TYPO3 Musterprojekt - Thursday, 28. March 2024
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Gutscher, Ulrich (»Uli«) (tb, p, b-flh, comp, ld), * 4.3.1955 Markgröningen, Baden-Württemberg. Das Ausnahmetalent unter den deutschen Jazzposaunisten der jüngeren Generation verknüpft in seinem Gruppenkonzept die Grundlagen des Bebop mit den harmonischen und rhythmischen Errungenschaften der Folgeepochen zu einer eigenen Stilistik innerhalb des modernen Post-Bop-Mainstream. Flexibel und mit wohlverstandenem Respekt vor der Tradition seines Instrumentes formuliert er einen eigenständigen Beitrag: hier in der geschmeidigen Geläufigkeit des Bop- Vokabulars, dort mit dosiert eingefügten multiphonics, dann wieder ohne Angst vor Lyrik, aber voller Vertrauen in seinen warmen, offenen Ton und in die Fähigkeit, auch lange Töne und sogar ein Vibrato rhythmisch auf den optimalen Punkt zu phrasieren. Uli Gutscher, der auch das Bass-Flügelhorn einsetzt, arbeitet überwiegend in eigenen Quartett- und Quintettbesetzungen mit Trombone/Guitar-Frontline und im Duo mit dem Gitarristen Werner Acker.

Er absolvierte 1976 bis 1982 ein klassisches Studium an der Musikhochschule Stuttgart mit dem Leistungsfach Klavier bei Prof. Gerd Lohmeyer und ist heute selbst Dozent für Jazz-Posaune, Harmonielehre, Ensemble und Klavier an derselben Hochschule, zudem auch Dozent beim Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg. Uli Gutscher arbeitete mit der Big Band des Süddeutschen Rundfunks unter Erwin Lehn, später Paul Kuhn. Weitere Stationen waren Bobby Burgess' World Of Trombones, Charly Antolinis Jazzpower (»Wow«, 1987), die Fusion-Gruppe RE (»Lifetime«, 1985), Fréderic Rabold, Joe Gallardo, Bernd Konrad, Claus Stötter, Don Rader, Benny Powell, Chaka Khan, Dusko Goykovich, Hermann Breuer und viele andere. Uli Gutscher, der bei diversen europäischen Festivals, darunter Murcia, Burghausen, Stuttgart, Wien und Paris, gastierte, hatte sein Plattendebüt unter eigenem Namen 1989 mit »Trombone Groove«, eingespielt mit seinem gleichnamigen Quartett. Für »Inspiration« (1993) erweiterte er die Besetzung zum Quintett mit Werner Acker (g), Martin Schrack (p), Thomas Krisch (b) und Herbert Wachter (dr). Seiner Standard Time Band gehört statt des Pianisten der Tenorsaxophonist Ekkehart Rössle an. Gutscher ist außerdem Mitglied des »New Swabian Brass Ensemble«.

[Gutscher, Ulrich (»Uli«). DB Sonderband: Jazz-Lexikon, S. 2025

(vgl. JL Bd. 1, S. 474 ff.)]