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10/14/16

Foodamentalismus - Ernährung als Religionsersatz

In der heutigen (Überfluß)Gesellschaft gibt es immer mehr Menschen, die sich zwanghaft mit Nahrung und ihrer Qualität beschäftigen, die Angst haben sich durch ungesunde Lebensmittel (und Inhaltsstoffe) quasi zu vergiften. Obsessive Gesundesser analysieren jedes Lebensmittel bis in die kleinsten Bestandteile. Diese wurden bereits 2003 als Foodamentalisten bezeichnet (link bei www.weltwoche.ch Nr.24/2003) (link bei www.profil.at 23.07.2005)

Heute (2016) gehört Essen mehr denn je zum Lifestyle. Es gibt kaum noch Normalköstler. Fleischesser werden von Vegetariern schräg angesehen; doch für die veganen Fundis sind Vegetarier Sünder. Es gibt Glaubenskriege auch um die Superfoods, die "frei von..." clean foods  usw.
Das Lebensmittelmarketing befeuert die Entwicklung - so entstehen neue Märkte.

Für Viele ist Ernährung zu einer Ersatzreligion geworden. (z.B. link bei

www.br.de  14.06.2016) Ernährung -Großstadtneurotiker. Spiegel 21.05.2016

Frank, B.: Foodamentalismus. Oder: Essen als Pop-Phänomen. Deutschlandfunk 14.04.2019 (Feature, BR 2018)

Burger, K.: Der ungesunde Gesundessen-Boom. Spektrum des Wissens 10.05.2016 -
 + Foodamentalismus. Die essgestörte Gesellschaft Südd Ztg 16.05.2016
Burger, K.:Foodamentalismus - Wie Essen unsere Religion wurde.  riva-Verlag 2019

Vilgis, T.A.: Einfach essen! Über den Ernährungswahn in unseren Köpfen, Hirzel, Stuttgart, 2020  (Leseprobe)   ref.  Gesundes Essen: „Heute regieren Dogmen“. Für unsere Vorstellungen davon, was gesund ist und was nicht, gibt es kaum wissenschaftliche Belege, sagt der Molekularphysiker Thomas Vilgis. TAZ  12.12.2020

Kruckenhauser, P., Pramer, Ph.: Pseudoreligion - Wenn Essen zur Glaubensfrage wird. Standard (Wien) 03.02.2024

Orthorexie, die obsessive Beschäftigung mit gesundem Essen.
(auch entsprechend für körperliche Aktivität)
⇒⇒ Essstörungen -
Orthorexie: Wenn gesund essen zum Zwang wird - aid aktuell 22.03.2017 ⇔ link bei www.in-form.de

Orthorexie: Ist das noch gesund? Spektrum der Wissenschaft 09.04.2018

Johann Kinzl, Psychosomatiker an der Universitätsklinik Innsbruck, spricht vom "Foodamentalismus" und sieht diesen ebenfalls im Gesundheitswahn begründet. Das Essverhalten wird krisenanfällig, weil die Gesundheitsaspekte zu sehr in den Vordergrund rücken und gleichzeitig der Vergnügungsfaktor vernachlässigt wird. Es wird durch Vorschriften und eine Auswahl von "guten" und "bösen" Lebensmitteln gestört. (link in www.wienerzeitung.at 05.04.2015)

- Google Trends für "Foodamentalismus"

 

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