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05/11/16

Falafel - vegetarische frittierte Bällchen

Falafel sind frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen, Kräutern und Gewürzen, die vor allem als Imbiss beliebt sind.
Das Gericht stammt aus der arabischen Küche. Ort und Zeit der Entstehung des Gerichts sind nicht bekannt, es dürfte aber sehr alt sein. Allgemein wird von Historikern angenommen, dass es in Ägypten entstanden ist, wo es auch Ta’amia genannt wird, und möglicherweise von den christlichen Kopten als fleischloses Gericht für die Fastenzeit geschaffen wurde. Populärerweise wird seine Herkunft jedoch eher im Libanon oder in Palästina vermutet.
Heute gehört Falafel zu allen Küchen des Nahen und Teilen des Mittleren Ostens sowie Nordafrikas. In Israel gilt Falafel als Nationalgericht.
Es wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert von den osteuropäischen jüdischen Einwanderern im Bestreben, sich von ihrer europäischen Vergangenheit zu befreien und sich mit den örtlichen Gegebenheiten Palästinas, die sie als Abbild mythisch-biblischer Zustände interpretierten, zu identifizieren, als lokales arabisch-palästinensisches Gericht „adoptiert“.
In Deutschland wird Falafel seit Anfang der 1980er Jahre angeboten, meist an arabischen Imbissständen, zunehmend auch an türkischen als Alternative zum Döner Kebab.
Zur Zubereitung werden zuerst Bohnen oder Kichererbsen eingeweicht und durch den Fleischwolf gedreht. Dann werden Petersilie, Korianderkraut, Knoblauch und Lauchzwiebeln fein gehackt und dazugegeben sowie etwas Backpulver und als Gewürze Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel. Je nach Rezept können noch Dill, Cayennepfeffer oder Bulgur hinzukommen. Anschließend werden alle Zutaten noch einmal durch den Fleischwolf gedreht und zu einem Teig verknetet. Nach einer Ruhezeit werden aus dem Teig etwa walnussgroße Bällchen geformt, wofür es einen besonderen Falafellöffel oder Falafelportionierer gibt, und goldbraun frittiert.
Serviert wird Falafel in der Regel mit Tahina (Sesamsauce) oder Hummus (Kichererbsensauce) und verschiedenen eingelegten oder gebratenen Gemüsen und Pita, einem dünnen Fladenbrot.
Als Imbiss „auf die Hand“ wird Falafel mit Gemüse oder Salat in einem aufgeklappten Fladenbrot oder als Wrap angeboten.
(wikipedia) (engl - falafel)

Literatur
Yael Raviv: Falafel: A National Icon. In: Gastronomica, Sommer 2003, Vol. 3, No. 3, S. 20-25 (link)
Alexandra Nocke: Cuisine. In: The place of the Mediterranean in modern Israeli identity. Brill, Leiden 2009. S. 120-135  ISBN 90-04-17324-2
Yael Raviv: National Identity on a Plate. In: Palestine-Israel Journal, Vol. 8 No 4, 2001 und Vol. 9 No 1, 2002 
Jodi Kantor: A History of the Mideast In the Humble Chickpea. The New York Times, 10. Juli 2002 
Algerien: Birgit Agada, Adolf Schuster, Kultur und Natur zwischen Mittelmeer und Sahara Trescher Verlag, Berlin; 2010 (link)
Falafel Rezept Sammlung   www.falafel-rezept.de

Susanne Knaul: Das nationale Gericht. Streetfood - Falafel. TAZ 25.07.2015 (im TAZ eArchiv) + TAZ 27.07.2015 - Falafelbäcker in Jerusalem „Juden haben die Falafel geklaut“ Äußerlich und im Geschmack unterscheiden sich jüdische und arabische Falafeln nicht. Differenzen gibt es trotzdem in Jerusalem.

Miriam Stock: Der Geschmack der Gentrifizierung. Arabische Imbiße in Berlin. transcript-Verlag, 2013 (link) (Leseprobe) - Falafel ist ein Arme-Leute-Essen.  TAZ 18.01.2014

⇒⇒ Imbiß

Arte TV 09.09.09 - Wie isst die Welt - (3) Falafel  4-teilige TV Dokumentation.
„So isst die Welt“ verbindet auf unterhaltsame Weise Elemente aus Wissensmagazinen, Reisereportagen und Kochsendungen miteinander. Im Mittelpunkt steht jeweils das typische Nationalgericht eines Kontinents oder Kulturkreises: Der Hamburger aus Amerika, die Pizza der Italiener, das japanische Sushi sowie die Falafel der Araber und Israelis – sie alle öffnen uns die Tür in die Speisekammer der globalisierten Welt. 
Ausgehend von der Zubereitung und den Zutaten der Speisen unternehmen wir eine filmische Entdeckungsreise zu den Vorlieben und den Ursprüngen der kontinentalen Küchen – immer getrieben von der Frage: Wie gesund ist das Lieblingsgericht einer Nation? Und wieso ist es gerade dort so populär – und nicht anderswo?   Länge: 4 x 45 Min. Drehorte: Deutschland, USA TV Premiere: Herbst 2009  Autor: Christoph Weber, Johannes Backes, Kamera: Jörg Adams; Schnitt: Dave D. Leins; Produktionsleitung: Bastian Barenbrock. Produktion: taglicht media in Kooperation mit ZDF/Arte    

Fazekas, A.: Sesam, öffne uns - Die Tahina-Paste einer arabisch-israelischen Unternehmerin war lange allein für ihre besondere Qualität bekannt. Nun ist sie auch Symbol eines Befreiungskampfes. brandeins Dez 2020 S.128-135

Falafel - libanesischer Film (wikipedia)

Auf Briefmarken
Israel Mi-Nr.1565, 25.07.2000; Israelische Speisen: Falafel+Küchengerät

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