychische Faktoren einen hohen Stellenwert in der Krankheits-Genese haben. Viele moderne multifaktorielle Krankheits-Erklärungs-Modelle schließen solche Faktoren-Bereiche mit ein (s. S. 67). Die Wirkung der Psyche auf physiologische Vorgänge ist nachweisbar. Die Problematik der Methodik konnte nur knapp umrissen werden, es kann nur wiederum auf die entsprechenden Fachwissenschaften verwiesen werden (Baker 1977; Boekeloo et al. 1987; Kroeger 1983; Matthews, Haynes 1986; Orth-Gomer, Unden 1987; Thouez 1979; Viefhues1981; WHO 1986, 1987).
Dieser Teil der klinischen Diagnose kann auch als Früh-Kennzeichen im Krankheits- Entstehen gesehen werden; während die objektive Diagnose eher ein spätes Erkennen darstellt. Ein weiterer spezieller Teil der klinischen Diagnose - die Messung der Körpermaße (die Anthropometrie) - wird im nächsten Kapitel behandelt.

Weitere Informationen:

Marbuger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden

http://www.assessment-info.de/assessment/seiten/datenbank/vollanzeige/vollanzeige-de.asp?vid=411

http://www.springerlink.com/content/xhe4q4f0xtcxay64/

http://www.agi-imc.de/intelligentSEARCH.nsf/alldocs/C53FD6613CFF2092C125733300519978/$File/000000015585005.PDF?OpenElement

http://www.dgss.org/index.php?id=105&type=1

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=975498770&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=975498770.pdf

(Beispiel in Taunus BKK - Rücken-Fragebogen)

Einschätzung der Arbeitsplatzbelastung

BAuA - Forschungsberichte 1999 - Praxisorientiertes Methodeninventar zur Belastungs- und Beanspruchungsbeurteilung im Zusammenhang mit arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen ...    http://www.baua.de/nn_28432/de/Publikationen/Forschungsberichte/1999/Fb850,xv=vt.pdf

 Aktuelle Du darfst-Umfrage: Für jede zweite Frau ist die Lieblingsjeans der optimale Sommer-Figur-Check (mit Bild)

http://www.presseportal.de/pm/41200/1419729/du_darfst

 

(Literaturübersicht ü40- OLT 134)  (Befindlichkeiten, Beschwerden)

 

 

Studien in den USA - Health Characteristics of Adults Aged 55 Years and Over - (U.S.2004-2007)  (Download) 

Health Status / Morbidity / Hypertension / Heart Disease / Diabetes / Hearing Problems / Vision Impairment / Psychological Distress / loss of natural teeth / Difficulties in physical functioning - mobility / difficultires in social functioning /  health care use / doctor visit / health behaviour - physical activities / healthy body weight / smoking / sleep / Methods - definitions - marital status / poverty status / race / health status / hearing impairment /physical functioning / social functioning / vision impairments / psychological distress /  BMI - healthy body weight /  Cigarette-smoking / physical activity / sleep

 

 

Europa - Health Data (Publikation WHO 2009) - (Trends and Analyses) - Social determinants (SES); disparity; Lebenserwartung; subjektives Befinden; CHD - Herz; Krebs; Diabetes; Lunge; Leber; psychische Erkrankungen (mental health); Prävention; Rauchen; Alkohol, Drogen; Übergewicht