06/03/21

Kohldistel - Cirsium oleraceum

Die Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), auch einfach Kohldistel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kratzdisteln (Cirsium) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es sind eine Reihe von deutschsprachigen Trivialnamen bekannt, wie Distelkohl, Pferdekohl, Geele Disteln, Grasköl, Haarschnittel, Kolben,Scharkraut,  Scharta, Bachscharta, Schreckkraut, Wiesendistel, Weiche Distel, Wiesenköl u.a.. Dies zeigt an, dass die Kohldistel recht weit verbreitet ist und, dass sie beachtet wurde.

Die Kohl-Kratzdistel gedeiht von Westeuropa bis Westsibirien in allen Höhenlagen, außer der alpinen Höhenstufe. Die Kohl-Kratzdistel wächst verbreitet in Nasswiesen und Auenwäldern, in Staudenfluren an Bachufern und Quellen. Sie liebt basen- und mäßig stickstoffreichen Boden.
Die Kohl-Kratzdistel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 170 cm erreicht. Sie ist nicht stechend. Ihr Stängel ist bis zur Spitze entfernt beblättert. Die Laubblätter sind weich, die oberen meist ungeteilt, herzförmig stängelumfassend; die unteren lappig fiederspaltig. Zwei bis sechs körbchenförmige Blütenstände stehen an den Stängelenden knäuelig zusammen. Die eiförmigen, weich dornigen, ungeteilten, gelb-grünen Hochblätter überragen die Blüten. Sie ist ein Nektar- und Pollenspender von besonderem Wert. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober.

In Osteuropa und Sibirien, gelegentlich auch in Mitteleuropa, wird sie als Gemüsepflanze genutzt und in Japan zu diesem Zweck angebaut.  Vor der Blüte werden die jungen Blätter, Stängel und frischen Triebe gesammelt. Sie schmecken angenehm mild und können roh für Salate, Smoothies und Aufstriche verwendet werden. Allerdings sollte man vor der Zubereitung die Stacheln abschneiden und den Stängel schälen. Gegart verfeinern die Blätter Suppen, Pasta, Risotto und Aufläufe. In Italien werden Kohldistelblätter gerne mit Tomaten und Zwiebeln in einer Minestrone gegessen. Sehr lecker schmeckt das Kraut auch als Wildspinat oder in Bierteig ausgebacken. Ab Juni kann man die Böden der Blütenköpfchen ernten, die ähnlich wie Artischocken zubereitet werden. Sie schmecken auch roh im Salat und eingelegt als Kapernersatz.
Auch die Wurzeln der Kohldistel können geschält und gedünstet oder gebraten werden. In früheren Zeiten wurden sie getrocknet und zu Mehl vermahlen, das sich gut zum Andicken von Suppen und Soßen eignet. Der Wurzelstock hat einen hohen Inulingehalt; dies ist günstig für den Blutzuckerspiegel.

Informationen:

- wikipedia -  engl.: Cirsium oleraceum -
Kohldistel: Kleine „Artischocken“ von der Wiese. BZfE News 02.06.2021
- Cirsium oleraceum (L.) Scop., Kohl-Kratzdistel:  link bei www.floraweb.de 
- Cirsium oleraceum - (L.)Scop. bei Plants for the Future - www.pfaf.org  -
- Kohldistel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
Kohldistel - Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden! link bei www.pflanzen-vielfalt.net -

Es gibt eine Briefmarke mit der Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum):
Deutschland Bundesrepublik Deutschland (MiNr.1202-05, 12.04.1984)  Jugend: Bestäuberinsekten  (Admiral (Vanessa atalanta) (Abb).
Eine verwandte Art - die Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule) - ist in der Ausgabe (MiNr.65-81, 05.05.1994) von Großbritannien-Guernsey, Guernsey Alderney, erschienen (zusammen mit Tagpfauenauge (Aglais io) (Abb)

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