04/20/23

Schabzigerklee - Trigonella caerulea

 

Der Schabzigerklee (Trigonella caerulea), auch Zigerklee oder Zigerkraut (Schweiz), Zigeunerkraut (Südtirol), Käseklee, Brotklee oder Blauer Steinklee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Trigonella innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae, Leguminosae). Sie stammt anscheinend als Kulturpflanze von Trigonella procumbens (Besser) Rchb. ab, die im östlichen Mittelmeerraum und im Kaukasusraum beheimatet ist.
Der Schabzigerklee ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60, selten bis zu 100 Zentimetern erreicht. Der aufrechte Stängel ist spärlich behaart und hohl. Die wechselständig und spiralig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Im kugeligen, traubigen Blütenstand sind die zahlreichen Blüten dicht angeordnet. Der Blütenstandsschaft ist 2 bis 5 Zentimeter lang. Der Blütenstiel ist nur etwa 1 Millimeter lang. Die vielen stark duftenden Blüten sind eine gute Bienenweide.
Die aufrechte oder abstehende Hülsenfrucht ist bei einer Länge von 4 bis 5 Millimetern sowie einer Breite von etwa 3 Millimetern rhomboid-verkehrt-eiförmig und an der Spitze plötzlich zu einem Schnabel von 2 Millimeter Länge zusammengezogen. Die braunen Samen sind bei einer Länge von etwa 2 Millimetern eiförmig und die Samenschale ist fein warzig.
Der Schabzigerklee bildet eine Pfahlwurzel und sammelt Stickstoff im Boden, was im biologischen Anbau von Bedeutung ist: Durch eine Symbiose mit Bakterien wird an den Wurzeln der Schmetterlingsblütler (Fabaceae, Leguminosae) aus dem Stickstoff der Luft Protein gewonnen. Dieses Protein befindet sich in Knöllchen, die von den Leguminosen selbst, aber letztendlich auch von allen anderen Pflanzen genutzt werden können. Der Anbau von Leguminosen kann deshalb den Einsatz von Stickstoffdüngern überflüssig machen.
Schabzigerklee dient ausschließlich getrocknet zum Würzen. Geerntet werden die grünen oberirdischen Pflanzenteile, indem die Pflanze je nach Verwendungszweck ein- bis dreimal im Jahr kurz vor oder nach der Blüte gemäht wird. Das frische Erntegut wird im Anschluss getrocknet und fein gemahlen.
In der Schweiz wird Schabzigerklee, der etwas milder als der Bockshornklee (in der EDW hier) ist, stark würzig nach frischem Heu riecht und eigenartig bitter schmeckt, zur Herstellung des Schabzigers, eines sehr aromatischen Käses, verwendet. In Südtirol verwendet man ihn als Bestandteil des Brotklees als typisches Brotgewürz für Vinschgauer Fladenbrot, für Schüttelbrot und andere Roggenbrote. Weiterhin ist er besonders geeignet für pikante Brötchen, Eierkuchen oder Waffeln sowie für andere pikante Gebäcke, er würzt Salate, Dips und Brotaufstriche aus Frischkäse oder Quark und wird verwendet für Aufläufe mit Käse, Ei und Kartoffeln. Er ist in getrockneter Form im Lebensmittelhandel und in Reformhäusern, oft aus Bioanbau, erhältlich. Als Uzcho-suneli  ist Schabzigerklee ein in der georgischen Küche häufig verwendetes Gewürz und Bestandteil des Swanetischen Gewürzsalzes.
Der aromatisch und herb schmeckende Schabzigerklee wirkt appetit- und verdauungsanregend. Sein herber Cumarinduft ist sehr dauerhaft und soll auch bei hundertjährigen Herbarien noch zu spüren sein.

Informationen:

- wikipedia - engl. Trigonella caerulea

Schabzigerklee ist mehr als nur ein Brotgewürz. dpa-Pressemeldung am 19.04.2023 z.B. in Bürstädter Zeitung + Rhein-Zeitung

.Bisher wurde Schabzigerklee noch nicht auf Briefmarken entdeckt.

 

 

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